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Gelesen im November: Peace Food – Vegano Italiano, Americanah, Leben in Mittelfranken 


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Gelesen im November: Peace Food - Vegano Italiano, Americanah, Leben in Mittelfranken 


Da ist sie also wieder, die Weihnachtszeit mit ihren schönen und weniger schönen Seiten. Ich versuche in den nÀchsten Wochen die besinnlichen Momente mitzunehmen und Kitsch, Kommerz und Konsum aus dem Weg zu gehen. Meine Geschenke habe ich schon zusammen, so dass ich den morgigen Kauf-nix-Tag in der Natur oder mit Lesestoff auf der Couch verbringen werde.

Apropos Lesestoff: Der fĂ€llt selbstverstĂ€ndlich nicht in die Kategorie Kommerz und Konsum (allenfalls, wenn die Handlung zu kitschig ist)! BĂŒcher sind GrundbedĂŒrfnisse wie die Luft zum Atmen oder ein Dach ĂŒber dem Kopf.

Deswegen empfehle ich mit gutem Gewissen ein paar BĂŒcher, die mich in den letzten Monaten begeistert haben und sich wunderbar auf dem Gabentisch machen: Die SachbĂŒcher Quintessenzen – Überlebenskunst fĂŒr AnfĂ€nger von Sven Böttcher und Befreiung vom Überfluss: Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie von Niko Paech, die ReiseerzĂ€hlung Schlaflos in der Regenzeit von Johanna Wagner, die Romane Ein Regenschirm fĂŒr diesen Tag von Wilhelm Genazino und Das GerĂ€usch einer Schnecke beim Essen von Elisabeth Tova Bailey und die Graphic Novel Persepolis: Jugendjahre von Marjane Satrapi. Wer in Franken lebt oder plant dort einen Wanderurlaub zu machen, kann mit meinen Biergartenwanderungen FrĂ€nkische Schweiz sicher nichts falsch machen.

Eine ausdrĂŒckliche Empfehlung bekommt auch Ruediger Dahlkes “Peace Food – Vegano Italiano”. Das kĂŒrzlich erschienene Kochbuch ist zugleich mein Buch des Monats und stelle ich im Folgenden etwas ausfĂŒhrlicher vor.

Fach- und Sachliteratur

  1. Peace Food – Vegano Italiano von Ruediger Dahlke (Erscheinungsjahr: 2014, meine Bewertung: 5 von 5 Sternen)
    Der Arzt, Psychotherapeut und Autor Ruediger Dahlke, die Köchinnen Dorothea Neumayr, Lorenza Rizzi und Cristina Capelli sowie der Koch Andrea Re bringen in “Peace Food – Vegano Italiano” zusammen, was zusammen gehört: Die ErnĂ€hrung des Friedens und die köstliche KĂŒche Italiens. Wie von GrĂ€fe und Unzer gewohnt, ist das Kochbuch ansprechend gestaltet und lassen einem die Fotos das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das Wichtigste ist jedoch, dass die ĂŒberwiegend vollwertigen Gerichte auch gelingen. Davon konnten Stephi und ich uns in den letzten Wochen ĂŒberzeugen. Egal ob Antipasti wie der Petersilie-Mandel-Kapern-Aufstrich, Primi Piatti wie die Toskanische Suppe oder das KrĂ€uterrisotto, Secondi Piatti wie die Polenta mit Peperonata oder Dolci wie die Birnencreme – geschmeckt hat es jedes Mal.
  2. Leben in Mittelfranken von Armin JÀger und Andreas Schieweck (2009, 4 Sterne)
    Die rund 200 Fotografien und die Begleittexte in diesem kleinen Bildband erzĂ€hlen Geschichten aus dem mittelfrĂ€nkischen Alltag der Jahre 1870 bis 1970. Spannender als mancher Krimi, vor allem fĂŒr mich, der in Mittelfranken aufgewachsen ist.

Belletristik

  1. Americanah von Chimamanda Ngozi Adichie (2014, 4 Sterne)
    Die nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie erzĂ€hlt in ihrem neuen Roman die Geschichte von Ifemelu und Obinze. Die beiden verlieben sich wĂ€hrend ihrer Schulzeit ineinander, verlassen dann aber unter der herrschenden MilitĂ€rdiktatur Nigeria (Ifemelu studiert in Princeton, Obinze landet als Illegaler in London) und kehren erst Jahre spĂ€ter wieder zurĂŒck. Adichie wĂ€re wohl kaum mit renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet worden, wĂŒrde sie es bei dieser Lovestory belassen. So handelt “Americanah” auch von Entfremdung und Familie, Rassismus und Feminismus, Prostitution und Glaube, Gosse und Geld, Wirtschaftsbetrug, Gönnertum und mehr. Reichlich Stoff, den Chimamanda Ngozi Adichie versiert auf 600 Buchseiten entfaltet.

Comics

  1. Simpsons Comics Sonderband 21: Streng geheim (2012, 2,5 Sterne)
    “132 Seiten schamlose EnthĂŒllungen”, die mich vor 20 Jahren noch köstlich amĂŒsiert hĂ€tten, heute aber nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Wie sich der Geschmack doch Ă€ndert.

Und worin schmökerst Du zur Zeit? Welches Buch verschenkst Du oder wĂŒnscht Du Dir zu Weihnachten?

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Minimalistischer Reichtum

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Fischer auf Malta (Foto: Christof Herrmann, 1994)
Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Axel Löwenstein. Er lebt mit seiner Frau und seinem Hund in der NÀhe von Hamburg und ist ein Blogger ohne Blog.

Was mache ich mit der zweiten Halbzeit meines Lebens?

Irgendwann kommt im Leben eines Mannes der Punkt, an dem er eine Entscheidung treffen muss. Blondiere ich mir die Haare, schmeiß ich die Alte raus und kauf mir ein Cabrio, oder sehe ich diese vermeintliche Krise als Midlife-Chance. Irgendwie ĂŒberkam mich das GefĂŒhl, dass die Zeit langsam knapp wird. Aber wofĂŒr zu knapp?

Was will ich eigentlich aus der zweiten Halbzeit meines Lebens machen? Selbst wenn das Leben mit einem Tor in FĂŒhrung liegt, habe ich es doch in der Hand, das Spiel zu drehen und wenigsten mit einem Punkt vom Platz zu gehen. Wenn unter den zehn Dingen, die Du mit auf eine einsame Insel nehmen wĂŒrdest, der Ordner mit den Steuerunterlagen ist, dann lĂ€uft bei Dir vielleicht etwas schief.

Die Frage ist nicht, wie viel Zeit ich noch habe, sondern wie viel Leben ich in die verbleibende Zeit packen kann.

Die Umstellung auf einen minimalistischen und bewussten Lifestyle ist in der Theorie ganz einfach. Im realen Leben allerdings steht man vor handfesten Hindernissen.

Ich möchte meinen Ansatz hier mit Dir teilen.

Minimalistischer Reichtum: Werte statt Ware

Als die Botschaft bei mir ankam, dass es ein Leben vor dem Tod gibt, wurde ich plötzlich nachdenklich und fing an, meinen aktuellen Lebensstil zu ĂŒberprĂŒfen, ja sogar in Frage zu stellen. Schnell wurde mir klar, was ich nicht mehr wollte. Sollte auf meinem Grabstein wirklich stehen: “Axel ist immer brav zu Arbeit gelatscht?” Das Leben bietet doch so viel mehr. Minimalistisch, praktisch, gut!

Was ich nicht mehr will, war also schnell und klar definiert. Aber was will ich stattdessen?

Ich setzte mich hin und begann mit einem Brainstorming. Nichts, absolut nichts! Stundenlang schwieg ich mich an, ohne einen Ansatz zu entwickeln, was ich denn nun erreichen möchte, geschweige denn wie ich dort hinkomme. In meinem Kopf war zwar ein schönes buntes Bild, ich selbst wollte aber nicht in dieses Bild passen.

Ohne einen sonderlich esoterischen Ansatz zerlegte ich das Problem ganz pragmatisch in seine Einzelteile. Ich muss nicht in einen Ashram nach Indien fliehen, um mich selbst zu finden. Ich weiß wer und wo ich bin.

Der kleinste gemeinsame Nenner mit mir, bin erstaunlicherweise ich. Also, wer bin ich eigentlich und wofĂŒr stehe ich? Ich habe frĂŒher mit den anderen tollen Jungs tolle Dinge gemacht und viel tolle Dinge besessen, aber jetzt bin ich ein Mann. Jetzt geht es um wahre Werte und darum diese zu vermitteln.

Ein Haufen Mist bleibt ein Haufen Mist

Als Einstieg in ein bewusstes Leben habe ich mir die Frage gestellt, welche Momente die glĂŒcklichsten in meinem bisherigen Leben waren. Wann habe ich mich frei und zufrieden gefĂŒhlt? Ganz schnell kommen angenehmen GefĂŒhle in einem hoch, wenn man sich an diese Momente erinnert. Alles was Du wirklich ĂŒber Dich und Deinen Plan vom Leben wissen willst, ist in Dir. Nimm Dir ruhig die Zeit und hör Dir zu.

Mir hat dabei ein Perspektivwechsel geholfen. Oft richten wir den Blick nach außen und fragen uns, was andere Leute ĂŒber uns denken. Wenn Du aber mal in die andere Richtung – also nach innen – schaust, entdeckst Du erstaunliche Dinge.

Ich erinnerte mich daran, wie erfĂŒllend und befriedigend es fĂŒr mich war, als ich frĂŒher Kurzgeschichten geschrieben habe. Das möchte ich wieder machen und vielleicht damit meine Brötchen verdienen. Als Beamter schlummere ich in einem kuschelig weichen Netz voller Sicherheit. Eine Sicherheit, die schleichend in TrĂ€gheit ĂŒbergeht. Eine TrĂ€gheit, die dann in der Angst mĂŒndet, alles wieder zu verlieren, was man sich mĂŒhevoll aufgebaut hat.

Die schonungslose Wahrheit ist aber: Egal wie viel Energie Du investierst, um einen Haufen Mist aufzustapeln. Es bleibt ein Haufen Mist!

Ich erinnere mich noch gut an einen Urlaub auf den Kanaren. Ich besuchte mit meiner Frau ein kleines idyllisches Fischerdorf und wir saßen vertrĂ€umt am Hafen, wo ich einen alten Fischer bei der Arbeit beobachtete. Plötzlich entlud ein Reisebus unter großem Getöse seine quirlige Fracht. 50 Touristen: Schlimm. 50 deutsche Touristen: Entsetzlich. Als die Kameras unaufhörlich klickten, konnte ich sehen, dass die meisten der Belagerer den Fischer als bemitleidenswerte Requisite in einer gestellten Fotokulisse betrachteten. Ich hingegen habe in ihm Ruhe und Zufriedenheit gesehen und ja, ich war sogar etwas neidisch auf ihn. Es war mir klar, dass ich etwas Ă€ndern muss.

Radikaler Bruch oder kleine VerÀnderungen

Ein radikaler Bruch mit der bisherigen Lebensweise ist vermutlich die konsequenteste Entscheidung. Ich habe mich aus verschiedenen GrĂŒnden dagegen entschieden. Ich trage nicht nur fĂŒr mich alleine Verantwortung und bin diese Verpflichtungen damals ja bewusst eingegangen. Meine Frau unterstĂŒtzt mich bedingungslos (Danke!), aber mein gesamtes soziales Umfeld nimmt die anstehenden VerĂ€nderungen eher kritisch wahr, weil sie Ă€ngstlich in der gleichen Sicherheitsfalle kauern.

Es ist unglaublich schwierig all die bohrenden Fragen so zu beantworten, dass man nicht plötzlich als wankelmĂŒtiger Freak wahrgenommen wird. Warum isst Du denn jetzt kein Fleisch mehr? Was ist denn das fĂŒr eine billige Karre? Fragen, die aus einem Blickwinkel gestellt werden, den ich an meinem derzeitigen Wertehorizont nicht erreichen kann.

Ich etabliere stetig kleine VerĂ€nderungen, die mich StĂŒck fĂŒr StĂŒck meiner Idealvorstellung von einem einfach bewussten Leben nĂ€her bringen. Die meisten VerĂ€nderungen beginnen als Experimente, die ich oft auch mit meiner Frau teilen kann. Lass uns doch einen Monat auf Fleisch verzichten, oder lass uns die vegane ErnĂ€hrung ausprobieren, oder 
 Du willst, dass man verantwortungsvoll mit Deinem Geld umgeht? Eröffne ein Konto bei der EthikBank. Dich Ă€rgern die ĂŒbertrieben Preise von Smartphones und die unterirdischen Arbeitsbedingungen der Menschen, die diese Dinger fĂŒr Dich zusammenschrauben? Kauf ein Fairphone. Mehr möchte ich gar nicht ĂŒber diese Probleme sprechen. Sie sind ausreichend bekannt und klar definiert. Jetzt geht es um Lösungen.

Manchmal muss man Dinge einfach tun!

Genau das ist der SchlĂŒssel fĂŒr mich. Es geht nicht mehr darum, sich zu finden, sondern darum, neue kreative Wege zu beschreiten oder sogar Altes und Hergebrachtes wieder zum Leben zu erwecken. Diese VerĂ€nderungen finden fĂŒr mich zum grĂ¶ĂŸten Teil “nach innen” statt. Ich erzĂ€hle nicht jedem, was mich bewegt und wo meine Reise hingehen soll. Mein Sendungsbewusstsein tendiert inzwischen gegen Null. Das finde ich nicht egoistisch, denn meine – kontinuierlich wachsende – ruhige und ausgeglichene Ausstrahlung beeinflusst die Menschen, mit denen ich in Kontakt trete, positiv.

Das ist fĂŒr mich der minimalistische Reichtum.

Und was macht Dich reich?

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Gelesen im MĂ€rz: Etwas mehr Hirn bitte, Franz Kafka, Trekking fĂŒr alle 


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Gelesen im MĂ€rz: Etwas mehr Hirn bitte, Franz Kafka, Trekking fĂŒr alle 
Ich arbeite seit gut zwei Wochen am Manuskript meines vierten WanderfĂŒhrers. DafĂŒr muss ich viel in Lexika recherchieren, im Internet surfen, Wanderkarten studieren und natĂŒrlich schreiben. Die Lust am Lesen von BĂŒchern ist mir trotzdem nicht vergangen. So sind auch im MĂ€rz wieder einige Reviews zusammengekommen. Ich kann alle vier BĂŒcher empfehlen, denn sie haben mein Leben auf unterschiedliche Weise bereichert. Mein Buch des Monats ist “Etwas mehr Hirn, bitte” von Gerald HĂŒther.

Fach- und Sachliteratur

  1. Etwas mehr Hirn, bitte von Gerald HĂŒther (Erscheinungsjahr: 2015, meine Bewertung: 5 von 5 Sternen)
    Gerald HĂŒther ist Professor fĂŒr Neurobiologe an der UniversitĂ€t Göttingen und einer der bekanntesten deutschen Hirnforscher. In seinem neuen Buch “Etwas mehr Hirn, bitte” zeigt er, wie wir (wieder) eine Kultur des Miteinanders, des Respekts und der Vielfalt entwickeln können. Anstelle anzunehmen, dass wir uns nur auf Kosten anderer durchsetzen können, sollten wir die Lust am eigenen Denken und die Freude am gemeinsamen Gestalten entdecken. Auf sympathische Art und fĂŒr einen Wissenschaftler ĂŒberraschend verstĂ€ndliche Weise erklĂ€rt HĂŒther, dass Wettbewerb und Konkurrenz meist nur zu Spezialisierung fĂŒhrt. Unser Hirn und damit wir selbst haben aber viel mehr Potential. Neue Ideen können wir nur im vertrauensvollen Zusammenleben und im Austausch umsetzen. Das scheint der SchlĂŒssel fĂŒr eine hoffnungsvollere Zukunft zu sein, in der wir endlich die Nach-uns-die-Sintflut-MentalitĂ€t ablegen und Probleme wie Umweltverschmutzung, Welthunger, soziale Ungleichheit und Massentierhaltung wirklich angehen.
  2. Wander- und HĂŒttenurlaub. Trekking fĂŒr ALLE in Bayern, Österreich und SĂŒdtirol von Birgit Eder (2014, 4,5 Sterne)
    Gibt es etwas Schöneres und Entschleunigenderes als ein paar Tage mit wenig GepĂ€ck von HĂŒtte zu HĂŒtte durch die Alpen zu gehen? Ich glaube nicht! Die WanderfĂŒhrerin und Autorin Birgit Eder scheint ganz meiner Meinung zu sein. Sie stellt auf 296 Seiten im wandertauglichen Format 32 Touren mit einer LĂ€nge zwischen zwei und acht Etappen vor. Die Hervorhebung “fĂŒr ALLE” im Buchtitel bedeutet, dass die VorschlĂ€ge kinder- und familientauglich sind und oft knieschonende Varianten beschrieben werden. Das Wandergebiet reicht von den bayerischen Voralpen bis nach SĂŒdtirol und von Vorarlberg bis in die Steiermark. Neben mir bekannten Zielen wie die Drei Zinnen, das Karwendel und die Hohen Tauern gibt es reichlich Neues zu entdecken. So stehen nun die KĂ€rntner Nockberge und die Lienzer Dolomiten auf meiner Wunschliste.

Belletristik

  1. Die Verwandlung von Franz Kafka (1915, 4,5 Sterne)
    Über wenig andere ErzĂ€hlungen der Literaturgeschichte gibt es so viele Interpretationen wie von Franz Kafkas “Die Verwandlung”. LĂ€sst man diese außen vor, ist die Geschichte von Gregor Samsa, der eines Morgens als riesiges Ungeziefer erwacht, immer noch ein GlanzstĂŒck voll Spannung und SurrealitĂ€t.
  2. Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr – Mein Leben als Kindersoldatin von China Keitetsi (2002, 4 Sterne)
    China war acht Jahre alt, als sie von der Nationalen Widerstandsarmee in ihrer Heimat Uganda rekrutiert wurde. Einen Monat spĂ€ter musste sie an ersten Kampfhandlungen teilnehmen. Nach ĂŒber zehn Jahren Krieg und Missbrauch gelingt ihr endlich die Flucht. Wie schwer muss China Keitetsi heute noch traumatisiert sein. Über die Zeit, in der sie mehrere Monate an einem unbekannten Ort gefangen gehalten und gefoltert wurde, schreibt sie nur einen einzigen Satz. Mehr Kraft hat sie (noch) nicht. “Aber irgendetwas in mir wollte leben. Was diesen Lebensfunken oder Selbsterhaltungstrieb nĂ€hrte, war mir allerdings ein RĂ€tsel”, heißt es an anderer Stelle. “Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr” gibt den ĂŒber 300.000 wehrlosen Kindern eine Stimme, die derzeit aktiv in Kampfhandlungen beteiligt sind.

Wirst Du Dir “Etwas mehr Hirn, bitte” oder eines der anderen BĂŒcher besorgen? Hast Du einen Lesetipp fĂŒr mich und meine Leser? Ich freue mich ĂŒber Deinen Kommentar!

