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Warum es weh tut, sich von Besitz zu trennen

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Der Besitztumseffekt: Warum es weh tut, sich von Besitz zu trennen

“Viel besser, nie besitzen, als verlieren.” (Friedrich Hebbel, Die Nibelungen)

Vor einem Monat erklärte ich, warum weniger besitzen mehr leben bedeutet. Ich bekam daraufhin mehrere Lesermails, in denen mein Artikel gelobt wurde, aber auch durchsickerte, wie schwer es vielen fällt, sich von Besitz zu trennen. Wie kann es sein, dass dies förmlich Schmerzen verursacht, selbst wenn man den Gegenstand nicht mehr benötigt und einen fairen Preis dafür bekommt?

Der Besitztumseffekt

Es liegt am Besitztumseffekt, auch Endowment-Effekt genannt. Dieser bewirkt, dass Menschen eine Sache, die ihnen gehört, für deutlich wertvoller halten als eine gleichwertige Sache, die jemand anderen gehört. Der Psychologe Daniel Kahneman bildete für sein berühmtes Kaffeebecher-Experiment zwei Gruppen. Den Probanden der ersten Gruppe gab er Becher in die Hand und fragte welchen Verkaufspreis sie fordern würden. Die Probanden der zweiten Gruppe wurden gefragt, was sie zahlen würden, um den Becher zu bekommen. Der Preis der Verkäufer lag im Mittel bei 7,12 $. Die Käufer hingegen wollte nur 2,87 $ dafür hinlegen. Auch andere Experimente bestätigten, dass sich der Besitztumseffekt mindestens um den Faktor zwei auswirkt.

Wie Händler unsere Kaufbereitschaft erhöhen

Der Effekt zeigt sich in vielen Bereichen unseres Lebens. Wir bunkern jahrelang nicht genutzte Sachen im Keller anstelle sie zu entsorgen. Wir verkaufen Aktien sehr zögerlich, auch wenn sie rational längst nichts mehr im Depot zu suchen haben. Wir ärgern uns über steigende Preise mehr als wir uns über sinkende freuen. Auch manche Händler machen sich den Besitztumseffekt zu nutzen und geben Produkte auf Probe heraus. Wir fühlen uns so als Besitzer, was unsere Kaufbereitschaft erhöht.

Schmerz, lass nach

Vor wenigen Jahren konnte der Besitztumseffekt auch neurophysiologisch nachgewiesen werden. In einem Experiment wurde das Gehirn von Menschen untersucht, die sich von einer Sache trennten. Dabei beobachtete man, dass das Gehirn in der Inselrinde aktiv war. Die Inselrinde ist die Region, in der Schmerzen verarbeitet und emotional bewertet werden. Wer sich also von Besitz trennt, empfindet das als schmerzhaften Verlust.

Der Besitztumseffekt ist tief im menschlichen Wesen verankert. Er kann sogar bei Primaten beobachtet werden. Gibt man einer Gruppe Schimpansen Äpfel und einer anderen Gruppe Orangen, können sie sich – ähnlich wie die Menschen im Kaffeebecher-Experiment – nicht auf ein Tauschgeschäft einigen.

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100 berühmte Vegetarier aus 6 Jahrtausenden

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100 berühmte Vegetarier aus 6 Jahrtausenden - Foto: Insalata Caprese (Christof Herrmann, 2011) width=

“Nun kann ich euch in Frieden betrachten; ich esse euch nicht mehr.” (Franz Kafka, beim Betrachten von Fischen in einem Aquarium)

BSE im Rindfleisch, Gammelfleisch im Döner, Antibiotika im Geflügel – und jetzt Pferdefleisch in der Lasagne. Die Fleischindustrie liefert Skandale wie am Fließband. So verwundert es nicht, dass das Interesse an einer fleischarmen oder fleischlosen Ernährung in der Bevölkerung Jahr für Jahr zunimmt.

Ich selbst bin seit ein paar Jahren vor allem aus ethisch-moralischen Gründen Vegetarier. Andere führen ökologische, ökonomische, gesundheitliche, religiöse oder spirituelle Motiven an.

Wer fleischlos glücklich ist, befindet sich in bester Gesellschaft. Die folgende Liste enthält 100 berühmte Vegetarier. Ich habe nur historische Persönlichkeiten, die sich längere Zeit vegetarisch ernährt haben, sowie Prominente, die es aktuell tun, aufgeführt. Berühmte Veganer werde ich in einem späteren Artikel vorstellen.

  1. Zarathustra, altiranischer Religionsstifter, lehrte im zweiten oder ersten Jahrtausend v. Chr.
  2. Hesiod, antiker griechischer Dichter, um 700 v. Chr.
  3. Siddhartha Gautama Buddha, Begründer des Buddhismus, 6. Jhd. v. Chr. – 5. Jhd. v. Chr.
  4. Mahavira, Begründer der indischen Religion Jainismus, 599 v. Chr. – 527 v. Chr.
  5. Pythagoras, antiker griechischer Philosoph, um 570 v. Chr. – nach 510 v. Chr.
  6. Konfuzius, chinesischer Philosoph, 551 v. Chr. – 479 v. Chr.
  7. Empedokles, antiker griechischer Philosoph, um 495 v. Chr. – um 435 v. Chr.
  8. Ashoka der Große, Herrscher der altindischen Dynastie Maurya, 304 v. Chr. – 232 v. Chr.
  9. Horaz, römischer Dichter, 65 v. Chr. – 8 v. Chr.
  10. Matthäus, einer der Jünger Jesu, lebte im ersten Jahrhundert
  11. Apollonios von Tyana, antiker griechischer Philosoph, um 40 – um 120
  12. Plutarch, antiker griechischer Schriftsteller, um 45 – um 125
  13. Tertullian, früher christlicher Schriftsteller, nach 150 – nach 220
  14. Plotin, antiker Philosoph, 205 – 270
  15. Porphyrios, antiker Philosoph, 233 – zwischen 301 und 305
  16. Antonius der Große, christlicher ägyptischer Einsiedler, vielleicht um 251 – 356
  17. Basilius der Große, Bischof und Kirchenlehrer, um 330 – 379
  18. Hieronymus, Kirchenvater, 347 – 420
  19. Johannes Chrysostomos, Erzbischof von Konstantinopel, 349 oder 344 – 407
  20. Marsilio Ficino, Humanist und Philosoph der Renaissance, 1433 – 1499
  21. Leonardo da Vinci, italienischer Maler, Bildhauer und Universalgelehrter, 1452 – 1519
  22. Angela Merici, Ordensgründerin und Heilige, 1474 – 1540
  23. Thomas Parr, bekannt durch sein “biblisches Alter”, angeblich 1483 – 1635
  24. Alexander Pope, englischer Dichter, 1688 – 1744
  25. Emanuel Swedenborg, schwedischer Gelehrter und Theosoph, 1688 – 1772
  26. Benjamin Franklin, nordamerikanischer Staatsmann und Forscher, 1706 – 1790
  27. Adam Ferguson, schottischer Philosoph, 1723 – 1816
  28. Lord Byron, britischer Dichter, 1788 – 1824
  29. Alphonse de Lamartine, französischer Dichter, 1790 – 1869
  30. Gustav Struve, Begründer der vegetarischen Bewegung in Deutschland, 1805 – 1870
  31. Eduard Baltzer, Gründer des ersten Vegetarier-Vereins in Deutschland, 1814 – 1887
  32. Ellen G. White, Mitbegründerin der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, 1827 – 1915
  33. Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller, 1828 – 1910
  34. Antoni Gaudí, katalanischer Architekt, 1852 – 1926
  35. John Harvey Kellogg, Erfinder der Erdnussbutter und der Cornflakes, 1852 – 1943
  36. Nikola Tesla, serbisch-amerikanischer Elektroingenieur und Erfinder, 1856 – 1943
  37. George Bernard Shaw, irisch-britischer Schriftsteller, 1856 – 1950
  38. Gustav Mahler, österreichischer Komponist, 1860 – 1911
  39. Eugen d’Albert, deutscher Komponist, 1864 – 1932
  40. Sven Hedin, schwedischer Asienforscher, 1865 – 1952
  41. Mahatma Gandhi, indischer Volksführer und Staatsmann, 1869 – 1948
  42. Luitzen Egbertus Jan Brouwer, niederländischer Mathematiker, 1881 – 1966
  43. Franz Kafka, deutschsprachiger Schriftsteller, 1883 – 1924