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FlĂŒchtling Reza hat keinen Geldbeutel

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FlĂŒchtling Reza hat keinen Geldbeutel (Foto: Christof Herrmann, 2015)

„Flucht ist erlaubt, wenn man Tyrannen flieht.“ (Friedrich Schiller)

„Hast Du Tagesticket Plus nach Forchheim?“, fragt mich ein arabisch aussehender Mann, als ich am NĂŒrnberger Hauptbahnhof auf den RE warte.

„Klar, kannst gerne mitfahren“, antworte ich.

Ein paar Minuten spĂ€ter sitzen wir nebeneinander im Zug. Wir kommen schnell ins GesprĂ€ch. Mein Begleiter kann gerade so viel Deutsch, dass eine Kommunikation möglich ist. Er heißt Reza und stammt aus Afghanistan. Ich schĂ€tze ihn auf mein Alter.

Ich möchte wissen, ob er als FlĂŒchtling nach Deutschland gekommen ist. Er bejaht und beginnt, seine Geschichte zu erzĂ€hlen: „Der Taliban hat ĂŒber 30 meiner Familienmitglieder ermordet. Meine Frau floh mit unseren Kindern vor vier Jahren nach Deutschland.“

„Und Du?“

„Ich wurde monatelang vom Taliban gefoltert. Dann konnte ich entkommen und kam vor drei Jahren als FlĂŒchtling nach Deutschland.“

Die Narbe unterhalb seines Kehlkopfes fĂ€llt ins Auge. Reza winkt jedoch ab. Die stamme von einem Luftröhrenschnitt nach einem Unfall. Nachts habe es in seinem Haus Feuer gegeben. Sein Ă€ltester Sohn und er lagen nach Rauchvergiftungen zwei Wochen im Koma. Der Sohn kam schnell wieder auf die Beine und geht mittlerweile aufs Gymnasium. Reza befindet sich nach einem Jahr noch immer in Ă€rztlicher Behandlung. „Die Schmerzen werden mich fĂŒr immer begleiten. Hier unten und hier oben“, sagt er und legt dabei die rechte Hand erst auf seine Lungen und danach auf seinen Kopf.

Die Frage nach seiner Arbeit lĂ€sst Rezas Augen leuchten: „Ich bin Automechaniker!“, sagt er, fĂŒgt dann enttĂ€uscht hinzu, dass er in Deutschland nicht arbeiten dĂŒrfe. Er zieht einen Stapel Papiere aus der Jackentasche hervor. Zugtickets, Behördenbriefe, einen 5-Euro-Schein und Ă€rztliche Atteste. Auf letzteren wird bestĂ€tigt, dass er wegen „in der Gefangenschaft in Afghanistan erlittenen Traumata auf unbestimmte Zeit nicht arbeitsfĂ€hig ist.“ Leise sagt Reza: „Meine Frau arbeitet, ich kĂŒmmere mich um unsere vier Kinder.“ Die Rollenverteilung ist ihm unangenehm, das merkt man. In seinem Ausweis steht das Geburtsjahr 1984. Er wirkt mindestens zehn Jahre Ă€lter. Die Papiere steckt er lose zurĂŒck in seine Jackentasche.

„Warum hast Du keinen Geldbeutel?“

„Zu teuer.“

Wir erreichen den Bahnhof Forchheim. Reza lÀdt mich ein, bei ihm zuhause Tee zu trinken.

„Danke, vielleicht ein anderes mal“, lehne ich das Angebot ab. Ich bin mĂŒde, hatte einen ereignisreichen Tag. Von meinen Reisen in den Nahen Osten und nach Nordafrika weiß ich, dass sich Einladungen zum Tee schon mal Stunden hinziehen.

„Du bist immer willkommen, mein Freund“, sagt Reza zum Abschied. Er nennt mir die Hausnummer seiner Wohnung in der Vogelstraße.

Ein paar Tage spĂ€ter stehe ich vor dem Mehrfamilienhaus in der Vogelstraße. Ich zögere lange, ob ich klingeln soll. Dann krame ich aus meinem Rucksack einen Geldbeutel hervor, den ich daheim herumliegen hatte. Er ist leer, außer dem Tagesticket Plus, mit dem Reza und ich von NĂŒrnberg nach Forchheim gefahren sind. Ich stecke den Geldbeutel in Rezas Briefkasten und gehe davon.

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33 Zitate aus 999 Tagen Einfach bewusst, die Dich inspirieren werden

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Mein Blog Einfach bewusst ist nun 999 Tage online. 151 Artikel habe ich in dieser Zeit veröffentlicht, rund einen pro Woche.

In vielen dieser Texte habe ich ein passendes Zitat einer berĂŒhmten oder weniger bekannten Persönlichkeit eingebaut. Oft habe ich das Zitat oder auch mal einen eigenen Gedanken spĂ€ter auf Facebook, Twitter und Google+ geteilt.

33 dieser SprĂŒche gibt es nun zur 999-Tage-Feier. Die bunten Bilder verlinken jeweils auf den dazugehörigen Facebook-Beitrag. Der Text darunter fĂŒhrt meist zu dem Blogartikel.

Minimalismus & Einfachheit

„Viele wĂŒrden gern ein einfacheres Leben fĂŒhren, wenn der Weg dahin nicht so kompliziert wĂ€re.“ (Justus Jonas)

Nachhaltigkeit & Umweltschutz

Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: „Du siehst aber gar nicht gut aus!“ Der andere: „Ja, ich weiß. Ich hab homo sapiens.“ „Das kenn ich, das geht vorbei!“

„Alles fĂŒr alle bis alles alle ist.“ (Spruch an einer Hauswand in NĂŒrnberg Gostenhof)

Mensch & Tier

„Der Affe ist ein Tier, das auf BĂ€umen lebt, besonders gern auf StammbĂ€umen.“ (Ambrose Bierce)

„Es ist nicht in Ordnung, dass Europa pro subventionierter Kuh mehr ausgibt als ein Afrikaner zum Leben hat!“ (Horst Köhler)

Selbstverwirklichung & Meditation

„Sei einzig, nicht artig“ (Martin Wehrle)

„Ein voller Terminkalender ist noch lange kein erfĂŒlltes Leben.“ (Kurt Tucholsky)

Sagen, was man denkt. Und vorher was gedacht haben.“ (Harry Rowohlt)

Der Mensch eilt. Und kommt doch selten an. Die Natur eilt nicht. Und trotzdem wird alles erreicht.

Wandern & Bewegung

„Ich wĂŒrde nur einem Gedanken trauen, der mindestens 10 Kilometer gewandert ist.“ (Friedrich Nietzsche)

„Die mit Abstand beste Nerven-Heil-Anstalt ist die freie Natur.“ (Ernst Ferstl)

GlĂŒck & Zufriedenheit

„Ich glaube, GlĂŒck besteht maßgeblich darin, sich verbunden zu fĂŒhlen: im Freundeskreis, im Kollegenkreis stabile, positive Beziehungen zu haben. Das GefĂŒhl, gebraucht zu werden, ist ganz existenziell. Und das Sinnvollste, was man mit Geld machen kann ist, es fĂŒr andere auszugeben. Ehrenamtlich Engagierte leben bis zu sieben Jahren lĂ€nger. Das einfachste GlĂŒcksrezept: Wenn du wirklich etwas fĂŒr dich tun willst – tu was fĂŒr Andere!“ (Eckart von Hirschhausen)

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Ich freue mich auch, wenn Du den Artikel mit Deinen Freunden teilst oder einen Kommentar hinterlÀsst.

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Mut fĂŒr eine bessere Welt

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Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Ilona Koglin. Sie berichtet zusammen mit Marek Rohde in dem Online-Magazin FĂŒr eine bessere Welt, wie wir unseren Planeten lebenswerter machen können. In BeitrĂ€gen, Workshops und Konferenzen decken Ilona und Marek HandlungsspielrĂ€ume auf, ermutigen durch Vorbilder sowie Vorreiter, und unterstĂŒtzen konkret bei der Umsetzung von Projekten fĂŒr eine bessere Welt. 

Es gibt eine Frage, die ich mir schon seit vielen Jahren stelle: Wie kommt es, dass wir Menschen zwar das Richtige wollen – aber so oft das Falsche tun? Wir wollen umweltfreundlich leben – und dennoch konsumieren wir unglaublich viel mehr als unsere Vorfahren noch vor wenigen Jahrzehnten: Wir haben viel mehr Klamotten, viel mehr Monitore, viel mehr Autos mit viel mehr Spritverbrauch 
 und das alles in immer kĂŒrzeren Produktlebenszyklen.

Wieso lassen wir uns einreden, wir brĂ€uchten all das ganze Zeug. Und das, obwohl es uns zum einen viel Zeit kostet – Zeit, um das Geld dafĂŒr zu verdienen, um die richtige Marke auszuwĂ€hlen, um das Produkt zu verstehen, um es zu verwenden und um es frĂŒher oder spĂ€ter wieder zu entsorgen. Und zum anderen kommen wir vor lauter Zeitaufwand nicht mehr dazu, wirklich etwas zu verĂ€ndern.

Denn Daten-, Arten- oder Klimaschutz können wir eben nur durch Engagement auf politischer Ebene voranbringen – dort, wo die BĂŒrger- und Menschenrechte uns die Position ĂŒber der Wirtschaft geben. „Moralischer Konsum ist meist nur Konsum von Moral“, meint zumindest der Medienphilosoph Wolfgang Ullrich.

Sozialer Mut

Also noch mal die Frage: Was macht uns zum passiven Zuschauer, wĂ€hrend einige wenige aktive VerĂ€nderer sind? Untersuchungen haben gezeigt, dass es vor allem das Wahrnehmen von HandlungsspielrĂ€umen ist, was den Unterschied ausmacht: Erkenne ich, dass ich die Wahl habe – oder nicht? Und das hat viel mit der Übernahme von Selbstverantwortung zu tun. Warum, das erklĂ€re ich weiter unten.

Ich gehe erstmal auf den Sozialen Mut ein, den es braucht, um HandlungsspielrĂ€ume nicht nur zu erkennen, sondern auch zu nutzen. Harald Welzer beschreibt in seinem Buch „Selbst denken“, dass es in der Regel nicht die moralische Einstellung ist, die den Ausschlag ĂŒber unsere Entscheidungen gibt, sondern die sozialen Bedingungen: „Viel wichtiger ist es, soziale Normen nicht zu verletzen, soziale Anerkennung nicht zu riskieren, gut vor den anderen dazustehen. Das alles ist nicht trivial: Weil Menschen soziale und kooperative Wesen sind, ist KonformitĂ€t viel wahrscheinlicher als Abweichung und in den allermeisten FĂ€llen auch vernĂŒnftiger“. Oder anders gesagt: „KonformitĂ€t ist das jederzeit Erwartbare“.

Ein Beispiel? Nun, stell Dir vor, Dein neuer Chef (oder Kunde) lĂ€dt Dich zum Essen ein und setzt Dir einen teuren Thunfisch vor 
 Traust Du Dich, ihm zu sagen, dass Du neuerdings vegan lebst? Und wenn Du Dich das traust, sagst Du ihm dann, dass man Thunfisch ohnehin nicht essen sollte, weil diese Tierart bedroht ist?

„Dieses kleine Beispiel [der Thunfisch, A.d.V.] soll lediglich deutlich machen, wie schwer es auch in scheinbar unwichtigen Situationen sein kann, seinen eignen Handlungsspielraum zu nutzen. Auch wenn es faktisch nach allen rationalen Kriterien nichts kostet, seiner eigenen Überzeugung zu folgen, sind die sozialen Kosten dafĂŒr oft erstaunlich hoch, und allzuoft eben zu hoch, um sie zu entrichten“, meint Welzer.

Selbstverantwortung und Scham

Dazu kommt erschwerend hinzu: Die Verantwortung fĂŒr das eigene Leben und Handeln konsequent zu ĂŒbernehmen, kann sehr aufwĂŒhlend sein. Denn es bedeutet, in allem die eigene Verantwortung zu erkennen. Wenn ich erkenne, wie andere Menschen, Tiere oder die Natur unter unserem expansiven Lebensstil zu leiden haben, kann die Erkenntnis der Teile, die tatsĂ€chlich alle in meiner Verantwortung liegen, sehr erschĂŒtternd sein. Ebenso ist es mit politischen ZustĂ€nden, Umweltverschmutzung, Ungerechtigkeit und Leid. TatsĂ€chlich tragen wir aber die volle Verantwortung dafĂŒr! Oft ist es einfach leichter, sich einzureden, man habe keinen Handlungsspielraum – und damit auch keine Schuld.

Selbstvertrauen und Zuversicht

Um also das Richtige nicht nur zu wollen, sondern auch zu tun, brauchen wir vor allem Selbstvertrauen, Zuversicht und Mut. Wir brauchen den Mut, uns selbst in Frage zu stellen sowie unsere Fehler und SchwĂ€chen zu sehen, ohne uns dafĂŒr zu schĂ€men.

Um das zu können, mĂŒssen wir zunĂ€chst einmal anerkennen, dass Menschen grundsĂ€tzlich unvollkommen sind – und so auch wir. Und es ist in Ordnung, wenn wir das sind. „Wer bereit ist, erst dann einen Beitrag zu leisten, wenn dieser vollkommen ist, enthĂ€lt der menschlichen Gesellschaft zu viel vor“, meint der Psychologe Theo Schoenaker, der ein sogenanntes Empowerment Training entwickelt hat. Die KĂŒnstler-Trainerin Julia Cameron bringt es noch mehr auf den Punkt: „Was wĂŒrde ich tun, wenn ich nicht perfekt sein mĂŒsste? Eine ganze Menge mehr!“

Die eigene Unvollkommenheit zu akzeptieren, ist dabei jedoch nicht das gleiche, wie den Kopf hĂ€ngen zu lassen und zu resignieren. Es bedeutet: Nicht mehr mit Dir selbst zu kĂ€mpfen, sondern Dich selbst zu lieben. Nur dann kannst Du Dir selbst gegenĂŒber ehrlich sein, weil es okay ist, das zu sehen, was ist – mit all seiner Unvollkommenheit. Es bedeutet auch, das Entwicklungspotential zu sehen, anstatt die SchwĂ€chen und Fehler.

Ideale und Entmutigung

Das Entwicklungspotential zu sehen, ist entscheidend, wenn es um Ideale geht, die uns wirklich wichtig sind. Wenn wir uns an unseren höchsten Idealen messen, mĂŒssen wir scheitern. Wir entmutigen uns selbst. Wir sollten uns deshalb eher an dem messen, wer wir frĂŒher waren und was wir im Vergleich dazu heute tun. Wir mĂŒssen akzeptieren, dass wir (allein) die Welt nicht heute oder morgen retten können. Wir können nur das tun, was jetzt im Moment das richtige ist. Und wir mĂŒssen uns klar sein, dass es ein schwieriger, suchender, ja vielleicht sogar peinlicher und schmerzhafter Prozess wird – wenn er ehrlich ist.

Fragen der Selbstermutigung

Um diesen Weg zu gehen, brauchen wir Anleitungen zur Selbstermutigung. Die folgenden Fragen von Theo Schoenaker helfen Dir dabei, Dich in einer positiven und realistischen SelbsteinschĂ€tzung zu ĂŒben. Denn eine realistische Sichtweise ist wichtig. Wer nur seine StĂ€rken sieht, wird kritikempfindlich und naiv. Wer nur seine SchwĂ€chen sieht, findet nicht das Selbstvertrauen und den Mut, Verantwortung fĂŒr VerĂ€nderungen in seinem Leben zu ĂŒbernehmen. Nur wer seine SchwĂ€chen mit freundlicher Akzeptanz sieht, kann sich weiter entwickeln.

1. Welche meiner FĂ€higkeiten und Verhaltensweisen schĂ€tze ich als gut oder genĂŒgend ein?
2. Was kann ich heute schon besser als frĂŒher?
3. Welche richtigen Entscheidungen habe ich in meinem Leben schon getroffen?
4. Welche Anstrengungen habe ich gemacht, auch wenn das Ergebnis nicht hundertprozentig war?
5. Was habe ich heute richtig oder zufriedenstellend gemacht?
6. Welche PlÀne, VorsÀtze und Ziele kann ich jetzt entwerfen?
7. FĂŒr wen oder fĂŒr was ist es gut, dass es mich gibt?
8. Welche Verhaltensweisen und Neigungen finde ich nicht gut? Welche betrachte ich als SchwÀche?
9. Welche kann ich Àndern und welche nicht?

Abschließend möchte ich noch zwei Fragen hinzufĂŒgen, die ich fĂŒr sinnvoll und wichtig halte:

10. Was ist das Beste, das ich im Moment fĂŒr eine bessere Welt tun kann?
11. Was hÀlt mich davon ab?

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Geldfreier leben

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Geldfreier leben - Was wĂŒrdest Du tun, wenn Geld keine Rolle spielt?

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Tobi Rosswog. Als Aktivist, MitweltpĂ€dagoge und Campaigner ist er mit all seiner Energie und Zeit beim Projekt- und Aktionsnetzwerk living utopia aktiv. Mit living utopia gestaltet er nach den begleitenden Motiven geldfrei, vegan, ökologisch und solidarisch MitmachrĂ€ume fĂŒr den gesellschaftlichen Wandel.

Wer trĂ€umt nicht davon, ein Leben frei von Geld zu fĂŒhren? Einfach ist das in der heutigen Gesellschaft natĂŒrlich nicht. Aber Du kannst auf jeden Fall geldfreier werden.

Was assoziierst Du mit Geld?

Nimm Dir kurz Zeit, um inne zu halten und Dir Gedanken zu machen, was Du mit Geld assoziierst.

In ĂŒber 100 Workshops mit unserem Projekt- und Aktionsnetzwerk living utopia haben wir zu diesem Begriff gebrainstormt. Das Ergebnis lautete: Macht, Arbeit, Sklaverei, Ausbeutung und Kapitalismus auf der einen Seite, Energieausgleich, Möglichkeit, UnabhĂ€ngigkeit und Freiheit auf der anderen Seiten. Klar war jedes Mal, dass die zuerst genannte Seite ĂŒberwog. Geld scheint ein negativ konnotierter Begriff zu sein. Aber warum? Ist Geld wirklich böse?

Ist Geld böse?

Das wĂ€re zu einfach. Es gibt viele GrĂŒnde, warum Geld vielleicht nicht das idealste aller Mittel ist, per se schlecht ist es jedoch nicht. Ein eher versteckter, aber umso wichtiger Grund ist beispielsweise, dass mit Geld immer das Prinzip von Leistung und Gegenleistung einhergeht. Das bedeutet, dass Du es haben musst, damit Du Deine GrundbedĂŒrfnisse decken kannst. Du musst etwas leisten, damit Du es bekommst. Oft ist diese TĂ€tigkeit fremdbestimmt und bringt Dir weder Freude noch ergibt es fĂŒr Dich Sinn. Du bist von Geld abhĂ€ngig! Wer möchte nicht unabhĂ€ngig davon sein oder zumindest geldfreier leben?

Was wĂŒrdest Du tun, wenn Geld keine Rolle spielt?