  44. Beatrice Wood, US-amerikanische Künstlerin (“Mama of Dada”), 1883 – 1998
  45. Lil Dagover, deutsche Schauspielerin, 1887 – 1980
  46. Paavo Nurmi, finnischer Leichtathlet, 1897 – 1973
  47. Isaac Bashevis Singer, polnisch-amerikanischer Literaturnobelpreisträger, 1902 – 1991
  48. Georg Thomalla, deutscher Schauspieler, 1915 – 1999
  49. John Coltrane, US-amerikanischer Jazz-Saxophonist, 1926 – 1967
  50. Killer Kowalski, kanadischer Wrestler und Wrestlingtrainer, 1926 – 2008
  51. Barbara Rütting, deutsche Schauspielerin und Autorin, *1927
  52. Bill Pearl, 5-facher Mr. Universe, *1930
  53. Montserrat Caballé, spanische Opernsängerin, *1933
  54. Jane Goodall, britische Biologin und Zoologin, *1934
  55. Pratibha Patil, 12. Staatspräsidentin Indiens, *1934
  56. Brigitte Bardot, französische Tierschutzaktivistin und ehemalige Schauspielerin, *1934
  57. José Mujica, amtierender Präsident von Uruguay, *1935
  58. Dustin Hoffman, US-amerikanischer Schauspieler *1937
  59. Philip Glass, US-amerikanischer Musiker und Komponist, *1937
  60. Franz Alt, deutscher Journalist, *1938
  61. Eugen Drewermann, deutscher Theologe und Schriftsteller, *1940
  62. J. M. Coetzee, südafrikanischer Schriftsteller, *1940
  63. Julie Christie, britische Schauspielerin, *1941
  64. Frank Elstner, deutscher Fernsehmoderator, *1942
  65. Paul McCartney, britischer Ex-Beatle, *1942
  66. Reinhard Mey, deutscher Liedermacher, *1942
  67. George Harrison, britischer Ex-Beatle, 1943 – 2001
  68. Elke Heidenreich, deutsche Schriftstellerin und Kabarettistin, *1943
  69. Maarten ‘t Hart, niederländischer Schriftsteller, *1944
  70. Anni-Frid Lyngstad, schwedische Sängerin von ABBA, *1945
  71. Peter Singer, australischer Philosoph und Ethiker, *1946
  72. Chrissie Hynde, US-amerikanische Sängerin der Pretenders, *1951
  73. Helmut F. Kaplan, österreichischer Autor und Tierrechtler (*1952)
  74. Kim Basinger, US-amerikanische Schauspielerin, *1953
  75. Elvis Costello, britischer Musiker, *1954
  76. Nina Hagen, deutsche Sängerin, *1955
  77. Hans Söllner, deutscher Liedermacher, *1955
  78. Edwin Moses, ehemaliger US-amerikanischer Leichtathlet, *1955
  79. Martina Navrátilová, ehemalige US-amerikanische Tennisspielerin, *1956
  80. Prince, US-amerikanischer Sänger, *1958
  81. Morrissey, britischer Sänger, *1959
  82. Dirk Bach, deutscher Schauspieler, 1961 – 2012
  83. Forest Whitaker, US-amerikanischer Schauspieler, *1961
  84. Wouter Bos, niederländischer Politiker, *1963
  85. Eddie Vedder, US-amerikanischer Sänger von Pearl Jam, *1964
  86. Shania Twain, kanadische Sängerin, *1965
  87. Rob Zombie, US-amerikanischer Rockmusiker, *1965
  88. Cem Özdemir, deutscher Politiker, *1965
  89. Boris Becker, ehemaliger deutscher Tennisspieler, *1967
  90. Faye Wong, chinesische Sängerin und Schauspielerin, *1969
  91. Nadja Auermann, deutsches Modell, *1971
  92. Xavier Naidoo, deutscher Sänger, *1971
  93. Stella McCartney, britische Modedesignerin, *1973
  94. Surya Bonaly, ehemalige französische Eiskunstläuferin, 5-fache Europameisterin, *1973
  95. Raja Bell, amerikanischer Basketballspieler in der NBA, *1976
  96. Jonathan Safran Foer, US-amerikanischer Schriftsteller, *1977
  97. Lisa Simpson, Figur der Zeichentrickserie Die Simpsons, *1984
  98. Leona Lewis, britische Sängerin, *1985
  99. Bill und Tom Kaulitz, Mitglieder der Gruppe Tokio Hotel, *1989
  100. Spock, Figur aus Raumschiff Enterprise und Star Trek, *2230