Ich glaube, dass jeder Mensch sich frei entfalten möchte, um seine Talente mit der Gemeinschaft zu teilen. Die Frage ist also: Was wĂŒrdest Du tun, wenn Geld keine Rolle spielt? Mit living utopia haben wir zu dieser Frage eine Internetkamapagne gestartet und die 250 Antworten in Form einer Wortwolke ausgewertet. Du findest die Wortwolke am Anfang dieses Artikels und kannst sie mit einem Mausklick vergrĂ¶ĂŸern. Ist es nicht interessant, dass die meisten Teilnehmer „mehr leben“ wĂŒrden?

Geld ist der Mittelpunkt unseres Lebens

Schon Kinderlieder weisen eindringlich darauf hin: „Geld, Geld, Geld, wie bezahlt die Welt? Wenn mir was gefĂ€llt, brauch ich etwas Geld!“

Die Fokussierung aufs Geld im Alltag zieht sehr viel Energie. Jegliche soziale Interaktion scheint dadurch bestimmt zu sein. Wir begegnen uns immer hĂ€ufiger in den klassischen Rollen von VerkĂ€ufer/innen und Konsument/innen, in der Geld das Maß aller Dinge ist. So lange dies so ist, wird keine gerechte Gesellschaft bestehen. Dieser Gedanke findet sich auch in Thomas Morus berĂŒhmtem Werk „Utopia“.

Die Ökonomisierung und damit maßgeblich das Prinzip von Leistung und Gegenleistung betrifft auch immer mehr die familiĂ€ren und freundschaftlichen Beziehungen.

Warum sollten wir geldfreier werden?

Wer geldfreier und damit lohnarbeitsunabhĂ€ngiger lebt, kann sich freier entfalten und seine Talente entdecken. Es ist eine Freude, die eigenen FĂ€higkeiten mit der Gemeinschaft zu teilen. NatĂŒrlich können wir nicht unsere gesamte Gesellschaft und Wirtschaft von heute auf morgen geldfrei strukturieren. Das Ganze ist ein lĂ€ngerer Prozess. Durch die MitmachrĂ€ume möchten wir Menschen motivieren, freier von Geld und Lohnarbeit zu werden.

3 Schritte in ein geldfreieres Leben

Wir haben mit living utopia die Internetkamapagne geldfreier leben initiiert.

Es geht nicht darum, Dir einen Survival Guide in die Hand zu geben, mit dem Du in fĂŒnf Tagen lernst, wie Du geldfrei leben kannst. Vielmehr möchten wir unsere Erfahrungen in den Bereichen Philosophie, Praxis und Perspektivwechsel teilen:

  1. Was brauche ich wirklich?
    Wir Deutsche besitzen im Schnitt 10.000 Dinge. Das ist zu viel und eine unglaubliche Überforderung. Vermutlich hatte ich weniger Dinge. Dennoch: Als ich mich so weit reduzierte, dass mein gesamter Besitz in einen Rucksack passte, war das eine große Befreiung. So radikal musst Du natĂŒrlich nicht sein. Ein bisschen zu entschlacken, tut jedoch sicherlich gut – und bestimmt gibt es Personen, die Deine aussortierten Dinge genau jetzt benötigen. Und da kommen wir zum nĂ€chsten Punkt.
  2. Vorhandenes sinnvoll nutzen!
    Ein paar Zahlen, um einen Eindruck des unglaublichen Überflusses in Deutschland zu bekommen:
    ‱ 50 % aller Lebensmittel werden weggeworfen.
    ‱ Durchschnittlich konsumiert jeder von uns 55 KleidungsstĂŒcke im Jahr.
    ‱ Es gibt viel ungenutzten Wohnraum – allein 1,8 Millionen Wohnungen stehen leer.
    ‱ Jedes der 52 Millionen Autos bewegt sich mit 1,3 Personen darin eine Stunde am Tag.
  3. Werde kreativ und vernetze Dich!
    Die Projekte, die versuchen die vorhandenen Ressourcen zu teilen, werden immer mehr und bekannter. Auch hier möchte ich nur ein paar Initiativen nennen, um deren Potential aufzuzeigen:
    ‱ foodsharing: Lebensmittel teilen, anstatt sie wegzuwerfen.
    ‱ Kleiderschenkpartys, UmsonstlĂ€den und online Gruppen wie „free you stuff“.
    ‱ Gib und nimm HĂ€user: Wenn Du ungenutzte RĂ€ume hast oder deine RĂ€ume mit anderen Menschen teilen möchtest.
    ‱ Die gemeinschaftliche Nutzung von Autos durch Carsharing oder trampen.

Wenn Du an weiteren Infos und einen Perspektivwechsel interessiert bist, kann Du Dich gerne in den 20-Tage-„geldfreier leben“-Newsletter eintragen. Mehr dazu und zu unserer Kampagne findest Du unter geldfreier leben.

Bis dahin: Not just talking about utopia, but living utopia!

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Vegane WeihnachtsmÀrkte 2015

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Vegane WeihnachtsmÀrkte 2015 (Foto: Christin Marit, www.simplewinke.de)

„Feiern Sie diese Weihnachten das Leben selbst. Essen Sie kein Fleisch!“ (Paul McCartney)

Der erste rein vegane Weihnachtsmarkt in Deutschland wurde 2010 in Hannover auf die Beine gestellt. Er findet heuer zum sechsten Mal statt. Mittlerweile gibt es auch in anderen StÀdten im deutschsprachigen Raum vegane WeihnachtsmÀrkte, etwa in Berlin, Dresden, Hamburg und Wien.

Von Verzicht kann keine Rede sein. Man bekommt alles, was den Besuch eines Weihnachtsmarktes ausmacht: BratĂ€pfel, Lebkuchen, Herzhaftes, GlĂŒhwein, Feuerzangenbowle und heiße Schokolade. Neben diesen Leckerbissen kann man tierleidfreie Produkte wie fair gehandelte Bio-Kleidung, Holzspielzeug, Naturkosmetik ohne Tierversuche und veganen (GlĂŒh)Wein kaufen.

Ich habe im Folgenden alle veganen WeihnachtsmĂ€rkte aufgefĂŒhrt, die 2015 im deutschsprachigen Raum stattfinden. Im zweiten Teil der Liste findest Du auch einzelne vegane StĂ€nde auf „normalen“ WeihnachtsmĂ€rkten.

Rein vegane WeihnachtsmÀrkte

Berlin

The Green Market Berlin – Winter Edition
12. und 13. Dezember 2015, 12 bis 20 Uhr
Neue Heimat, RAW-GelĂ€nde, Revaler Straße 99, 12305 Berlin
www.greenmarketberlin.com

Braunschweig

Vegane Weihnachtsmannparade
12. Dezember 2015, 10 bis 16 Uhr
Tierrechtsdemo vom Ringerbrunnen zum Schlossplatz, 38100 Braunschweig
Facebook-Veranstaltung

Dresden

Veganer Wintermarkt
5. Dezember 2015, ab 11 Uhr
GelĂ€nde des AZ Conni, Rudolf-Leonhard-Straße 39, 01097 Dresden
Facebook-Veranstaltung

DĂŒsseldorf

MAMPF – Der vegane Adventsbasar
6. Dezember 2015, 11 bis 17 Uhr
zakk, Fichtenstraße 40, 40233 DĂŒsseldorf
www.mampf-vegan.de

Essen

Veganz Weihnachtsmarkt
12. Dezember 2015, 11 bis 18 Uhr
Friedrich-Ebert-Straße 55, 45127 Essen
Facebook-Veranstaltung

Hamburg

Veggie-Weihnachtsmarkt
28. November 2015, 12 bis 20 Uhr; 29. November 2015, 10 bis 17 Uhr
Großmarkthalle Hamburg, Bankstraße 28, 20097 Hamburg
www.grossmarkt-hamburg.de

Hannover

Veganer Weihnachtsmarkt
5. und 6. Dezember 2015, 12 bis 18 Uhr
Am Steintor, 30159 Hannover
www.veganeshannover.de

Kiel

Alternativer Wintermarkt
13. Dezember 2015, ab 13 Uhr
Hansa48, Hansastraße 48, 24118 Kiel
www.hansa48.de

Koblenz

Veganer Weihnachtsmarkt
5. Dezember 2015, 17 bis 22 Uhr; 6. Dezember 2015, 13 bis 18 Uhr
Im Innenhof des Dreikönigenhauses, Kornpfortstraße 15, 56068 Koblenz
Facebook-Event

Köln

Veganer Weihnachts-Wondermarkt
12. und 13. Dezember 2015, 12 bis 20 Uhr
Cologne Pole Fitness, Rolandstraße 69, 50677 Köln
Facebook-Veranstaltung

Leipzig

Veganer Weihnachtsmarkt
12. Dezember 2015, 11 bis 19 Uhr
Feinkost-GelĂ€nde, Karl-Liebknecht-Straße 36, 04107 Leipzig
www.neues-vorum.de

Krems an der Donau (Österreich)

Veganer Adventkeller
Rehberger Kellergasse 41, 3500 Krems an der Donau
21. und 22. November 2015, 14 bis 21 Uhr
www.veggruf.at

Vegan Kex Sale
28. November 2015, 11 bis 20 Uhr
nanacafĂ©, Langenloiser Straße 4, 3500 Krems an der Donau
Facebook-Event

Wien (Österreich)

Veganer Weihnachtsmarkt des Gasthofs Zur Allee
12., 13., 19. und 20. Dezember 2015, samstags 13 bis 20 Uhr, sonntags 11 bis 20 Uhr
Zur Allee, Schwarzenbergallee 40, 1170 Wien
Facebook-Seite

Vegane StĂ€nde auf „normalen“ WeihnachtsmĂ€rkten

Baden-Baden

Veganer Stand von Timo Franke Vegan Cuisine auf dem Christkindlesmarkt
23. November bis 30. Dezember 2015, ab 11 Uhr
Vor dem Kurhaus, 76530 Baden-Baden
Facebook-Veranstaltung

Biberach an der Riß

Veganer Stand auf dem Christkindlesmarkt
28. November bis 5. Dezember 2015, 11 bis 20 Uhr
Marktplatz, 88400 Biberach an der Riß
www.xtravurst.de

Bochum

Veganer Stand von Las Vegans auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt
19. bis 21. November 2015 und 23. November bis 23. Dezember 2015, 11 bis 21 Uhr
Husemannplatz, 44787 Bochum
Facebook-Veranstaltung

BĂŒhl

Vegane Snackbar von Timo Franke Vegan Cuisine auf dem BĂŒhler Adventsmarkt
27. November bis 20. Dezember 2015, Freitag 11 bis 22 Uhr, Samstag 10 bis 20 Uhr, Sonntag bis Donnerstag 10 bis 20 Uhr
Kirch- und Marktplatz, 77815 BĂŒhl
Fabebook-Seite

Deggendorf

Veganer Stand auf dem Christkindlmarkt
27. November bis 23. Dezember 2015 und 27. bis 31. Dezember 2015
Am Alten Rathaus, 94469 Deggendorf
www.deggendorf.de

Hagen

Veganes Angebot auf dem Alternativen Weihnachtsmarkt
5. Dezember 2015, 14 bis 20 Uhr
AllerWeltHaus, Potthofstraße 22, 58095 Hagen
Facebook-Veranstaltung

Hamm

Veganer Stand von Veganalina auf dem Weihnachtsmarkt
23. November bs 22. Dezember 2015, ab 11:30 Uhr
Bahnhofstraße und an der Pauluskirche, 59065 Hamm
Facebook-Seite

Heidelberg

Veganer Stand in der BĂŒrgerhĂŒtte auf dem Heidelberger Weihnachtsmarkt
19. und 20. Dezember 2015, 11 bis 20 Uhr
Marktplatz, 69117 Heidelberg
Facebook-Veranstaltung

Karlsruhe

Veganer Stand von My Heart Beats Vegan auf dem Christkindlesmarkt
26. November bis 23. Dezember 2015, 11 bis 21 Uhr
Friedrichsplatz, 76133 Karlsruhe
Facebook-Veranstaltung

Köln

Veganer Stand von Bunte Burger auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom
23. November bis 23. Dezember 2015
Roncalliplatz 1, 50667 Köln
www.bunteburger.de

Veganer Stand von Bunte Burger auf dem schwul-lesbischen Weihnachtsmarkt Christmas Avenue
23. November bis 23. Dezember 2015, 12 bis 22 Uhr
Schaafenstraße, 50676 Köln
www.bunteburger.de

Krefeld

Vegane StÀnde (Samstag einer, Sonntag drei) auf dem Uerdinger Nikolausmarkt
28. und 29. November 2015, 11 bis 18 Uhr
Uerdinger Martkplatz, 47829 Krefeld
Facebook-Event

Veganer Stand von Veganice e. V. auf dem Besonderen Weihnachtsmarkt 
5. Dezember 2015, 10 bis 18 Uhr
An der alten Kirche, 47829 Krefeld
Facebook-Event

Laupheim

Veganer Stand auf dem Weihnachtsmarkt Schloss Großlaupheim
25. bis 27. November 2015, 16 bis 22 Uhr; 28. November 2015, 12 bis 22 Uhr; 29. November 2015, 12 bis 20 Uhr
Schloss Großlaupheim, Claus-Graf-Stauffenberg-Straße 15, 88471 Laupheim
kulturhaus-laupheim.de

Mannheim

Veganer Stand von My Heart Beats Vegan auf dem Weihnachtsmarkt
26. November bis 23. Dezember 2015, 11 bis 21 Uhr
Kapuzinerplanken, 68161 Mannheim
Facebook-Veranstaltung

Moers

Vegane StÀnde von Der Wunderwagen und Voll Lecker auf dem Moerser Weihnachtsmarkt
26. November bis 22. Dezember 2015, 11 bis 20 Uhr (Freitag bis Sonntag bis 21 Uhr)
Kastellplatz, 47441 Moers
Facebook-Veranstaltung

Much

Veganes Stand von Miteinander auf dem Weihnachtsmarkt
28. November 2015, 12 bis 21 Uhr; 29. November 2015, 11 bis 19 Uhr
Rund um den Kirchplatz und entlang der Hauptstraße, 53804 Much
www.miteinander.world

MĂŒnchen

Vegetarisch-veganes Zelt EssZimmer im Markt der Ideen auf dem Tollwood
24. November bis 23. Dezember 2015
Theresienwiese, 80339 MĂŒnchen
www.tollwood.de

Offenburg

Veganer Stand von Haus am See auf dem Offenburger Weihnachtsmarkt
24. November bis 23. Dezember, 11 bis 21 Uhr
Marktplatz, 77652 Offenburg
Facebook-Seite

Regensburg

Veganer Stand von Kleine Veganerie auf dem Romantischen Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis
25. November bis 23. Dezember 2015, 12 bis 22 Uhr (Donnerstag bis Samstag bis 23 Uhr)
Emmeramsplatz 5, 93047 Regensburg
www.wm-tut.de

Rostock

Veganer Stand von GrĂŒne KombĂŒse im Sternenzelt auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt
23. November bis 22. Dezember 2015 immer samstags 12 bis 22 Uhr und sonntags 12 bis 20 Uhr
Hermann Duncker Platz, 18055 Rostock
gruenekombuese.de

SaarbrĂŒcken

Veganer Stand von Witas e. V. und Saarbucks auf dem Alt-SaarbrĂŒcker Weihnachtsmarkt
28. November 2015, 11 bis 23 Uhr; 29. Novemver, 11 bis 22 Uhr
Schlossplatz, 66119 SaarbrĂŒcken
www.saarbruecken.de

Schwetzingen

Veganer Stand von My Heart Beats Vegan auf dem KurfĂŒrstlichen Weihnachtsmarkt
3. bis 6. Dezember 2015, 10. bis 13. Dezember 2015 und 17. bis 20. Dezember 2015, 17 bis 21 Uhr (Samstag und Sonntag ab 12 Uhr)
Ehrenhof von Schloss Schwetzingen und Schlossplatz, 68723 Schwetzingen
Facebook-Veranstaltung

Ulm

Der Veganer – ImbisshĂŒtte auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt
23. November bis 22. Dezember 2015, 10 bis 20:30 Uhr
MĂŒnsterplatz, 89073 Ulm
Facebook-Seite

Weinstadt

Veganer Stand von GrĂŒn Gesund GlĂŒcklich auf dem WeinstĂ€dter Weihnachtsmarkt
11. Dezember 2015, 18 bis 22 Uhr; 12. Dezember 2015, 15 bis 22 Uhr; 13. Dezember 2015, 11 bis 22 Uhr
Rund um die Endersbacher Zehntscheuer, 71384 Weinstadt
www.gruen-gesund-gluecklich.de

Kennst Du weitere vegane WeihnachtsmĂ€rkte oder einzelne StĂ€nde auf herkömmlichen WeihnachtsmĂ€rkten? Dann fĂŒge sie bitte in den Kommentaren hinzu oder schreibe mir eine E-Mail. Ich ergĂ€nze die Liste dann entsprechend.

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Alle rein veganen Restaurants, Cafés, Imbisse und SupermÀrkte in Bayern (wird laufend aktualisiert)

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Alle 100 % veganen Restaurants, Cafés, Imbisse und SupermÀrkte in Bayern - Foto: Die Kleeblatt Bar in Landsberg am Lech
Nach vier WanderfĂŒhrern ist die Zeit reif, dass ich 2016 ein E-Book ĂŒber ein anderes Thema veröffentliche.

Ich hatte die Idee, alle rein veganen Restaurants, CafĂ©s, Imbisse und SupermĂ€rkte Bayerns und Baden-WĂŒrttembergs ausfĂŒhrlich vorzustellen. Dazu habe ich diese zunĂ€chst in einer Liste zusammengetragen. Aus unterschiedlichen GrĂŒnden bin ich von der Idee abgekommen. Ich werde stattdessen ein E-Book zum Thema Minimalismus schreiben.

Damit die Zeit und MĂŒhe, die ich in die Liste gesteckt habe, nicht umsonst war, stelle ich sie in zwei Teilen auf meinem Blog online. Heute gibt es alle rein veganen Restaurants, CafĂ©s, Imbisse und SupermĂ€rkte in Bayern.

Oberbayern

MĂŒnchen

Das vegane Deli
Bistro & Café
Augustenstraße 5, 80333 MĂŒnchen (Karte)
Facebook-Seite

Bio Saftbar
Saft- & Suppenbar
Bayerstraße 16 a (Paul-Heyse-UnterfĂŒhrung, Rolltreppe Gleis 11), 80335 MĂŒnchen (Karte)
www.bio-saftbar.de
Facebook-Seite

Max Pett
Restaurant & Café
Pettenkoferstraße 8, 80336 MĂŒnchen (Karte)
www.max-pett.de
Facebook-Seite

Bodhi
Restaurant & Bar
Ligsalzstraße 23, 80339 MĂŒnchen (Karte)
www.bodhivegan.de
Facebook-Seite

Veganize Life
Feinkostladen & Supermarkt
Theresienhöhe 12, Eingang Franziska-Bilek-Weg, 80339 MĂŒnchen (Karte)
www.veganize-life.de
Facebook-Seite

Tushita Teehaus
Teestube & Bistro
Klenzestraße 53, 80469 MĂŒnchen (Karte)
tushita.eu
Facebook-Seite

Veganz
Supermarkt
Baldestraße 21, 80469 MĂŒnchen (Karte)
veganz.de
Facebook-Seite

Goodies
Imbiss & Café
Baldestraße 21, 80469 MĂŒnchen (Karte)
www.goodies-deli.com
Facebook-Seite

Surdham’s Kitchen
Kochevents & Kochkurse (Termine siehe Webseite)
Landsbergerstr 234, 2. Stock Abschnitt B, 80687 MĂŒnchen (Karte)
www.surdhamskitchen.com
Facebook-Seite

SuperDanke!
Smoothie- und Saftbar
TĂŒrkenstraße 66, 80799 MĂŒnchen (Karte)
superdanke.com
Facebook-Seite

GlĂŒckskost & IceDate (Winterpause bis Ende MĂ€rz 2016)
Imbiss, Café & Eisdiele
Amalienstraße 91, 80799 MĂŒnchen (Karte)
Facebook-Seite GlĂŒckskost
Facebook-Seite IceDate

Die intolerante Isi (Februar und MĂ€rz 2016)
Pop-Up-Café & -Imbiss
Amalienstraße 91, 80799 MĂŒnchen (Karte)
www.die-intolerante-isi.de
Facebook-Seite

Gratitude
Restaurant
TĂŒrkenstraße 55, 80799 MĂŒnchen (Karte)
www.gratitude-restaurant.de
Facebook-Seite

Lost Weekend
Café & Buchhandlung
TĂŒrkenstraße 55, 80799 MĂŒnchen (Karte)
www.lostweekend.de
Facebook-Seite

Erbils Orient Lounge
Restaurant & Imbiss
Breisacher Straße 13, 81667 MĂŒnchen (Karte)
Facebook-Seite

So Ham
Yoga Kantine
Buttermelcherstraße 11-15, 80469 MĂŒnchen (Karte)
Facebook-Seite

Was Gscheidz
Food Truck & Imbiss
auf verschiedenen Veranstaltungen in MĂŒnchen und Umgebung (Termine siehe Webseite)
www.was-gscheidz.de
Facebook-Seite

Gröbenzell

Vinocchio
Restaurant
Puchheimer Straße 10, 82194 Gröbenzell (Karte)
www.vinocchio-pinocchio.de
Facebook-Seite

Murnau am Staffelsee

Cafe Vegangela
Café & Bistro
Postgasse 6, 82841 Murnau am Staffelsee (Karte)
Facebook-Seite

Stephanskirchen

CaféLaden
Bistro & Café
Simsseestraße 195, 83071 Stephanskirchen (Karte)
Facebook-Seite

Ingolstadt

Liebe Vegan
Bistro & Café
Kupferstraße 3, 85049 Ingolstadt (Karte)
www.liebevegan.de
Facebook-Seite

Freising

Chakula
Food Truck & Imbiss
auf verschiedenen Veranstaltungen in Freising und Umgebung (Termine siehe Webseite)
www.chakula.de
Facebook-Seite

Landsberg am Lech

Kleeblatt Bar
Bistro & Café
Schlossergasse 389, 86899, Landsberg am Lech (Karte)
www.kleeblatt-bar.de
Facebook-Seite

Schwaben

Augsburg

Cafe Dreizehn
Café & Bistro
BleigĂ€ĂŸchen 2, 86150 Augsburg (Karte)
cafe-dreizehn.de
Facebook-Seite

K41
Restaurant
Konrad-Adenauer-Allee 41, 86150 Augsburg (Karte)
lienus.de
Facebook-Seite

Friedberg

Cosmoscafe
Bistro & Café
JungbrĂ€ustraße 8, 86316 Friedberg (Karte)
cosmoscafe.jimdo.com
Facebook-Seite

Kaufbeuren

barfood
Bar & Bistro
Alleeweg 2 a, 87600 Kaufbeuren (Karte)
Facebook-Seite

Mindelheim

NaturKostbar
Smoothiebar & Bistro
Kornstraße 3, 87719 Mindelheim (Karte)
www.natur-kost-bar.de
Facebook-Seite

Neu-Ulm

Villa MaJo
Restaurant
Kasernstraße 24, 89231 Neu-Ulm (Karte)
www.villa-majo.com
Facebook-Seite

Niederbayern

Simbach am Inn

Maqui
Bistro & Restaurant
MĂŒnchner Straße 5, 84359 Simbach am Inn (Karte)
Facebook-Seite

Passau

Selly’s 
Restaurant & Bar
Große Klingergasse 10, 94032 Passau (Karte)
www.sellys.de
Facebook-Seite

Deggendorf

Utaty Imbiss
Imbiss
Egger Str. 2, 94469 Deggendorf (Karte)
www.utaty.com
Facebook-Seite

Green Frog Foodtruck
Food Truck & Imbiss
auf verschiedenen Veranstaltungen in Deggendorf, Regensburg und Umgebung (Termine siehe Webseite)
vegan-frog.de
Facebook-Seite

Bayerisch Eisenstein

Utaty
Restaurant
Sonnenhof 87 a, 94252 Bayerisch Eisenstein (Karte)
www.utaty.com
Facebook-Seite

Oberpfalz

Neumarkt in der Oberpfalz

LeichtsinnskĂŒche
Kochevents & Kochkurse
auf verschiedenen Veranstaltungen in Freystadt, Neumarkt und Umgebung (Termine siehe Webseite) und Donnerstag Mittag im Raumwerk in Neumarkt (Karte)
www.leichtsinnskueche.de
Facebook-Seite

Regensburg

Plan 9
Restaurant & Kneipe
Steinergasse 4 / Glockengasse, 93047 Regensburg (Karte)
www.plan-neun.de
Facebook-Seite

Taracafé
Café & Bistro
Am Brixener Hof 5, 93047 Regensburg (Karte)
www.taracafe-regensburg.de
Facebook-Seite

KUK Vegave
Imbiss & Restaurant
ObermĂŒnsterstraße 13, 93047 Regensburg (Karte)
Facebook-Seite

Mittelfranken

NĂŒrnberg

mariposa
Restaurant
Mostgasse 6, 90402 NĂŒrnberg (Karte)
www.mariposa-vegan.de
Facebook-Seite

The Tasty Leaf
Restaurant
Bogenstraße 43, 90459 NĂŒrnberg (Karte)
www.tasty-leaf.de
Facebook-Seite

Vegöner
Imbiss
Poppenreuther Straße 10, 90419 NĂŒrnberg (Karte)
Facebook-Seite

Supper Club Avec Plaisir 
Tanja veranstaltet halbprivate Kochevents und kĂŒndigt die Termine per E-Mail an
in der Königstraße, 90402 NĂŒrnberg (Karte)
Facebook-Seite

Veganspirations
Kochevents, Kochkurse und vegane Dinner (Termine siehe Webseite)
im KĂŒchenstudio Federl Gundelfinger Str. 18, 90451 NĂŒrnberg
www.veganspirations.de
Facebook-Seite

Erlangen

Veganel
Imbiss
Rathausplatz 5, Neuer Markt (Food Court), 91052 Erlangen (Karte)
veganel.de
Facebook-Seite

Lesecafé AnstÀndig Essen
Restaurant & Lesecafé
Hauptstraße 55 (Altstadtmarktpassage), 91054 Erlangen (Karte)
www.lesecafe-anstaendig-essen.de
Facebook-Seite

VEFA – Vegane Essen fĂŒr Alle
jeden Montag Abend wird zum Selbstkostenpreis gekocht
Selbstverwaltetes Jugendhaus, WöhrmĂŒhle 7, 91054 Erlangen (Karte)
juz.wojo-club.de
Facebook-Seite

Veggie Tables
Kochevents & Kochkurse
in Erlangen und NĂŒrnberg (Termine siehe Webseite)
veggietables.de
Facebook-Seite

Bad Windsheim

Café Kiwi
Café & Bistro
Herrngasse 7, 91438 Bad Windsheim (Karte)
Facebook-Seite

 

Die Liste mit allen rein veganen Restaurants, CafĂ©s, Imbissen und SupermĂ€rkten in Baden-WĂŒrttemberg werde ich in den nĂ€chsten Wochen auf Einfach bewusst veröffentlichen. Um sie nicht zu verpassen, kannst Du Dich in meinen Newsletter eintragen. 8.000 Abonnenten können nicht irren ;-)

Habe ich ein rein veganes Lokal in Bayern vergessen? Oder hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen? Dann schreibe mir bitte eine E-Mail oder fĂŒge einen Kommentar hinzu. Ich aktualisiere die Liste dann umgehend.

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Achtsamkeit bedeutet, mit sich selbst in Kontakt zu sein: Interview mit Achtsamkeitstrainerin Sabine Herrmann

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Achtsamkeit bedeutet, mit sich selbst in Kontakt zu sein: Interview mit Achtsamkeitstrainerin Sabine Herrmann

Meine Schwester Sabine Herrmann ist Heilpraktikerin fĂŒr Psychotherapie und lebt mit ihrem Sohn in MĂŒnchen. Sie bietet in ihrer Praxis Achtsamkeitstraining, GesprĂ€chstherapie und Jobcoaching an. In diesem Interview beantwortet Sabine meine Fragen rund um das Thema Achtsamkeit.

Christof Herrmann: Was ist Achtsamkeit eigentlich genau?

Sabine Herrmann: Achtsamkeit bedeutet, voll und ganz bei dem zu sein, was wir gerade empfinden und womit wir uns beschĂ€ftigen. Es bedeutet, mit sich selbst in Kontakt zu sein. Achtsamkeit ist eine Art der Aufmerksamkeit, die sich jeglicher Wertung enthĂ€lt und deswegen auch voller Respekt ist, egal was der Gegenstand der Achtsamkeit ist – Sinneswahrnehmungen, das eigene Innere, der Kontakt mit anderen Menschen.

Was bringt einem Achtsamkeit im Alltag?

Vieles! Ich lerne dadurch zum Beispiel, in schwierigen Situationen anders zu reagieren, weil mir die Situation, meine GefĂŒhle und Anspannung und im besten Fall sogar der Stress meines GegenĂŒbers bewusst sind. Das macht das Leben bedeutend leichter und heiterer. Vieles löst sich positiv oder zumindest kann ich das Problem aus einer gesunden Distanz sehen. Achtsamkeit ist auch ein Ausdruck der Selbstachtung und WertschĂ€tzung. Und sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, ist eine der besten Quellen von Zufriedenheit ĂŒberhaupt.

Achtsamkeit ist seit lÀngerem auch in den Medien prÀsent. Ist Achtsamkeit ein Trend?

Wenn man es so ausdrĂŒcken will, ja. Achtsamkeit ist ein vielbeachtetes Thema. Achtsamkeit hat es auf die Titelseiten großer Magazine gebracht. Es gibt Apps, Buchreihen, unzĂ€hlige Seminare, auch Firmen beschĂ€ftigen sich inzwischen damit. Das Zukunftsinstitut nennt Achtsamkeit den Megatrend dieser Jahre.

Gibt es einen Grund, dass Achtsamkeit gerade jetzt wichtiger zu werden scheint? Das Thema an sich ist ja schon sehr alt.

Unser heutiger, immer schneller werdende Lebensstil mit den unzĂ€hligen Möglichkeiten sich abzulenken, wirkt genau entgegengesetzt: Er verfĂŒhrt dazu, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen, mit den Gedanken in der Zukunft zu sein und jedes unangenehme GefĂŒhl sofort mit einer AktivitĂ€t oder Kommunikation zu verdrĂ€ngen. Dieser Zustand hinterlĂ€sst uns letztlich unzufrieden und unerfĂŒllt.

Aber ist es nicht besser, sich mit den angenehmen Seiten des Lebens auseinanderzusetzen, und auf die unangenehmen zu verzichten? Man hört doch oft den Ratschlag, dass man sich ablenken und es sich gut gehen lassen soll, wenn man zum Beispiel Liebeskummer oder Ärger im Job hat.

Das kann man schon mal machen, wenn man es gar nicht aushĂ€lt. Aber alles, was ich verdrĂ€nge, hat eine besonders starke Wirkung auf mich. Erst wenn ich ein schwieriges GefĂŒhl und schwierige UmstĂ€nde annehme, komme ich auf fruchtbare Lösungen. Erst dann kann sich etwas in mir zum Guten verĂ€ndern. Das stĂ€ndige Abwehren verbraucht viel Lebenskraft. Es verhindert ein tieferes VerstĂ€ndnis der Sache und damit auch eine ganzheitliche Lösung.

Was an unserem Lebensstil hĂ€ltst Du fĂŒr besonders problematisch?

Das Internet ĂŒberreizt unseren Sinn fĂŒr Nah und Fern, fĂŒr Bindung und Kontakte, fĂŒr das Wichtige und das Unwichtige. Die Medien haben ja eine Tendenz zu Skandal, Übertreibung, NegativitĂ€t und Alarmismus. Das kann uns in eine stĂ€ndige Alarmbereitschaft versetzen. Wir werden angesteckt von GefĂŒhlen, wissen aber nicht, was genau davon unsere eigenen sind. Überfordert werden wir auch kommunikativ. Menschen sind von der Evolution dazu geprĂ€gt, in ĂŒberschaubaren Gruppen zu leben. In einer solchen sozialen GrĂ¶ĂŸe können wir authentisch kommunizieren, stabile und verbindende Beziehungen aufbauen. Wer ununterbrochen kommuniziert, und dann auch noch digital, kann sich irgendwann selbst nicht mehr spĂŒren.

Kommen wir also als achtsame Menschen auf die Welt? Babys und kleine Kinder können sich ja noch ganz in eine Sache vertiefen, scheinen mit sich selbst in Kontakt zu sein.

Auf jeden Fall! Kleine Kinder haben noch kaum Gedanken, sie halten nichts fest, sind offen fĂŒr alles um sie herum. Sie leben völlig im und fĂŒr den Moment. Doch bei jedem emotionalen Schmerz, und der passiert auch, wenn jemand mit Ă€rgerlicher Stimme zu dem Kind spricht, geht die TĂŒr ein kleines bisschen zu. Die Natur hat Kindern viel Kraft mitgegeben, und auch die FĂ€higkeit, Abwehrmechanismen zu entwickeln, um mit möglichst wenig BeschĂ€digung unseres SelbstwertgefĂŒhls durchzukommen. Diese Abwehrmechanismen nennen sich dann spĂ€ter Persönlichkeitsstruktur. Als Mutter oder Vater sollten wir uns immer aufs Neue bemĂŒhen, selbst achtsam mit uns und unseren Kindern zu sein, uns immer wieder einzufĂŒhlen in unsere Kinder und ihre Welt und unsere eigenen Emotionen achtsam unter Kontrolle zu bekommen. Perfekt gelingen wird uns das nie.

Wie können wir nun konkret achtsamer werden?

Wir können uns fĂŒr formelle AchtsamkeitsĂŒbungen Zeit nehmen, zum Beispiel achtsame KörperĂŒbungen oder Achtsamkeitsmeditationen machen. Es gibt viele Anleitungen in BĂŒchern, CDs und natĂŒrlich auch im Internet. Zugleich sollten wir die Achtsamkeit mehr und mehr in unseren Alltag einfließen lassen, zum Beispiel beim bewussten essen oder gehen. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. In der Achtsamkeit erkennt man seine eigenen Stressmuster. Es sind ja fast nie die Tatsachen, die uns stressen, sondern die Bewertung dieser Tatsachen. Durch die Achtsamkeit und die dadurch geförderte Selbstbeobachtung bekommen wir eine gesunde Distanz zu dieser stressauslösenden Umwelt. Diese Distanz bewirkt, dass wir uns weniger gestresst fĂŒhlen. RegelmĂ€ĂŸige AchtsamkeitsĂŒbungen verbessern außerdem das Immunsystem und weitere Körperfunktionen. Wir können dann irgendwann zur Erkenntnis kommen, dass die Welt letztlich doch einfach und nicht ĂŒberfĂŒllt oderÂ ĂŒberreizt ist.

Kann eine minimalistische Lebensweise zu mehr Achtsamkeit fĂŒhren?

Die beiden Begriffe gehen auf jeden Fall Hand in Hand. Schon allein dadurch, dass viele Ablenkungen wegfallen, wird man in Richtung Achtsamkeit gelenkt. Und weil ich mich durch eine minimalistische Lebensweise auf das fĂŒr mich Wesentliche konzentriere, bin ich schon nah an meinen echten BedĂŒrfnissen und damit im achtsamen Kontakt zu mir. Andersherum natĂŒrlich auch: Je mehr ich Achtsamkeit praktiziere, desto einfacher und unkomplizierter werde ich auch leben. Übrigens hat die Achtsamkeit ganz sicher auch Auswirkungen auf das, wie wir essen. Achtsam FleischstĂŒcke aus der Massentierhaltung mit all seinen Auswirkungen zu essen, das passt nicht zusammen. Ich will nicht sagen, dass jeder, der Achtsamkeit praktiziert, Vegetarier oder Veganer wird, aber einen Zusammenhang gibt es natĂŒrlich.

Sind all diese Erkenntnisse wissenschaftlich belegt?

Oh ja, es gibt eine sehr große Anzahl von Studien, die nachweisen, dass es schon nach einigen Wochen von Achtsamkeitspraxis und AchtsamkeitsĂŒbungen positive gesundheitliche Effekte gibt, die Wahrnehmung von Stress gemindert wird und das allgemeine Wohlbefinden steigt.

Welche Grenzen hat die Achtsamkeit?

Achtsamkeit selbst kann im Prinzip immer weiter vertieft und verfeinert werden, ist damit fast grenzenlos. Allerdings sehe ich Achtsamkeit nicht als Allheilmittel fĂŒr alle Probleme, die wir mit uns tragen. Oft ist es so, dass wir tiefsitzende Muster und Blockaden nicht nur durch Achtsamkeit und Meditation lösen können, sondern dass es dazu meist die Begleitung durch andere Menschen braucht. Wenn wir frĂŒher durch ungute Erfahrungen mit unseren Bezugspersonen Schaden genommen haben, kann dies auch nur durch positive Beziehungserfahrungen mit anderen Menschen geheilt werden.

Wie verhilfst Du Menschen in Deiner Praxis zu mehr Achtsamkeit?

In meiner Arbeit mit Menschen ist Achtsamkeit die Basis fĂŒr alle Themen, egal ob es um die WĂŒnsche bei einem neuen Job geht, um Probleme mit dem pubertierenden Kind oder um tieferliegende LebensĂ€ngste. Es geht bei mir viel um die Achtsamkeit in Bezug auf die eigenen GefĂŒhle. Hier steckt der grĂ¶ĂŸte ZĂŒndstoff. Hier gibt es viel VerdrĂ€ngtes. Bei schwer ertrĂ€glichen und deshalb verdrĂ€ngten GefĂŒhlen – und die haben wir alle – kann man nicht achtsam sein, denn man fĂŒhlt sie (noch) nicht. Sie sind aber trotzdem da und wirken aus dem Unterbewussten: Bei unseren Reaktionen auf Menschen und Situationen, bei unseren Stressmustern, und vor allem auch bei unserem Umgang mit uns selbst. Aus meiner Sicht braucht es hier die Begleitung durch jemanden, der diese GefĂŒhle mittragen kann, sonst kommen sie nicht an die OberflĂ€che. Es hat gute GrĂŒnde, warum wir vieles nicht fĂŒhlen wollen. Und doch liegt hier der SchlĂŒssel zur inneren Freiheit. Wenn wir uns durch so einen Prozess wieder mehr GefĂŒhle zutrauen und zu unseren BedĂŒrfnissen stehen können, wĂ€chst auch wieder die Achtsamkeit in unserem Alltagsbewusstsein. Dann wird unser Leben erfĂŒllter, leichter und freudiger.