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Ade Amazon: Alle Links zu Amazon entfernt

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Ade Amazon: Alle Links zu Amazon entfernt (Foto: Christof Herrmann, 2013)

“Erst kommt das Fressen, dann die Moral.” (Bertolt Brecht)

Ich war jahrelang zufriedener Kunde bei Amazon. Das große Warenangebot, gute Preise, schnelle Lieferung und die problemlose Abwicklung von Reklamationen machen das Einkaufen dort zum Vergnügen. Amazon setzt alles daran, dass sich der Kunde wie ein König fühlt.

In den kundenfernen Bereichen sorgte der Internethändler jedoch wiederholt für negative Schlagzeilen. Er behandelt seine Mitarbeiter unmenschlich, erschwert die Bildung von Betriebsräten, nutzt seine Macht gegenüber Zulieferern aus, führt Nazi-Produkte im Sortiment und vermeidet mit Buchungstricks Umsatzsteuerzahlungen in Deutschland.

Solche Machenschaften zu unterstützen, kann ich moralisch kaum vertreten. Wenn ich auf Amazon verlinke, verliere ich an Glaubwürdigkeit, denn ich setze mich auf meinem Blog für eine bewusste Lebensweise ein.

Nach den jüngsten Vorwürfen in der Mitte Februar in der ARD ausgestrahlten Reportage wollte ich abwarten, wie Amazon reagiert. Bis heute habe ich nicht den Eindruck, dass Jeff Bezos & Co. etwas grundlegend ändern wollen. Vielmehr ist zu befürchten, dass deren Marktmacht weiter zunimmt.

Ich habe nun also alle Links zu Amazon entfernt. Auf die Einnahmen durch das Partnerprogramm verzichte ich in Zukunft. Ich möchte mich damit auch für einen bescheideneren und demokratischen Kapitalismus aussprechen. Diesen können wir meiner Meinung nach auf zweierlei Wegen erreichen. Entweder man folgt der Maxime des Minimalismus und konsumiert weniger oder man kauft bei Versandhändlern und stationären Einzelhändlern, die nicht nur die Gewinnmaximierung anstreben, sondern auch ethisch-moralisch korrekt und nachhaltig handeln.

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100 berühmte Veganer

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100 berühmte Veganer - Fotos: Maiskolben, Chilischoten & Pfirsiche (Christof Herrmann, 2007)

“Ideale sind wie Sterne. Man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich nach ihnen orientieren.” (Carl Schurz)

Vor zwei Wochen veröffentlichte ich eine Liste mit 100 berühmten Vegetarier. Sie erregte viel Aufmerksamkeit und wurde auf Facebook & Co. öfter geteilt als die meisten meiner Blogartikel bisher.

Wie versprochen stelle ich nun 100 berühmte Veganer vor. Sie alle lehnen die Verwendung tierischer Produkte in ihrer Ernährung sowie zur Bekleidung und zur Herstellung aller anderen Gebrauchsgüter ab. Historische Persönlichkeiten habe ich nur aufgenommen, wenn sie längere Zeit vegan gelebt haben, lebende Persönlichkeiten, wenn sie es aktuell tun.