Als Therapeutin kann ich durch Achtsamkeit und MitgefĂŒhl Menschen unterstĂŒtzen, wieder ein klareres Bild von sich zu bekommen, besser zu spĂŒren, worum es einem wirklich geht, und damit den persönlichen Zielen und dem ersehnten LebensgefĂŒhl nĂ€herzukommen. Ich selbst lerne bei jedem Weg, den ich begleiten darf. Das ist das Schöne an dieser Arbeit.

Vielen Dank fĂŒr das GesprĂ€ch, Sabine.

Ich sage ebenfalls Danke und bis bald.

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Masterarbeit „Minimalismus zwischen Downshifting und Konsumverzicht“ von Julia Susann Helbig als Download

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minimalismus_downshifting_konsumverzicht

„Lieber Christof,

ich habe meine Masterarbeit zum Thema Minimalismus geschrieben – vielleicht interessiert sie dich ja! Du kommst auch darin vor. Deinen Blog finde ich ĂŒbrigens toll und verfolge ĂŒber deinen Newsletter immer deine neuesten EintrĂ€ge (toll sind auch deine einfachen und leckeren Rezepte!). Danke fĂŒr die Inspiration und weiterhin alles Gute!

Lieben Gruß,
Julia“

Diese nette Nachricht fand ich vor ein paar Wochen in meinem E-Mail-Postfach. Als Anhang hat mir Julia gleich ihre 115 Seiten lange Masterarbeit geschickt.

Julia Susann Helbig hat an der UniversitÀt Göttingen Philosophie und Kulturanthropologie studiert, an der UniversitÀt Hamburg den Master in Volkskunde gemacht und promoviert nun in Hamburg zu einem verwandten Thema. Sie ist per E-Mail und Telefon zu erreichen.

In der Masterarbeit „Minimalismus zwischen Downshifting und Konsumverzicht“ stellt Julia die GrundzĂŒge minimalistischer Lebensweisen vor. Dabei erhebt die Studie keinen Anspruch auf allgemeine ReprĂ€sentativitĂ€t. Julias Forschung war vielmehr von dem Interesse geleitet, anhand von qualitativen Interviews Einblicke in den Alltag minimalistisch lebender Menschen zu geben und unter Einbeziehung verschiedener Minimalismus-Blogs die Formen, Praktiken und Motivationen dieser Lebensweise herauszuarbeiten.

Zu diesen Minimalismus-Blogs zĂ€hlt auch Einfach bewusst. Zu meiner Überraschung und Freude werde ich an mehreren Stellen zitiert und verweist Julia auf eine Reihe meiner Artikel zum Thema Minimalismus. Die Ergebnisse der Masterarbeit „Minimalismus zwischen Downshifting und Konsumverzicht“ basieren auf eigens erhobenen empirischen Daten, die in fĂŒnf Interviews ermittelt wurden. Die Interviewpartner fand Julia ĂŒber meinen Blogartikel Was ist Minimalismus?

Julia Susann Helbig stellt mir nun mit Zustimmung ihres Betreuers Prof. Dr. Norbert Fischer die komplette Masterarbeit kostenlos zur VerfĂŒgung. Das PDF „Minimalismus zwischen Downshifting und Konsumverzicht“ gibt es im Internet exklusiv nur auf Einfach bewusst. Ich teile es gerne mit meinen Lesern und Leserinnen, weil ich die Vorteile einer minimalistischen Lebensweise tĂ€glich am eigenen Leib erfahre und davon ĂŒberzeugt bin, dass sie uns zu besseren und glĂŒcklicheren Menschen macht.

Das Dokument ist etwa 1 MB groß und kann direkt im Browser gelesen werden. Klicke einfach mit der linken Maustaste auf das Bild oben oder auf den folgenden Link:

Kostenloses PDF: „Minimalismus zwischen Downshifting und Konsumverzicht“

Du kannst das PDF auch herunterladen und im Adobe Reader lesen. Klick dazu mit der rechten Maustaste auf das Bild oder den Link und wĂ€hle dann die Option „Ziel/Link speichern unter“. SelbstverstĂ€ndlich darf die Masterarbeit auch ausgedruckt oder weitergegeben werden.

Ich wĂŒnsche Dir viel Spaß beim Lesen und bedanke mich bei Julia fĂŒr die GenerositĂ€t.

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FAQ zur AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest 2016: Anforderungen, Teilnehmer, WanderfĂŒhrer, GPS-Track 


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Die Etappe zur Pogačnikov dom in den Julischen Alpen ist nicht ganz einfach, aber einfach großartig.

Die Etappe zur Pogačnikov dom in den Julischen Alpen ist nicht ganz einfach, aber einfach großartig.

Mit dem Erscheinen meines WanderfĂŒhrers vor zwei Wochen ist die AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest offiziell eingeweiht.

Heute beantworte ich die Frequently Asked Questions (FAQ), also die hĂ€ufig gestellten Fragen zu dieser neuen Route. Am Ende dieses Artikels wirst Du dem Traum einer AlpenĂŒberquerung ein großes StĂŒck nĂ€her gekommen sein.

  1. Welche Route nimmt die AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest?
  2. Wie lange bin ich unterwegs?
  3. Welche Anforderungen muss ich erfĂŒllen?
  4. Gibt es einen WanderfĂŒhrer und GPS-Tracks?
  5. Stimmt es, dass man 2016 auf der Toni-Lenz-HĂŒtte nicht ĂŒbernachten kann?
  6. Wann ist die beste Zeit fĂŒr die Fernwanderung?
  7. Kann ich mich anderen Wanderern anschließen?
  8. Wer ist bei der AlpenĂŒberquerung 2016 dabei?
  9. Wie erkenne ich unterwegs andere Salzburg-Triest-Wanderer?
  10. Wo finde ich weitere Informationen?
  11. Gehst Du 2016 auch wieder nach Triest?
  12. Schreibst Du auf Deiner 4-monatigen Tour auf dem Jakobsweg wieder Berichte?

1. Welche Route nimmt die AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest?

Die AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest ist eine neue, sehr reizvolle Fernwanderung ĂŒber die gesamten Ostalpen. Sie fĂŒhrt durch Österreich, Deutschland, Slowenien und Italien. Es werden in Nord-SĂŒdrichtung sieben GebirgsgruppenÂ ĂŒberquert – die Berchtesgadener Alpen, die Salzburger Schieferalpen, die Goldberggruppe und die Kreuzeckgruppe in den Hohen Tauern, die Gailtaler Alpen, der Karnische Hauptkamm und die Julischen Alpen. Nachdem man in Tolmin das Hochgebirge hinter sich gelassen hat, geht es in Friaul-Julisch Venetien auf ruhigen Pfaden durch bewaldete HĂŒgellandschaften, durch das bekannte Weinbaugebiet Collio und durch den Karst bis ans Mittelmeer.

2. Wie lange bin ich unterwegs?

FĂŒr die gesamte Tour musst Du mit vier Wochen rechnen. Es sind immerhin rund 500 Kilometer, ĂŒber 25.000 Höhenmeter im Aufstieg und ĂŒber 25.000 Höhenmeter im Abstieg zu bewĂ€ltigen. Bist Du sehr fit und motiviert, kannst Du auch ein paar Tage frĂŒher ins Mittelmeer springen. Wem es genĂŒgt, die Alpen zu ĂŒberqueren, nimmt sich gut drei Wochen frei und tritt in Tolmin die RĂŒckreise an. Auch zuvor gibt es in den TĂ€lern zwischen den Gebirgsgruppen Bus- und Bahnanschluss, so dass man die Fernwanderung gut auf mehrere Urlaube aufteilen kann.

3. Welche Anforderungen muss ich erfĂŒllen?

Die AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest stellt durchaus beachtliche Anforderungen an die Fitness, die Kondition und die Einstellung des Wanderers. Auch wenn Du die Etappen individuell planen kannst, wirst Du an vielen Tagen sechs bis acht Stunden gehen und ĂŒber 1.000 Höhenmeter auf- und wieder absteigen. Da es immer wieder durch hochalpines Terrain geht, solltest Du zudem schwindelfrei und trittsicher sein. Klettersteigpassagen sind jedoch nicht dabei. Die anspruchsvollsten Etappen sind die 13. und 14. Etappe (Hugo-Gerbers-HĂŒtte – FeldnerhĂŒtte und FeldnerhĂŒtte – Greifenburg) sowie die 19. und 20.Etappe (Rifugio Zacchi – PoĆĄtarski dom na VrĆĄiču und PoĆĄtarski dom na VrĆĄiču – Pogačnikov dom). Es ist möglich, diese Etappen auf einfacheren Varianten zu umgehen.

4. Gibt es einen WanderfĂŒhrer und GPS-Tracks?

Mein WanderfĂŒhrer „AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest“ ist Anfang Mai 2016 im Bergverlag Rother. Zur Veröffentlichung habe ich das Buch in einem Blogartikel ausfĂŒhrlich vorgestellt. Bezugsquellen und Pressestimmen findest Du hier. FĂŒr jeden KĂ€ufer des WanderfĂŒhrers steht auf der Internetseite des Verlags die komplette Route als GPS-Daten zum kostenlosen Download bereit.

Mein WanderfĂŒhrer "AlpenĂŒberquerung Salzburg - Triest" bringt Dich sicher ans Ziel.

Mein WanderfĂŒhrer „AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest“ bringt Dich sicher ans Ziel.

5. Stimmt es, dass man 2016 auf der Toni-Lenz-HĂŒtte nicht ĂŒbernachten kann?

Ja, auf der Toni-Lenz-HĂŒtte auf der 1. Etappe ist 2016 wegen Umbau und Baby voraussichtlich keine Übernachtung möglich. Dies war zur Drucklegung des WanderfĂŒhrers nicht bekannt und ist demnach dort nicht aufgefĂŒhrt. Als Alternativen kommen das Zeppezauerhaus (siehe Varianten der 1. Etappe im WanderfĂŒhrer) und das Stöhrhaus (siehe 2. Etappe) in Frage. Änderungen zum Buch sind unter Update und Leserzuschriften auf der entsprechenden Rother-Seite aufgefĂŒhrt.

6. Wann ist die beste Zeit fĂŒr die Fernwanderung?

Der gesamte Weg ist in der Regel von Anfang Juli bis Mitte September gut begehbar. WĂ€hrend dieser Zeit sind alle BerghĂŒtten auf der Route geöffnet und ist Schneefall auch in den Hochlagen ĂŒber 2.000 m eher selten. Wer die gesamte AlpenĂŒberquerung plant, sollte spĂ€testens Anfang September aufbrechen, um nicht vor verschlossenen TĂŒren zu stehen. Manche Abschnitte können bereits ab Mai und bis in den Oktober hinein gemacht werden. Genau Angaben hierzu findest Du in meinem WanderfĂŒhrer.

7. Kann ich mich anderen Wanderern anschließen?

An jedem Tag zwischen Anfang Juli und Anfang September treffen sich die Salzburg-Triest-Wanderer um 10 Uhr im Kurpark in Salzburg, um ganz unverbindlich gemeinsam zu starten. Es spielt keine Rolle, ob Du nur ein paar Etappen gehst oder bis ans Mittelmeer möchtest. NatĂŒrlich kann ich nicht versprechen, dass an jedem Tag jemand startet bzw. dass sich eine Wandergruppe auf Dauer bildet. Du solltest also auf jeden Fall selbststĂ€ndig sein, den WanderfĂŒhrer sowie Karten oder den GPS-Track dabei haben.

8. Wer ist bei der AlpenĂŒberquerung 2016 dabei?

Nachdem mit der Veröffentlichung meines WanderfĂŒhrers die AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest sozusagen offiziell eingeweiht ist, gehe ich davon aus, dass in diesem Jahr bereits deutlich ĂŒber 100 Fernwanderer Abschnitte oder den gesamten Weg machen werden. 2013 waren es 2 (meine damalige Partnerin Stephi und ich), 2014 rund 25 und im letzten Sommer etwa 60. Teile mir einfach Deine PlĂ€ne per E-Mail oder unten in den Kommentaren mit und ich trage Dich unverbindlich in die folgende Liste (Stand 14.5) ein. Ich brauche Deinen Namen, Dein Startdatum, Deinen Start- und Zielort sowie die Anzahl der Tage, die Du voraussichtlich unterwegs sein wirst. Bitte bedenke, dass viele sich hier nicht eintragen, da sie meinen Blog gar nicht kennen, aber den WanderfĂŒhrer gekauft haben. Wer unter der Woche in Salzburg startet, kann mögliche EngpĂ€sse auf den BerghĂŒtten etwas vermeiden.

  • Samstag, 25.6: Benjamin, Simon, Jan & Jan (Salzburg bis Taxenbach, 9 Tage)
  • Sonntag, 26.6: Bettina G. (Salzburg bis Triest, 4 Wochen)
  • Montag, 27.6: Jana H. (Berchtesgaden bis Rauris, 1 Woche)
  • Dienstag, 5.7: Susi (Maria Alm bis Hermagor, 10 Tage)
  • Anfang/Mitte Juli: Burkhard (Salzburg bis Triest, 4 bis 5 Wochen)
  • 2. Juliwoche: Christiane + 1 (Salzburg bis Tolmin, 3 Wochen)
  • Montag, 11.7: Wilma (Salzburg bis Tolmin, 23 Tage)
  • Samstag, 16.7: Janine und Flo (Salzburg bis Berchtesgaden, 2 Tage)
  • Samstag, 16.7: Kristina H. (Bad Reichenhall / Berchtesgaden bis Triest, 25 Tage)
  • Samstag, 23.7: Josef B. und Erwin S. (Salzburg bis Hermagor, 15 Tage)
  • Sonntag, 24.7: Rainer (Salzburg bis Triest, 4 Wochen)
  • Montag, 25.7: Eva P. (Salzburg bis Triest, 4 Wochen)
  • Samstag, 30.7: Marcus (Salzburg bis Triest, 4 Wochen)
  • Montag, 1.8: Doro und Micha (Salzburg bis Triest, 4 Wochen)
  • Donnerstag, 18.8: Anja M. (ab Salzburg, soweit die FĂŒĂŸe Tragen, 3 oder 4 Wochen)
  • Termin noch offen: Raimund (Salzburg bis Triest, 4 Wochen)
  • 

An jedem Tag zwischen Anfang Juli und Anfang September starten AlpenĂŒberquerer um 10 Uhr im Salzburger Kurpark.

An jedem Tag zwischen Anfang Juli und Anfang September starten AlpenĂŒberquerer um 10 Uhr im Salzburger Kurpark – viele mit einem roten Schleifchen am Rucksack als Erkennungszeichen.

9. Wie erkenne ich unterwegs andere Salzburg-Triest-Wanderer?

Das Erkennungszeichen der AlpenĂŒberquerer auf dieser neuen Route ist ein rotes Band oder Schleifchen. Bringe es einfach hinten an Deinem Rucksack an. Rot ist die gemeinsame Farbe der Flaggen von Österreich, Deutschland, Slowenien und Italien. NatĂŒrlich kannst Du auch nach meinem roten Rother-WanderfĂŒhrer Ausschau halten, z. B. abends auf der BerghĂŒtte.

10. Wo finde ich weitere Informationen?

Auf der Themenseite zur AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest gibt es Fotoimpressionen und Tagesberichte meiner drei Touren, einen 6-seitigen Artikel im trekking-Magazin sowie Tipps, wie Du in sechs Wochen fit fĂŒr Deine AlpenĂŒberquerung 2016 wirst.

11. Gehst Du 2016 auch wieder nach Triest?

Nein. Nachdem ich in den letzten drei Sommern von Salzburg nach Triest gegangen bin, um fĂŒr Dich die beste Route zu finden und alles fĂŒr meinen WanderfĂŒhrer zu recherchieren, brauche ich 2016 Abwechslung. Ich werde von meiner HaustĂŒre in NĂŒrnberg aus vier Monate lang bis nach Santiago de Compostela pilgern. 2017 wird man mich dann wieder zwischen Salzburg und Triest sichten.

12. Schreibst Du auf Deiner 4-monatigen Tour auf dem Jakobsweg wieder Berichte?

Ja. Du kannst „mitwandern“ oder „mitpilgern“, indem du meinen tĂ€glichen Bericht vom Jakobsweg liest. Auch Fotos werde ich regelmĂ€ĂŸig veröffentlichen. Ende Juni oder Anfang Juli soll es losgehen.

AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest 2016: Am Golf von Triest. (Foto: Stephanie Spörl, 2013)

Der Golf von Triest ist das Ziel der AlpenĂŒberquerung Salzburg – Triest.

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Wie sich (hochsensible) MĂ€nner in die Gesellschaft einbringen können: Verantwortung fĂŒr Umwelt, Mensch und Tier

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Wie sich (hochsensible) MĂ€nner in die Gesellschaft einbringen können: Verantwortung für Umwelt, Mensch und Tier

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Oliver Domröse. Der Text ist seinem Buch „Der sanfte Krieger – Ein Mutgeber fĂŒr hochsensible MĂ€nner“ entnommen, das als Taschenbuch und E-Book erhĂ€ltlich ist. Auf simply feel it bloggt OliverÂ ĂŒber HochsensibilitĂ€t, Mannsein, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung.

Allgemein besitzen wir Hochsensiblen ein großes Verantwortungsgefühl für uns und unsere Umwelt. Durch die tiefere Verarbeitung von Gedanken und Eindrücken verfügen wir über die FĂ€higkeit eines vernetzten Denkens. Wir stellen Querverbindungen zwischen verschiedenen Perspektiven und Meinungen her. Man könnte sagen, wir haben ein interdisziplinĂ€res Denken. So zumindest ist es bei mir und vielen anderen Hochsensiblen, die ich kennengelernt habe. Für uns hochsensible MĂ€nner liegt hier eine große Chance und gleichzeitig auch Aufgabe. Unsere Gesellschaft und Wirtschaft wird grĂ¶ĂŸtenteils noch von sehr maskulinen oder patriarchalen MĂ€nnern gelenkt, die meist von egoistischen und profitorientierten Motiven angetrieben werden. Ihnen fehlt der Zugang zur ihrer empathischen Seite, die ganz sicher jeder Mann als Potenzial besitzt. Zudem mangelt es ihnen hĂ€ufig an einem langfristigen und nachhaltigen Denken. Umgangssprachlich ausgedrückt wollen oder können sie nicht über den eigenen Tellerrand schauen. Schnelle und leicht umsetzbare Lösungen sollen die Macht und den Profit sichern.

Durch unser vernetztes Denken, das die Auswirkungen unseres Handelns oder Nicht-Handelns abschÀtzen kann, können wir als hochsensible MÀnner einen wichtigen Gegenimpuls setzen. Dazu können eine nachhaltige und minimalistische Lebensweise, ein bewusster Konsum und eine vegane ErnÀhrungsweise gehören.

Nehmen wir die vegane ErnĂ€hrungsweise als Beispiel für einen nachhaltigen und verantwortungsbewussten Lebensstil. Allein in den IndustrielĂ€ndern werden pro Kopf und Jahr rund 80 kg Fleisch verbraucht. Seit 1970 hat sich laut einem Sonderbericht der Vereinten Nationen die Fleischproduktion weltweit verdreifacht, auf stolze 300 Millionen Tonnen im Jahr (2010). Die Fleischproduktion ist deshalb so problematisch, weil sie Unmengen von natürlichen Ressourcen und Rohstoffen verbraucht. Um 1 Kilogramm Fleisch herzustellen, benötigt man 15.000 Liter Wasser. Das sind mehr als 100 (!) Badewannen voller Wasser.

Für die weltweite Massentierhaltung bedarf es riesiger landwirtschaftlich genutzter FlĂ€chen, um Soja für das Futtermittel anzubauen. Laut Weltagrarbericht 2009 werden 26 % der eisfreien ErdoberflĂ€che für die Viehwirtschaft genutzt. Rund 3,4 Milliarden Hektar sind WeideflĂ€chen und 0,5 Milliarden Hektar entfallen auf den Futtermittelanbau. Diese FlĂ€chen fehlen dann wiederum um genügend Getreide für die menschliche ErnĂ€hrung anzubauen, worunter insbesondere die Dritte Welt leidet.

Insofern leben die reichen und fleischlastigen IndustrielĂ€nder auf Kosten der Dritten Welt und der enorme Fleischkonsum verstĂ€rkt nicht nur den Hunger in der Welt, sondern ist sogar einer seiner Hauptgründe. Die aktuelle Flüchtlingskrise in Europa ist eine der Folgeerscheinungen dieses jahrzehntelangen Ungleichgewichts in der Welt – und war im Übrigen schon lange absehbar. Was haben wir erwartet? Dass wir auf Dauer unseren Wohlstand auf Kosten von Dritten aufrechterhalten können?

Die Globalisierung klopft nun an unsere wohlbehütete Haustür. Wie bisher kann es nicht weitergeben, dies sollte jedem vernünftig denkenden Menschen klar geworden sein. Es bedarf neuer AnsĂ€tze und Ideen. Und es bedarf auf globaler und individueller Ebene Pioniere, die diese neuen Ideen in die Welt tragen und vertreten. Es muss nicht immer gleich die große Politik oder eine komplette Lebensumstellung sein – jeder hat die Chance und Möglichkeit, im Kleinen und AlltĂ€glichen etwas zu verĂ€ndern und neu zu gestalten. Unsere Erde und unsere (Kindes-)Kinder werden es uns danken.

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Jakobsweg live: Ich habe Frankreich erreicht

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„Sei wie eine Briefmarke. Bleib an einer Sache dran, bis du am Ziel bist.“ (Josh Billings)

872 Kilometer in 34 Tagen

Ich schreibe diese Zeilen aus Versoix, wenige Kilometer von der schweizerisch-französischen Grenze entfernt. Morgen werde ich Genf durchqueren und nach Frankreich einwandern.

Die ersten fĂŒnf Wochen der wohl lĂ€ngsten Fernwanderung meines Lebens fĂŒhrten mich von meiner HaustĂŒre in NĂŒrnberg aus ĂŒber Ulm an den Bodensee und weiter durch die Schweiz. Es waren turbulente 872 km.

Tagesberichte und Fotos nun um 5 Euro reduziert

Über meine Erlebnisse und Begegnungen berichte ich tĂ€glich in Wort und Bild. Entgegen der Warnung mancher Einfach-bewusst-Leser hat mir das nicht den Spaß am Wandern verdorben. Im Gegenteil: Am Abend den Tag Revue passieren zu lassen und das Erlebte niederzuschreiben, wurde schnell zu einem willkommenen Ritual. Es hilft mir alles zu verarbeiten und Inspirierendes zu behalten.

Dieses Ritual werde ich in den kommenden zweieinhalb Monaten beibehalten. Du kannst jederzeit meine Berichte und Bilder buchen. Da ich nun Frankreich erreicht habe, gibt es das Paket 5 Euro reduziert. SelbstverstĂ€ndlich sind die ersten 34 Tage im Preis inbegriffen und gewĂ€hre ich eine 30-Tage-Geld-zurĂŒck-Garantie.

Hier erfĂ€hrst Du alles ĂŒber das „Jakobsweg Live 2016“-Paket und kannst es auch ganz einfach buchen. 

Als Vorgeschmack kannst Du den Bericht und die Fotos der 28. Etappe einsehen, auf der ich 43 km gewandert bin und danach fast noch mit einem Cowgirl in Hot Pants angebandelt hÀtte.

Weiter auf dem Jakobsweg durch Frankreich

Seit Freiburg, also etwa die letzten fĂŒnf Etappen, musste ich immer öfter französisch sprechen. Schnell war mir klar, dass von den zwei Semestern Französisch vor 20 Jahren nicht mehr viel ĂŒbrig ist. Die nĂ€chsten sechs Wochen in Frankreich werde ich ausreichend Gelegenheit haben, meine Sprachkenntnisse aufzufrischen.

ZunĂ€chst fĂŒhrt die 350 km lange Via Gebennensis in die alte Pilgerstadt Le Puy-en-Velay. Laut meinem PilgerfĂŒhrer darf ich mich auf ein „großartiges Bergpanorama, altes Kulturland sowie viel Natur, UrsprĂŒnglichkeit und Ruhe“ freuen. Danach geht auf der Via Podiensis bis zu den PyrenĂ€en. Dieser 750 km lange Abschnitt gilt als der bedeutendste Jakobsweg Frankreichs und ist eingebettet „in einem atemberaubend schönen Naturraum, der dem Wanderer von Vulkanlandschaften ĂŒber KalkhochflĂ€chen und milde HĂŒgelketten bis hin zu schroffen Canyons und lieblichen FlusslĂ€ufen alles zu bieten hat.“

Ob ich in Spanien auf dem berĂŒhmten Camino Frances oder dem ruhigeren KĂŒstenweg bis nach Santiago de Compostela pilgere, habe ich noch nicht entschieden.

Ich melde mich in ein paar Wochen wieder auf Einfach bewusst oder in wenigen Stunden mit dem nÀchsten Jakobsweg-Bericht.

Buen camino!

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5 AchtsamkeitsĂŒbungen fĂŒr jedermann

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5 AchtsamkeitsĂŒbungen fĂŒr jedermann

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von meiner Schwester Sabine Herrmann. Sie lebt mit ihrem Sohn in MĂŒnchen und bietet in ihrer Praxis Achtsamkeitstraining, GesprĂ€chstherapie und Jobcoaching an. Vor ein paar Monaten habe ich Sabine ein paar Fragen zum Thema Achtsamkeit gestellt. Als ErgĂ€nzung gibt es nun fĂŒnf AchtsamkeitsĂŒbungen, die Du ganz einfach in Deinen Alltag einbauen kannst, wann immer Dir nach mehr Achtsamkeit, Einfachheit und Zufriedenheit ist.

1. AchtsamkeitsĂŒbung: Innehalten

Eine schöne Möglichkeit, in einem vollgepackten Tag zur Achtsamkeit zurĂŒckzukehren, ist zwischen den TĂ€tigkeiten im BĂŒro, zu Hause und mit Kindern innezuhalten. Dies muss nur eine Minute dauern, kann natĂŒrlich auch lĂ€nger gemacht werden. Du setzt Dich oder stellst Dich hin, verbindest Dich einige AtemzĂŒge lang mit Deinem Atem, beobachtest, wie er in Dich ein- und ausströmt. Dann wendest du Deine Aufmerksamkeit dem Körper zu. Du kannst Dich auf die Stellen fokussieren, die gerade zu spĂŒren sind, oder Du nimmst den Körper als Ganzes wahr. Das stĂ€rkt die Ich-Wahrnehmung ungemein. Schließlich verbindest Du Dich noch mit Deinen GefĂŒhlen und gehst den Fragen nach: Wer bin ich in diesem Augenblick? Wie geht es mir? Mach das ohne zu werten, beobachte einfach nur liebevoll.

2. AchtsamkeitsĂŒbung: Gehmeditation

Irgendwohin gehen muss man immer. Du kannst diese Zeit nutzen, um Deine Gedanken zu beruhigen, Dich zu fokussieren und Dich zu krĂ€ftigen. Gehen ist eine automatisierte Bewegung, die man meist achtlos und mit anderen Dingen beschĂ€ftigt hinter sich bringt. Denken, grĂŒbeln, sprechen, essen – das alles und vieles mehr kann man beim Gehen machen. Bei der Gehmeditation geht es bewusst darum, aus diesem Automatismus auszusteigen und sich auf den gegenwĂ€rtigen Moment und auf die TĂ€tigkeiten des Gehens zu konzentrieren. Du nimmst dann wahr, wann die FĂŒĂŸe den Boden berĂŒhren, wo Druck ist, welche Muskeln sich wann an- und wieder entspannen, wie sich die fließende Bewegung des Gehens anfĂŒhlt, welches Tempo Du gehst. Oft wird dadurch das Gehen automatisch langsamer, die Atmung tiefer, die Bewegungen weicher. So zentriert kannst Du Dich nicht mehr in sorgenvollen Gedanken ĂŒber Vergangenes oder ZukĂŒnftiges verlieren. Überall kannst Du dadurch einen inneren Raum erschaffen, der es ermöglicht, in Deine Mitte zurĂŒckzugelangen. Der Weg wird zum Ziel. Es ist ein befreiendes GefĂŒhl, einmal keiner Sache hinterherzurennen, sondern sich in jeden einzelnen Schritt hineinzuentspannen.

3. AchtsamkeitsĂŒbung: Atemmeditation

Plane fĂŒr diese Übung 10 bis 20 Minuten Zeit ein. Sitze aufrecht und entspannt, die Augen wahlweise offen oder geschlossen. Richte die Aufmerksamkeit mit freundlicher Grundhaltung auf Deinen Atem. Werde Dir Deines Atems bewusst, ohne den Atem irgendwie zu kontrollieren oder zu manipulieren. Lass den Atem nur kommen und gehen. Entdecke dann die verschiedenen Aspekte der Atmung. Finde heraus, wo der Atem am deutlichsten zu spĂŒren ist. Achte auf Deinen Brustkorb, wie er sich hebt und senkt. SpĂŒre, wie sich Dein Bauch ausdehnt und zusammenzieht. Merke, wie die Luft an den Nasenlöchern eintritt. Folge aufmerksam dem Atem und verweile an der jeweiligen Stelle. Du kannst auch einen ganzen Atemzug verfolgen – vom Naseneingang, die Kehle hinunter bis in die Lungen und wieder zurĂŒck. Der Atem wird sich im Verlauf verĂ€ndern. Er wird mal lĂ€nger, mal kĂŒrzer sein. SpĂŒre diesen Wechsel.

Sobald Du bemerkst, dass die Gedanken vom Atem abschweifen, lasse die Gedanken ziehen und kehre liebevoll und freundlich zur Beobachtung des Atems zurĂŒck. Das wird und darf geschehen. Wenn du diese Übung beendest, ist es wichtig, das GefĂŒhl der Achtsamkeit nicht sofort abzulegen, sondern es noch etwas zu halten. So kannst Du es mit in den Tag hineinnehmen.

4. AchtsamkeitsĂŒbung: Achtsamkeit beim Essen

Nimm mindestens einmal am Tag die ersten fĂŒnf Bissen Deiner Mahlzeit bewusst und achtsam ein. SpĂŒre zunĂ€chst in Dich hinein. Hast Du Hunger oder Appetit? In welcher Stimmung setzt Du Dich an den Tisch? Betrachte das Essen. Wie ist es zusammengesetzt? Woher stammen die Zutaten? Wie sieht das Essen aus? FĂŒhre dann einen Bissen zum Mund. Kannst Du Aromen und GewĂŒrze riechen? Welche Empfindungen werden bei Dir ausgelöst? Nimm den Bissen in den Mund. Wie fĂŒhlt sich die Speise an? Wie ist die Konsistenz? Beginne jetzt zu kauen, aber kaue langsam. Wie fĂŒhlt sich das an, wenn die Nahrung zerkleinert wird? Wie schmeckt es? Wann entscheidest Du Dich zu schlucken? Was passiert, nachdem Du den Bissen geschluckt hast? Kannst Du jetzt noch neue Signale wahrnehmen – beispielsweise wie sich der Körper anfĂŒhlt oder ob sich die GefĂŒhle verĂ€ndern? Lasse alle Empfindungen zu, egal ob angenehm oder unangenehm. Nimm sie einfach nur wahr.

5. AchtsamkeitsĂŒbung: Dankbarkeit

Diese Übung kannst Du jeden Abend machen. Vor dem Schlafen gehst Du den Tag durch, lĂ€sst aufsteigen, was Dich bewegt hat. Der Schwerpunkt liegt auf den schönen Erlebnissen, also auf Dinge, Menschen und Situationen, fĂŒr die Du Dankbarkeit spĂŒrst. Damit es noch besser verankert wird, ist es sinnvoll, eine Art Tagebuch anzulegen und die drei Dinge zu notieren, fĂŒr die Du an diesem Tag am meisten dankbar warst. Wichtig ist, sich mit diesem GefĂŒhl zu verbinden. Erst wenn es mindestens 20 Sekunden in der Wahrnehmung bleibt, hat es eine positive Auswirkung, die auch im Hirn messbar ist.

Eine Variante dieser AchtsamkeitsĂŒbung fĂŒr tagsĂŒber ist, sich morgens eine Handvoll Bohnen in die links Hosentasche zu stecken und bei jedem guten Erlebnis eine Bohne von der linken in die rechte Hosentasche zu stecken. Auch dies erhöht die Achtsamkeit auf die guten Dinge, die Dir passieren.

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Alle veganen WeihnachtsmĂ€rkte 2016 in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Alle veganen WeihnachtsmĂ€rkte 2016 in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Der erste rein vegane Weihnachtsmarkt in Deutschland fand 2010 in Hannover statt. Aus organisatorischen GrĂŒnden pausiert er in diesem Jahr. DafĂŒr gibt es 2016 in ĂŒber einem Dutzend StĂ€dten im deutschsprachigen Raum vegane WeihnachtsmĂ€rkte – z. B. in Berlin, Dresden, DĂŒsseldorf, Hamburg, Leipzig, Wien und ZĂŒrich. Außerdem haben viele der herkömmlichen WeihnachtsmĂ€rkte mindestens einen veganen Stand.

Von Verzicht kann keine Rede sein. Man bekommt dort alles, was den Besuch eines Weihnachtsmarktes ausmacht: PlĂ€tzchen, Lebkuchen, Herzhaftes wie BratvĂŒrste oder Reibekuchen, GlĂŒhwein, heiße Schokolade 
 Neben solchen Leckerbissen kann man tierleidfreie Produkte wie fair gehandelte Bio-Kleidung, Holzspielzeug, Naturkosmetik und veganen (GlĂŒh)Wein kaufen.

Ich habe im Folgenden alle veganen WeihnachtsmĂ€rkte aufgefĂŒhrt, die 2016 in Deutschland, Österreich und der Schweiz stattfinden. Im zweiten Teil der Liste findest Du auch einzelne vegane StĂ€nde auf den „normalen“ WeihnachtsmĂ€rkten.

Rein vegane WeihnachtsmÀrkte

Aschaffenburg

Vegane Weihnachtsmarkt
4. Dezember 2016, 12 bis 17 Uhr
Jugend- & Kulturzentrum der Stadt Aschaffenburg, Kirchhofweg 2, 63739 Aschaffenburg
Facebook-Veranstaltung

Berlin

The Green Market Berlin – Winter Edition
17. und 18. Dezember 2016, 12 bis 22 Uhr
Agora Rollberg, Alte Kindl Brauerei, Am Sudhaus 2, 12053 Berlin
greenmarketberlin.com

Dresden

Veganer Wintermarkt
26. November 2016, ab 11 Uhr
Chemiefabrik, Petrikirchstraße 5, 01097 Dresden
Facebook-Veranstaltung

Duisburg

Veganer Weihnachtsmarkt
26. November 2016, 13 bis 18 Uhr
Schulstraße 2, 47179 Duisburg
Facebook-Veranstaltung

DĂŒsseldorf

MAMPF – Der vegane Adventsbasar
4. Dezember 2016, 11 bis 17 Uhr
zakk, Fichtenstraße 40, 40233 DĂŒsseldorf
Facebook-Veranstaltung

Hamburg

Veggie-Weihnachtsmarkt
26. und 27. November 2016, 11 bis 17 Uhr
Großmarkt Halle D, Amsinckstraße 60, 20097 Hamburg
Facebook-Veranstaltung

Veganer Wintermarkt
10. Dezember 2016, 16 bis 22 Uhr
Twelve Monkeys – Vegankrams, Hopfenstraße 15 b, 20359 Hamburg
Facebook-Veranstaltung

Koblenz

Veganer Weihnachtsmarkt
10. Dezember 2016, 15 bis 22 Uhr; 11. Dezember 2016, 12 bis 18 Uhr
ISSOlab im Dreikönigenhaus, Kornpfortstraße 15, 56068 Koblenz
Facebook-Veranstaltung

Krefeld

Oh du Fröhliche – der etwas andere Weihnachtsbasar
10. Dezember 2016, 12 bis 18 Uhr
Primus Palast, Lewerentzstraße 40, 47798 Krefeld
Facebook-Veranstaltung

Leipzig

Veganer Weihnachtsmarkt
10. Dezember 2016, 11 bis 19 Uhr
Feinkost-GelĂ€nde, Karl-Liebknecht-Straße 36, 04107 Leipzig
Facebook-Veranstaltung

WĂŒrzburg

Weihnachten mal anders
3. Dezember 2016, 10 bis 19 Uhr
Burkardushaus, Am Bruderhof 1, 97070 WĂŒrzburg
www.veganes-wuerzburg.de

Krems an der Donau (Österreich)

Veganer Adventkeller
19. und 20. November 2016, 14 bis 21 Uhr
Rehberger Kellergasse 41, 3500 Krems an der Donau
www.veggruf.at

Wien (Österreich)

Veganer Adventsmarkt des Gasthofs Zur Allee
26. November bis 18. Dezember 2016, samstags 13 bis 20 Uhr, sonntags 11 bis 20 Uhr
Zur Allee, Schwarzenbergallee 40, 1170 Wien
Facebook-Veranstaltung

ZĂŒrich (Schweiz)