  1. Percy Bysshe Shelley, britischer Schriftsteller, 1792 – 1822
  2. Amos Bronson Alcott, US-amerikanischer Reformpädagoge, 1799 – 1888
  3. Donald Watson, britischer Gründer der Vegan Society und Erfinder des Wortes “vegan”, 1910 – 2005
  4. Betty White, US-amerikanische Schauspielerin (“Golden Girls”), *1922
  5. Thich Nhat Hanh, buddhistischer Mönch und Schriftsteller, *1926
  6. Coretta Scott King, US-amerikanische Bürgerrechtlerin und Ehefrau von Martin Luther King, 1927 – 2006
  7. Casey Kasem, US-amerikanischer Hörfunkmoderator und Zeichentricksprecher, *1932
  8. T. Colin Campbell, US-amerikanischer Ernährungswissenschaftler und Mitautor von “The China Study”, *1934
  9. Tom Regan, US-amerikanischer Philosoph und Tierrechtsaktivist, *1938
  10. Jürgen Gerlach, deutscher Politiker, *1938
  11. Peter Bogdanovich, US-amerikanischer Regisseur, *1939
  12. James Cromwell, US-amerikanischer Schauspieler (“Ein Schweinchen namens Babe”), *1940
  13. Rainer Langhans, v. a. für seine Mitgliedschaft in der Kommune I bekannt, *1940
  14. Beau Bridges, US-amerikanischer Schauspieler, *1941
  15. Steve Wynn, US-amerikanischer Milliardär und Kasinobetreiber, *1942
  16. Bill Clinton, 42. Präsident der Vereinigten Staaten, *1946
  17. Dennis Kucinich, US-amerikanischer Politiker der Demokraten, *1946
  18. Ted Danson, US-amerikanischer Schauspieler, *1947
  19. Bill Ward, britisches Gründungsmitglied und Schlagzeuger von Black Sabbath, *1948
  20. Robin Gibb, britischer Sänger der Bee Gees, 1949 – 2012
  21. Ed Begley junior, US-amerikanischer Schauspieler, *1949
  22. Geezer Butler, britisches Gründungsmitglied und Bassist von Black Sabbath, *1949
  23. Janez Drnovšek, war von 2002 bis 2007 Staatspräsident von Slowenien, 1950 – 2008
  24. Paul Watson, kanadischer Gründer der Sea Shepherd Conservation Society, *1950
  25. Chaka Khan, US-amerikanische Soul-Sängerin, *1953
  26. James Cameron, kanadischer Regisseur (“Titanic”, “Avatar), *1954
  27. Greg Ginn, US-amerikanischer Gitarrist und Sänger von Black Flag, *1954
  28. Steve Kilbey, Sänger und Bassist der australischen Rock Band The Church, *1954
  29. Eric Roberts, US-amerikanischer Schauspieler, *1956
  30. Maneka Gandhi, indische Politikerin (mehrfache Ministerin), *1956
  31. Phil Collen, britischer Gitarrist von Def Leppard, *1957
  32. Benjamin Zephaniah, britisch-jamaikanischer Rastafari und Schriftsteller, *1958
  33. Alex Pacheco, US-amerikanischer Mitbegründer von PETA, *1958
  34. Michelle Pfeiffer, US-amerikanische Schauspielerin, *1958
  35. Ellen DeGeneres, US-amerikanische Schauspielerin und Moderatorin, *1958
  36. Bryan Adams, kanadischer Rock-Sänger, *1959
  37. Linda Blair, US-amerikanische Schauspielerin (“Der Exorzist”), *1959
  38. Weird Al Yankovic, US-amerikanischer Musiker und Komiker, *1959
  39. Macka B, britischer Reggae-Musiker
  40. Daryl Hannah, US-amerikanische Schauspielerin, *1960
  41. Woody Harrelson, US-amerikanischer Schauspieler, *1961
  42. Carl Lewis, einer der erfolgreichsten Leichtathleten der Sportgeschichte, *1961
  43. k.d. lang, kanadische Sängerin, *1961
  44. Wissarion, russischer Mystiker und Gründer der Kirche des Letzten Testaments, *1961
  45. Anthony Kiedis, US-amerikanischer Sänger der Red Hot Chili Peppers, *1962
  46. Brad Pitt, US-amerikanischer Schauspieler, *1963
  47. Achim Stößer, deutscher Science-Fiction-Autor, *1963
  48. Johnny Marr, britischer Gitarrist von The Smiths, *1963
  49. Adam Yauch, US-amerikanischer Musiker der Beastie Boys, 1964 – 2012