The Vegan Market Zurich
2. Dezember 2016, 11:30 bis 22 Uhr; 3.Dezember 2016, 10 bis 22 Uhr; 4. Dezember 2016, 10 bis 18 Uhr
EWZ Unterwerk Selnau, Selnaustrasse 25, 8001 ZĂŒrich
www.theveganmarket.ch

Vegane StĂ€nde auf „normalen“ WeihnachtsmĂ€rkten

Bamberg

Veganer Stand von Vegbereitung auf dem Weihnachtsmarkt
29. November bis 20. Dezember 2016, dienstags und samstags 11 bis 17 Uhr
Maxplatz, 96047 Bamberg
Facebook-Seite

Bochum

Veganer Stand von Las Vegans auf der Bochumer Weihnacht
17. November bis 23. Dezember 2016, 11 bis 17 Uhr (20. November geschlossen)
Husemannplatz und Dr.-Ruer-Platz, 44787 Bochum
www.bochumer-weihnacht.de

BĂŒhl

Veganer Stand von Timo Franke Vegan Cuisine auf dem BĂŒhler Adventsmarkt
25. November bis 18. Dezember 2016, Freitag 11 bis 22 Uhr, Samstag 10 bis 20 Uhr, Sonntag bis Donnerstag 11 bis 20 Uhr
Kirch- und Marktplatz, 77815 BĂŒhl
Fabebook-Seite

Fritzlar

Veganer Stand von Vasato auf dem Weihnachtsmarkt
2. Dezember 2016, 13 bis 20 Uhr; 3. Dember 2016, 10 bis 21 Uhr; 4. Dezember 2016, 12 bis 19 Uhr
Marktplatz, 34560 Fritzlar
Facebook-Veranstaltung

Hagen

Veganes Angebot auf dem Alternativen Weihnachtsmarkt
3. Dezember 2016, 14 bis 20 Uhr
AllerWeltHaus, Potthofstraße 22, 58095 Hagen
Facebook-Veranstaltung

Hannover

Vegane StÀnde auf dem Wunder-Wandel-Weihnachtsmarkt
17. und 18. Dezember 2016, 11 bis 21 Uhr
Ihme-Zentrum, Ihmepassage 3, 30449 Hannover
Facebook-Veranstaltung

Heidelberg

Vegane StĂ€nde von Rene’s Kitchen und Pushkar auf dem Heidelberger Weihnachtsmarkt
21. November bis 22. Dezember 2016, 11 bis 22 Uhr
Altstadt, 69117 Heidelberg
Facebook-Seite

Veganer Stand auf dem Alternativen Weihnachtsmarkt Weststadt
4. Dezember 2016, 12 bis 18 Uhr
Wilhelmsplatz, 69115 Heidelberg
Facebook-Veranstaltung

Karlsruhe

Veganer Stand von My Heart Beats Vegan auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt
24. November bis 23. Dezember 2016, tÀglich ab 11 Uhr
Friedrichsplatz, 76133 Karlsruhe
www.karlsruher-christkindlesmarkt.de

Kempen

Veganer Stand von Vegablum auf dem Markt der Sterne
26. November 2016, 11 bis 21 Uhr, und 27. November 2016 11 bis 19 Uhr
Altstadt, 47906 Kempen
Facebook-Veranstaltung

Köln

Veganer Stand von Bunte Burger auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom
21. November bis 23. Dezember 2016, Sonntag bis Mittwoch 11 bis 21 Uhr, Donnerstag und Freitag 11 bis 22 Uhr, Samstag 10 bis 22 Uhr
Roncalliplatz 1, 50667 Köln
www.koelnerweihnachtsmarkt.com

Krefeld

Vegane StĂ€nde von KunstkĂŒche, Vegablum und Veganice e. V. auf dem Besonderen Weihnachtsmarkt 
3. Dezember 2016, 10 bis 18 Uhr
An der alten Kirche, 47829 Krefeld
www.besonderer-weihnachtsmarkt.de

Mannheim

Veganer Stand von My Heart Beats Vegan auf dem Weihnachtsmarkt
23. November bis 23. Dezember 2016, 11 bis 21 Uhr
Kapuzinerplanken, 68161 Mannheim
www.weihnachtsmarkt-mannheim.de

Marburg

Veganer Stand von Marburg Vegan auf dem Weihnachtsmarkt
18. Dezember 2016, 10 bis 20 Uhr
an der Elisabethkirche, 35037 Marburg
www.marburg-vegan.de

Offenburg

Veganer Stand von Andreas Fuchs vom Haus am See auf dem Offenburger Weihnachtsmarkt
22. November bis 23. Dezember 2016, 11 bis 21 Uhr
Marktplatz, 77652 Offenburg
www.offenburg.de

Rees

Veganer Stand von Wunderwagen auf dem kl(f)einen Reeserwarder Weihnachtsmarkt
27. November 2016
Reeserward 5a, 46459 Rees
www.schell-antik.de

Rostock

Veganer Stand von GrĂŒne KombĂŒse im Sternenzelt auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt
21. November bis 22. Dezember 2016, Montag bis Donnerstag 10 bis 20 Uhr, Freitag und Samstag 10 bis 21 Uhr, Sonntag 11 bis 20 Uhr
Hermann Duncker Platz, 18055 Rostock
www.zum-sternenzelt.de

Schwetzingen

Veganer Stand von My Heart Beats Vegan auf dem KurfĂŒrstlichen Weihnachtsmarkt
1. bis 4. Dezember, 8. bis 11. Dezember und 15. bis 18. Dezember 2016, 17 bis 21 Uhr (Samstag und Sonntag ab 12 Uhr)
Ehrenhof von Schloss Schwetzingen und Schlossplatz, 68723 Schwetzingen
www.schloss-schwetzingen.de

Ulm

Veganer Stand von Der Veganer auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt
21. November bis 22. Dezember 2016, 10 bis 20:30 Uhr
MĂŒnsterplatz, 89073 Ulm
www.ulmer-weihnachtsmarkt.de

 

Kennst Du weitere vegane WeihnachtsmĂ€rkte oder einzelne StĂ€nde auf herkömmlichen WeihnachtsmĂ€rkten? Dann fĂŒge sie bitte unten in den Kommentaren hinzu oder schreibe mir eine E-Mail. Ich ergĂ€nze die Liste dann umgehend.

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Vorweihnachtszeit, wie sie mir gefÀllt

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Vorweihnachtszeit, wie sie mir gefÀllt (Foto: Lisa Albrecht)

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Lisa Albrecht. Seit vielen Jahren beschĂ€ftigt sie sich intensiv mit den Themen Gesundheit und ErnĂ€hrung. Auf ihrem Blog Ich lebe grĂŒn! schreibt sie regelmĂ€ĂŸig ĂŒber einen nachhaltigen und gesunden – also grĂŒnen – Lebensstil. Lisa ist 32 Jahre alt. Sie und ihre Familie leben vegan und ihr grĂ¶ĂŸtes Ziel ist es, viele Menschen fĂŒr die grĂŒne Lebensweise zu begeistern.

Und, hast Du Weihnachten gut ĂŒberstanden? Das ist ein beliebter Satz, den auch ich regelmĂ€ĂŸig nach dem Weihnachtsfest höre. Der erste Advent hat bereits an unsere TĂŒr angeklopft. Ich merke, wie viele Menschen um mich herum in den Vorweihnachtsstress verfallen. Ich gehöre auch zu den Menschen, die gerne vieles vor dem großen Fest vorbereiten und erledigen möchten. Meiner fast dreijĂ€hrigen Tochter möchte ich Dinge zeigen, die sie noch nicht kennt. Damit man aber dennoch nicht in diesen Stress-Strudel gerĂ€t, ist es wichtig, sich auf das Wichtigste zu besinnen. Machen wir uns doch selbst ein Geschenk. Halten wir fĂŒr einen kurzen Moment inne und denken darĂŒber nach, was es heißt, die Vorweihnachtszeit zu genießen.

FĂŒr mich persönlich bedeutet das Genießen keineswegs, die FĂŒĂŸe hochzulegen und nichts zu tun. Das wĂ€re langweilig. Ich erledige gerne Dinge, am besten viele kreative und abwechslungsreiche. Jedoch gibt es auch gewisse Pflichten, die sich schon so blöd anhören, wie sie auch sind. Und das ist der Punkt: MĂŒssen sie wirklich sein? Sind das nicht nur Gewohnheiten, die gar nicht nötig sind? Was wollen wir eigentlich und was erwartet die Gesellschaft oder unsere Familie von uns? FĂŒr mich persönlich habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass manche Dinge eher Stressfaktoren sind und keineswegs Spaß machen. Diese möchte ich nicht mehr in der Vorweihnachtszeit zulassen und das stĂ€rkt mich sehr.

Ich komme zu meiner inneren Mitte, fĂŒhle mich wertgeschĂ€tzt (durch mich selbst) und meine Laune hebt sich deutlich. Es gibt ebenso weniger Anspannung und Hetze, ich kann die Vorweihnachtszeit richtig genießen – trotz tĂ€glicher Arbeit und geplanten Erledigungen. Was hilft mir also, um eine stressfreie Vorweihnachtszeit zu haben?

Meine Tipps fĂŒr mehr Gelassenheit und Freude in der Vorweihnachtszeit

  • Traditionen sind schön und gut, können aber auch sehr stressig sein. Ich bin offen fĂŒr Neues und habe nun keine großen Erwartungen an das kommende Fest. Ich schaue heute ganz entspannt, wie der Stand der familiĂ€ren Dinge ist und entscheide spontan, auf was wir wirklich Lust haben. Das ist doch absurd, jedes Jahr das gleiche zu tun! WĂŒnsche Ă€ndern sich doch und wir können darauf ganz flexibel reagieren.
  • An den Weihnachtsfeiertagen treffen sehr viele Menschen ihre Familien. Bei uns ist es auch nicht anders. An diesen Tagen haben viele endlich Zeit. Statt einen Verwandtenmarathon zu veranstalten, planen wir spontane Treffen. Es mĂŒssen dabei auch keine 3-GĂ€nge-MenĂŒs gekocht werden. PlĂ€tzchen und Tee reichen völlig. Wichtig ist die gemeinsame Zeit. WĂ€hrend ich sonst in der KĂŒche stand, habe ich heute mehr Zeit fĂŒr meine Familie. Ebenso fĂŒhlen wir uns frei, unsere Verwandten auch außerhalb der Feiertage spontan zu besuchen – zum Beispiel am Wochenende.
  • Eine sehr angenehme Vereinbarung bei uns ist, keine Geschenke im Familienkreis zu machen. Wir sind jede Menge Leute und mĂŒsste ich jedem mindestens eine Kleinigkeit schenken, wĂ€re das ein ganz schön großer Berg. Alleine der Stress, alles rechtzeitig zu besorgen, verursacht bei mir GĂ€nsehaut. Dabei ist die Frage noch gar nicht geklĂ€rt, ĂŒber was jeder einzelne sich freuen wĂŒrde. Die Vereinbarung, nichts zu schenken, ist Gold wert. Stattdessen werden SpaziergĂ€nge, Spiele oder AusflĂŒge gemacht.
  • Humor gehört zu einer entspannten Zeit fĂŒr mich dazu. Einmal habe ich einen Kuchen gebacken und er ist nichts geworden. Vor einigen Jahren wĂ€re ich vermutlich das ganze Weihnachtsfest enttĂ€uscht gewesen. Heute ist das fĂŒr mich eine Lachnummer. Ich wĂŒrde ĂŒberlegen, ob ich nicht aus dem Kuchen etwas anderes zaubern kann – Cakepops, Tiramisu oder Bröseldessert. Ein Kuchen ist wirklich nicht alles – wichtig ist die gemeinsame Zeit! Das Gleiche gilt fĂŒr viele anderen Pannen. Kurz innehalten, sich auf das große Ganze besinnen und lĂ€cheln.
  • Heilig Abend verbringen wir nur mit Menschen, die wir auch lieben. Einladungen, mit denen ich mich nicht wohlfĂŒhle, schlage ich aus. Auch wenn sie nett gemeint sind und ich mich ein wenig unter Druck gesetzt fĂŒhle, die freundliche Einladung mit einer Zusage zu erwidern. Das wĂ€re unehrlich und es tut gut, seine Entscheidung zu respektieren.

In diesem Sinne: Eine entspannte, besinnliche, fröhliche und ruhige Vorweihnachtszeit!

Eure Lisa

Vorweihnachtszeit, wie sie mir gefÀllt (Foto: Lisa Albrecht)

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Warum ich eine vegane Wandergruppe gegrĂŒndet habe und wie Du auch eine grĂŒndest

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Warum ich eine vegane Wandergruppe gegrĂŒndet habe und wie Du auch eine grĂŒndest - Foto: Im Steigerwald wandert es sich angenehm. (Christof Herrmann, 2016)

„Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.“ (Elizabeth von Arnim)

Wie alles begann: Allein unter Fleischessern

Von 2014 bis 2015 nahm ich an der Wandergruppe eines Freundes aus FĂŒrth teil. Die Tagestouren fĂŒhrten durch Mittel- und Oberfranken. Eingekehrt wurde in Landgasthöfen mit frĂ€nkisch-deftiger KĂŒche. WĂ€hrend die anderen SchĂ€ufele und Schweinebraten aßen, musste ich mich mit faden Beilagen begnĂŒgen. Mehr störte mich, dass ich als einziger Veganer einen Sonderstatus hatte und auf jeder Wanderung die BeweggrĂŒnde fĂŒr meine ErnĂ€hrung darlegen musste.

4 GrĂŒnde, eine vegane Wandergruppe zu grĂŒnden

Im Herbst 2015 trennte ich mich von meiner Freundin und zog nach NĂŒrnberg. Ich nutzte den Neuanfang, mich mehr mit Menschen zu umgeben, die eine Ă€hnliche Einstellung und Lebensweise wie ich haben. Aus der „Fleischesser“-Wandergruppe trat ich aus. Ich fasste den Entschluss, eine vegane Wandergruppe zu grĂŒnden. GrundsĂ€tzlich spricht vieles fĂŒr so einen Vereinigung:

  • Gleichgesinnte zusammenzubringen. Meine Wandergruppe ist auch offen fĂŒr Vegetarier und Fleischesser, die gerade dabei sind oder vorhaben, auf die pflanzliche ErnĂ€hrung umzustellen. Auf den Touren wird selbstverstĂ€ndlich nur vegan gegessen und getrunken.
  • Lokale auf dem Land zu fördern, die bereits Veganes auf der Speisekarte haben oder auf Anfrage zubereiten. Nur wenn die Gastronomen mitbekommen, dass die Nachfrage da ist und Veganer fĂŒr Umsatz sorgen, wird man in Zukunft auch außerhalb der großen StĂ€dte schmackhafte Pflanzenkost bekommen.
  • Die schönen Wandergebiete der Region zu erkunden. Von NĂŒrnberg aus sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in maximal eineinviertel Stunden die FrĂ€nkische Schweiz, das Fichtelgebirge, die Hersbrucker Schweiz, der OberpfĂ€lzer Wald, das Bayerische Jura, das FrĂ€nkische Seenland, der Steigerwald, das Obermainische HĂŒgelland und die Haßberge zu erreichen.
  • Sich in der frischen Luft zu bewegen. Das ist gut fĂŒr Körper und Geist – vor allem wenn man wie ich in der Großstadt lebt.
Warum ich eine vegane Wandergruppe gegrĂŒndet habe und wie Du auch eine grĂŒndest - Foto: Einkehr im rein veganen Restaurant AVeganTisch in Speikern (Christof Herrmann, 2016)

Einkehr im rein veganen Restaurant AVeganTisch in Speikern im Landkreis NĂŒrnberger Land.

8 Wanderungen in 12 Monaten (inkl. GPS-Tracks)

In den Wochen nach meinem Umzug nach NĂŒrnberg suchte ich in meinem Freundeskreis und im Internet nach Interessenten fĂŒr die vegane Wandergruppe. Schnell hatte ich ĂŒber 20 zusammen. Wen ich noch nicht persönlich kannte, traf ich mindestens einmal.

Am 14. Februar 2016 war es soweit. 13 Wanderer – 7 Veganer, 3 Vegetarier und 3 Omnivore – trafen sich im mittelfrĂ€nkischen Allersberg. Auch wenn die Wanderung landschaftlich weniger reizvoll war als die sieben danach, hatten alle ihren Spaß. Die Premiere war ein voller Erfolg.

Im Laufe der Touren wurden wir ein eingeschworener Haufen. Den Kern bilden 10 Personen, die mindestens 4-mal mitwanderten. Weitere 17 waren 1- bis 3-mal dabei.

Die folgende Liste fĂŒhrt unsere 8 Tageswanderungen im Jahr 2016 auf. Ich habe jeweils die Einkehr und den GPS-Track verlinkt, um ein Nachwandern zu ermöglichen. Alle Touren findest Du auch im Streckenordner bei GPSies.

  1. Durch den mittelfrĂ€nkischen Landkreis Roth: Von Allersberg nach BĂŒchenbach, vegane Einkehr im Bio-Landgasthof Zur Linde in Furth, 18 km, 160 hm Anstieg, 220 m Abstieg.
  2. Über die HĂŒgel der westlichen Hersbrucker Alb: Von Hersbruck nach Schnaittach, vegane Einkehr im Hotel Zum Alten Schloss in Kleedorf, 17 km, 520 hm Anstieg, 520 hm Abstieg, siehe auch Tour 4 im Buch „Biergartenwanderungen Franken“.
  3. Am Roten Main zur Eremitage: Von Creußen nach Bayreuth, vegane Einkehr im Forsthaus Kamerun, 17 km, 280 hm Anstieg, 360 hm Abtieg, siehe auch Etappe 13 im Buch „FrĂ€nkischer Gebirgsweg“.
  4. Aufs Walberla und ums Walberla herum: Von und nach Wiesenthau, veganes Picknick am Moritzbach, 18 km, 600 hm Anstieg, 600 hm Abstieg, siehe auch Tour 1 im Buch „Biergartenwanderungen FrĂ€nkische Schweiz“.
  5. Auf der sĂŒdlichen HĂ€lfte des 1000-Höhenmeter-Rundwegs: Von und nach Pommelsbrunn, vegane Einkehr im Eine Welt CafĂ© Jai-Ma (existiert nicht mehr) in Pommelsbrunn, 17 km, 520 hm Anstieg, 520 hm Abstieg, siehe auch Tour 5 im Buch „Biergartenwanderungen Franken“ und www.1000hmr.de.
  6. Am Rande des Steigerwalds: Von Abtswind nach Iphofen, veganes Picknick unter der alten Linde bei Castell, 21 km, 530 hm Anstieg, 560 hm Abstieg.
  7. Aufi zum Glatzenstein und zu den Hansgörgls: Von und nach Reichenschwand, vegane Einkehr im Restaurant AVeganTisch in Speikern, 17 km, 450 hm Anstieg, 450 hm Abstieg.
  8. WĂŒrzburg und Umgebung, Von und nach WĂŒrzburg, vegane Einkehr auf dem Weihnachtsmarkt Weihnachten mal anders, 16 km, 340 hm im Aufstieg, 340 hm im Abstieg
Warum ich eine vegane Wandergruppe gegrĂŒndet habe und wie Du auch eine grĂŒndest - Foto: Bei gutem Wetter bietet sich auch ein veganes Picknick an. (Christof Herrmann, 2016)

Bei gutem Wetter bietet sich auch ein veganes Picknick an.

Wie Du ganz einfach Deine eigene vegane Wandergruppe grĂŒndest (inkl. Beispiel-E-Mails)

Es ist kein Hexenwerk, eine vegane Wandergruppe auf die Beine zu stellen. Da nicht jeder Facebook, WhatsApp und Doodle nutzt, empfehle ich das ganze mit E-Mails zu organisieren. Die folgenden Schritte haben sich bewÀhrt:

  1. Nach Interessenten suchen. Wenn Dein Freundes- und Bekanntenkreis nicht ausreicht, findest Du in der Veggie Community, mit einem Aushang in Deinem Bioladen oder in einem veganen Restaurant und in der VEBU-Regionalgruppe Deiner Stadt sicher ein paar Interessenten. Da nicht jeder immer Zeit und Lust hat mitzuwandern, brauchst Du mindestens doppelt so viele Personen im E-Mail-Verteiler, als durchschnittlich mitkommen sollen.
  2. Die Einkehr der nĂ€chsten Wanderung festlegen (4-5 Wochen vorher). Mittlerweile gibt es auch auf dem Land und in kleineren StĂ€dten Lokale, in denen Veganes angeboten wird. Eine Auswahl findest Du fĂŒr ganz Deutschland bei VEBU, HappyCow und Vanilla Bean sowie fĂŒr Mittelfranken im Veganguide. DarĂŒberhinaus sind viele Landgasthöfe mit etwas gehobenerer KĂŒche oder Hotelbetrieb in der Lage, ein rein pflanzliches MenĂŒ auf den Tisch zu bekommen. Am besten telefonierst Du kurz mit der Restaurantleitung oder dem KĂŒchenchef. Bei gutem Wetter bietet sich auch ein Picknick an, zu dem jeder Wanderer etwas Veganes beitrĂ€gt.
  3. Die Wanderroute planen (4-5 Wochen vorher). BewÀhrt hat sich im Winterhalbjahr eine Strecke von 15 bis 20 km und im Sommerhalbjahr eine Strecke von 20 bis 25 km (weniger bei langen An- und Abstiegen). Idealerweise legt man das Mittagessen so, dass rund die HÀlfte der Tour bereits geschafft ist.
  4. Den Termin fĂŒr die Wanderung finden (3-4 Wochen vorher, siehe meine Beispiel-E-Mail). Sende eine E-Mail mit TerminvorschlĂ€gen an Deine Interessenten. Eine Excel-Tabelle oder eine Tabelle auf Papier hilft Dir, den Überblick zu behalten. Der Tag, an dem die meisten Zeit haben, wird es dann. Wenn Du einen großen E-Mail-Verteiler hast, kannst Du Dir diesen Schritt evtl. sparen und den Termin selbst festlegen.
  5. Den Termin rumschicken (2-3 Wochen vorher, siehe meine Beispiel-E-Mail). Jeder, der mitwandern möchte, sollte nun per E-Mail fest zusagen und sich den Termin vormerken.
  6. Den Tisch reservieren (2-3 Wochen vorher), sobald die Anzahl der Wanderer feststeht.
  7. Die Organisationsdetails rumschicken (1-2 Wochen vorher, siehe meine Beispiel-E-Mail). Darunter fallen Infos zur Anreise (um Umwelt und Geldbeutel zu schonen, fahren wir möglichst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln), Route, Einkehr und RĂŒckfahrt.
  8. Am Morgen der Tour sollte jeder per Handy erreichbar sein. GrundsĂ€tzlich wird wie geplant gewandert. Schließlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Durch Unvorhergesehenes wie Krankheit oder Zugausfall können aber kurzfristige Absprachen nötig sein.
  9. Nach der Wanderung ist vor der Wanderung. Es kann alsbald wieder mit Schritt 2 begonnen werden.
Warum ich eine vegane Wandergruppe gegrĂŒndet habe und wie Du auch eine grĂŒndest - Foto: Im Laufe der Wanderungen entstanden Freundschaften. (Christof Herrmann, 2016)

Im Laufe der Wanderungen entstanden Freundschaften.

Neues Jahr, neue Touren

Mitte Januar trifft sich meine Wandergruppe zu einem veganen Mitbring-Brunch in Erlangen. Ich werde dann Fotos von jeder der acht Touren mit Hilfe eines Beamers an die Wand projizieren.

Im Februar starten wir mit einer Winterwanderung im Fichtelgebirge in die neue Saison. 2017 möchte ich wieder mindestens acht Touren organisieren. Um der Wandergruppe neue Impulse zu geben, sind eine Nachtwanderung sowie eine Zweitagestour angedacht.

Warum ich eine vegane Wandergruppe gegrĂŒndet habe und wie Du auch eine grĂŒndest - Foto: Festung Marienberg in WĂŒrzburg (Christof Herrmann, 2016)

Am Ende unserer achten Tour kamen wir in WĂŒrzburg an der illuminierten Festung Marienberg vorbei.

Kannst Du Dir vorstellen, selbst eine vegane Wandergruppe zu grĂŒnden? Falls Du es angehst, kannst Du gerne in den Kommentaren von Deinen Erfahrungen berichten.

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Digital Detox – Warum Abschalten ein guter Vorsatz fĂŒrs neue Jahr ist

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Digital Detox - Warum Abschalten ein guter Vorsatz fĂŒrs neue Jahr ist

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Dr. phil. Daniela Otto. Sie ist Literaturwissenschaftlerin und beschĂ€ftigt sich intensiv mit dem Thema Vernetzung. 2016 hat sie den Ratgeber Digital Detox – Wie Sie entspannt mit Handy & Co. leben veröffentlicht. Sie lehrt an der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen und an der UniversitĂ€t Augsburg und freut sich ĂŒber Studenten, die wĂ€hrend der Vorlesung nicht aufs Handy schauen.

Weihnachten ist vorbei. Normalerweise sollten ja zu dieser Zeit nur die Glocken sĂŒĂŸ klingen – doch wetten, dass auch Dein Handy fleißig gebimmelt hat! Wenn Du wie so viele andere gestresst ins neue Jahr startest, ist das ein guter Anlass, etwas zu Ă€ndern. Doch wie soll das gehen? Mit Digital Detox, einem Lebensstil, der wieder Ruhe in Deinen Alltag bringt.

Es ist lange her, dass die besinnliche Zeit noch besinnlich war. Wenn ich zurĂŒckdenke, war es bei mir persönlich das letzte Mal in der Grundschule so. Ich erinnere mich daran, wie wir im Klassenzimmer Kerzen angezĂŒndet, PlĂ€tzchen gegessen und der Lehrerin beim Vorlesen einer Weihnachtsgeschichte zugehört haben. Es lag etwas in der Luft, die Vorfreude auf ein in unserer Kultur tief verankertes religiöses Fest, aber noch etwas anderes, das ich heute, aus der erwachsenen Reflexion heraus, klar als Ruhe ausmachen kann.

Diese Ruhe oder auch Stille ist den meisten von uns abhanden gekommen. Das ist kein Wunder, denn wenn wir einmal dabei sind runterzukommen, wartet bestimmt schon der nĂ€chste Anruf, die nĂ€chste E-Mail, die nĂ€chste SMS oder die nĂ€chste WhatsApp-Nachricht auf uns. Der digitale Lärm, bestehend aus stĂ€ndigem Klingeln, Vibrieren und Plingen, ist unüberhörbar geworden und schreckt uns immer wieder auf.

Wie wichtig jedoch das innere Abschalten innerhalb unserer zum Burnout neigenden Gesellschaft geworden ist, kann nicht genug betont werden. Es ist nicht nur wichtig, sondern unabdingbar fĂŒr jeden, der gesund, glĂŒcklich und ausgeglichen durchs Leben gehen möchte.

Doch wie soll das Abschalten funktionieren? Viele wollen es, aber wissen nicht genau, wie sie es schaffen sollen, wenn sie fĂŒr den Chef genauso permanent erreichbar sein mĂŒssen wie fĂŒr Freunde, Partner und Familie. Die Lösung: Digital Detox.

Digital Detox ist ein Lifestyle, der langsam aus der USA zu uns nach Deutschland kommt. Die Idee dahinter ist so simpel wie grandios: Wer öfter und gezielt seine digitalen Medien abschaltet, gewinnt dauerhaft an LebensqualitĂ€t. Dabei geht es nicht nur darum, einfach den Off-Schalter zu drĂŒcken, sondern ganz bewusst sein eigenes Mediennutzungsverhalten zu beobachten und digitale Stressquellen zu minimieren.

Wie das konkret geht? ZunĂ€chst ist Reduzieren das Motto: Nicht jeder Newsletter ist sinnvoll, nicht jede Eilmeldung wichtig, nicht jeder Klingelton ein Muss. Wer ordentlich ausmistet und die Einstellungen entsprechend anpasst, unnĂŒtze Apps löscht und seine Kontakte aussortiert, hat schon viel dafĂŒr getan, dass er nicht permanent in seiner Ruhe gestört wird.

Doch Digital Detox ist vor allem eine Haltung: Es geht darum, sich mental gegen den digitalen Stress zu wappnen und sich nicht unter Druck setzen zu lassen, wenn z. B. noch fĂŒnfzig E-Mails und WhatsApp-Nachrichten unbeantwortet sind. Hier ist Disziplin erforderlich. Wir sind inzwischen so darauf konditioniert sofort aufzuschrecken, wenn das Handy klingelt, dass wir kaum mehr gelassen damit umgehen können. FĂŒr eine Life-Media-Balance ist aber genau das unerlĂ€sslich. Wer eine neue Distanz zum ĂŒblichen Kommunikationsstress gewonnen hat und sich darauf besinnt, dass er antworten kann, wann er will, und nicht stĂ€ndig erreichbar oder gar verfĂŒgbar sein muss, wird wesentlich glĂŒcklicher durchs Leben gehen. Die zurĂŒckgewonnene Autonomie befreit spĂŒrbar.

Wer effektiv digital abnehmen möchte, sucht sich am besten eine Schritt-fĂŒr-Schritt-Anleitung. Loslegen kann man jederzeit. Schon kleine VerĂ€nderungen helfen – etwa offline in den Tag zu starten oder das Handy beim Spaziergang daheim zu lassen. Wer besonders effektiv digital entgiften will, bleibt fĂŒr mindestens 24 Stunden virtuell abstinent.

Das lohnt sich ĂŒbrigens tatsĂ€chlich. In Studien wurde nachgewiesen, dass eine solche Auszeit von Smartphone & Co. die Körperhaltung verbessert (man schaut nicht mehr stĂ€ndig aufs Display, sondern wieder mit offenen Augen und erhobenen Hauptes die Welt an), die EmpathiefĂ€higkeit steigert (wer nicht nebenbei liest und schreibt, hört anderen besser zu), guten Schlaf fördert (das helle Licht der Displays unterdrĂŒckt das Schlafhormon), die KreativitĂ€t verbessert (wer nicht googelt, nutzt sein Hirn) und wieder Lust auf das richtige Leben macht (denn das findet nicht im Internet statt).

Wer abschalten und ankommen will, sollte also vor allem eines tun: Möglichst oft ausschalten.

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Multitasking ade: Mehr Zeit und Gelassenheit

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Multitasking ade: Mehr Zeit und Gelassenheit (Foto: Robson Hatsukami Morgan)

„Multitasking heißt, viele Dinge auf einmal zu vermasseln.“ (Erwin Koch)

Heute zeige ich Dir, wie Du es schaffst, Stress zu reduzieren, produktiver zu sein und mehr Zeit fĂŒr die schönen Dinge im Leben zu haben.

DafĂŒr musst Du Dir „nur“ zur Gewohnheit machen, Multitasking zu vermeiden!

Unter Multitasking versteht man das gleichzeitige Verrichten mehrerer TĂ€tigkeiten.

Alles giert nach unserer Aufmerksamkeit

Wir Menschen sind in der Lage, zwei Aufgaben auf einmal zu erledigen – solange eine davon automatisch im Hintergrund ablĂ€uft: Atmen und schlafen, Kaugummi kauen und bĂŒgeln, gehen und reden, Popcorn essen und einen Film schauen 


Doch wir versuchen lÀngst auf der Arbeit wie auch in der Freizeit zwei oder gar mehrere komplexe Aufgaben im Multitasking zu bewÀltigen.

Kein Wunder, alles und jeder giert nach unserer Aufmerksamkeit und zwar fast rund um die Uhr: Smartphones, Telefone, Computer, Fernseher, der Knopf im Ohr, Kollegen, Konferenzen, Meetings, Freunde, Verabredungen und nicht zu vergessen die 10.000 GegenstĂ€nde, die ein BundesbĂŒrger im Schnitt besitzt. Wer etwa am Rechner arbeitet, wechselt 37 mal pro Stunde das Fenster und checkt E-Mails oder ein anderes Programm.

Dieser „way of life“ des „modernen Menschen“ ist nicht der einzige Grund, warum wir das tun und uns das antun. Wir glauben, dass wir mit Multitasking effektiver und effizienter leben. Und wir hoffen, dass wir damit die Angst, etwas zu verpassen, eindĂ€mmen können.

Multitasking ist ein „way of lie“

Genau betrachtet ist Multitasking nicht nur unser „way of life“, sondern auch ein „way of lie“. Multitasking ist weder effektiv noch effizient.

Was wir als Multitasking erleben, ist nur der Wechsel zwischen den verschiedenen TĂ€tigkeiten. Unser Gehirn ist nicht darauf ausgelegt, sich gleichzeitig auf mehrere Dinge zu konzentrieren. Unsere Aufmerksamkeit wird dann geteilt oder auf eine der beiden TĂ€tigkeiten verlagert.

Eine Studie des psychologischen Instituts der University of Utah in Salt Lake City hat gezeigt, dass das Unfallrisiko viermal so hoch ist, wenn man wÀhrend des Autofahrens telefoniert. Die ReaktionsfÀhigkeit entspricht der eines Angetrunkenen mit 0,8 Promille Blutalkohol. HÀtte am 9. Februar 2016 der Fahrdienstleiter im Bad Aiblinger Stellwerk nicht am Handy gespielt, wÀre es nicht zu dem Eisenbahnunfall gekommen, bei dem zwölf Menschen starben und 85 zum Teil schwer verletzt wurden.

Je komplexer zwei Aufgaben sind, desto schwieriger ist es, zwischen diesen hin und her zu springen. Wir verlieren Zeit beim Wechseln zwischen den Aufgaben und weil wir uns jedes mal neu orientieren und reindenken mĂŒssen. Laut Studien sind das bei einfachen Aufgaben bis zu 25 % mehr Zeit und bei komplexen bis zu 100 % oder mehr. DarĂŒber hinaus machen wir massenhaft Fehler, weil unser Gehirn der Doppelbelastung nicht gewachsen ist.

Ich habe z. B. herausgefunden, dass ich einen Blogartikel etwa in der HĂ€lfte der Zeit fertig habe, wenn ich ihn nicht im Multitasking-Modus verfasse. Selbst wenn ich danach noch sequentiell E-Mails und WhatsApp-Nachrichten beantworte, Telefonate fĂŒhre, meine Social-Media-KanĂ€le bediene und die Weltnachrichten lese, kann ich rund zwei Stunden frĂŒher Feierabend machen.

Was Du gewinnst, wenn Du Aufgaben nacheinander erledigst

Der deutsche Psychologe und Hirnforscher Ernst Pöppel hat folgende These aufgestellt: „Wenn jeder Mensch in Deutschland eine Stunde am Tag ohne Unterbrechung durcharbeiten wĂŒrde, bekĂ€men wir den grĂ¶ĂŸten Innovationsschub aller Zeiten.“

Das scheint nicht abwegig, wenn man betrachtet, welche Vorteile es hat, auf Multitasking zu verzichten:

  • Mehr Zeit, da die Aufgaben ein Viertel bis ein Drittel schneller erledigt werden.
  • Bessere QualitĂ€t und weniger Fehler.
  • Weniger unerledigte Aufgaben, denn je öfter man zwischen Aufgaben wechselt, desto wahrscheinlicher ist es, dass man welche nicht abschließt.
  • Mehr Gelassenheit und weniger Stress, was glĂŒcklicher machen und das Leben verlĂ€ngern kann.
  • Bessere Beziehungen zu Kollegen, Freunden, Familie und Partnern, da man mit diesen achtsamer und mit voller Aufmerksamkeit umgeht.

6 Tipps, wie Du Dir das Multitasking abgewöhnst

Ich habe in den letzten Monaten viel recherchiert und ausprobiert, wie man das Verhaltensmuster Multitasking ablegen kann. Die folgenden Schritte und Tipps fĂŒhren am schnellsten zum Ziel:

  1. Bau Dir einen Bunker. Halte Dich von Ablenkung jeglicher Art fern. Wenn Du ein eigenes Zimmer hast, schließe die TĂŒr ab oder hĂ€nge einen „Bitte nicht stören“-Zettel an die TĂŒr. Im GroßraumbĂŒro kann ein Sichtschutz fĂŒr etwas Distanz sorgen.
  2. Hole Dir UnterstĂŒtzung. ErklĂ€re Deinen Kollegen, Deinen Freunden und Deiner Familie, warum Du nicht erreichbar bist und wann Du wieder auftauchst. Sie werden zunĂ€chst wahrscheinlich nicht begeistert sein. Sobald sie aber merken, dass Du bessere Ergebnisse erzielst, zufriedener bist und im Anschluss mehr Zeit fĂŒr sie hast, kannst Du auf ihre UnterstĂŒtzung zĂ€hlen.
  3. Habe alles griffbereit, was Du benötigst, um die geplante Aufgabe zu erledigen. Tee, Zettel, Stift usw. So vermeidest Du, dass Du – abgesehen vom Gang zur Toilette – Deinen Bunker verlassen musst.
  4. Gehe mit allen GerĂ€ten offline, die Du nicht fĂŒr die Erledigung der Aufgabe benötigst.
  5. Stell Dich auf Frust ein. Das schnelle Wechseln zwischen Aufgaben und Medien kann einen Dopaminausstoß bewirken, was uns einen Kick gibt und sĂŒchtig machen kann. Manch einer fĂŒhlt sich wĂ€hrend des Entzugs gelangweilt oder frustriert.
  6. Zwinge Dich, nicht in das alte Multitasking-Muster zu verfallen. Nur durch stÀndige Wiederholung wird eine neue Verhaltensweise zur Gewohnheit. Das dauert mehrere Wochen. Der Studie von Phillippa Lally vom University College in London zufolge durchschnittlich 66 Tage.

Ich bin auf Deine Meinung zum Thema Multitasking gespannt. Dieses allgegenwĂ€rtige Verhalten so weit wie möglich zu vermeiden, halte ich fĂŒr einen der einfachsten Wege, Zeit und Gelassenheit zu gewinnen. Dadurch können wir uns mehr den schönen Dingen des Lebens zuwenden – sei es unseren Lieben oder unseren Leidenschaften.

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