  50. John Salley, US-amerikanischer Ex-Basketballspieler (4 NBA-Meisterschaften), *1964
  51. Martin Balluch, österreichischer Tierethiker und Tierrechtsaktivist, *1964
  52. Moby, US-amerikanischer Musiker, *1965
  53. Mike D, Gründungsmitglied der Beastie Boys, *1965
  54. Mike Tyson, ehemaliger US-amerikanischer Schwergewichtsboxer, *1966
  55. Christoph Maria Herbst, deutscher Schauspieler (“Stromberg”), *1966
  56. Pamela Anderson, kanadisch-US-amerikanische Schauspielerin, *1967
  57. Mille Petrozza, deutscher Gitarrist und Sänger von Kreator, *1967
  58. Thomas D, deutsches Mitglied von Die Fantastischen Vier, *1968
  59. Brian Bell, US-amerikanischer Gitarrist der Rock Band Weezer, *1968
  60. Heather Mills, britisches Ex-Model und Ex-Ehefrau von Paul McCartney, *1968
  61. Thom Yorke, britischer Sänger der Rockgruppe Radiohead, *1968
  62. River Phoenix, US-amerikanischer Schauspieler, 1970 – 1993
  63. Peter Ebdon, britischer Snookerspieler, *1970
  64. Bif Naked, kanadische Punkrock-Sängerin, *1971
  65. Sandra Oh, kanadische Schauspielerin (“Grey’s Anatomy”), *1971
  66. Erykah Badu, US-amerikanische Soul-Sängerin, *1971
  67. Jared Leto, US-amerikanischer Schauspieler und Musiker, *1971
  68. Ed Templeton, US-amerikanischer Skateboardfahrer und Künstler, *1972
  69. Dennis Lyxzén, schwedischer Sänger von Refused und The (International) Noise Conspiracy, *1972
  70. Scott Jurek, US-Amerikaner, einer der besten Ultramarathon-Läufer der Welt, *1973
  71. Joaquin Phoenix, US-amerikanischer Schauspieler, *1974
  72. Steve-O, US-amerikanischer Aktionskünstler (“Jackass”), *1974
  73. Alanis Morissette, kanadisch-US-amerikanische Sängerin, *1974
  74. Angela Gossow, deutsche Death Metal Sängerin, *1974
  75. Albino, deutscher Rapper, *1974
  76. Jónsi, Sänger und Gitarrist der isländischen Band Sigur Rós, *1975
  77. André 3000, US-amerikanischer Musiker (OutKast) und Schauspieler, *1975
  78. Casey Affleck, US-amerikanischer Schauspieler, *1975
  79. Russell Brand, britischer Komiker und Moderator, *1975
  80. Tobey Maguire, US-amerikanischer Schauspieler, *1975
  81. Alicia Silverstone, US-amerikanische Schauspielerin, *1976
  82. Geoff Rowley, britischer Skateboarder, *1976
  83. James McCartney, britischer Musiker und Sohn von Paul und Linda McCartney, *1977
  84. Jason Mraz, US-amerikanischer Singer-Songwriter, *1977
  85. Jessica Chastain, US-amerikanische Schauspielerin, *1977
  86. Andreas Hänni, Schweizer Eishockeyspieler, *1979
  87. Petra Němcová, tschechisches Fotomodell, *1979
  88. Björn Moschinski, deutscher Koch und Autor, *1979
  89. Tim McIlrath, Kopf der US-amerikanischen Band Rise Against, *1979
  90. Patrik Baboumian, Strongman-Sportler (“Stärkster Mann Deutschlands”, 2011), *1979
  91. Chelsea Clinton, Tochter des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, *1980
  92. Venus Williams, US-amerikanische Tennisspielerin, *1980
  93. Serena Williams, US-amerikanische Tennisspielerin, *1981
  94. Natalie Portman, israelisch-US-amerikanische Schauspielerin, *1981
  95. Anne Hathaway, US-amerikanische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin, *1982
  96. Salim Stoudamire, US-amerikanischer Basketballspieler (ex-NBA), *1982
  97. Avril Lavigne, kanadische Rock-Sängerin, *1984
  98. Katie Pfleghar, deutsche Schauspielerin, *1984
  99. Propagandhi, kanadische Hardcore-Band (alle Mitglieder sind Veganer), gegründet 1986
  100. Apu Nahasapeemapetilon, Figur aus der Zeichentrickserie Die Simpsons

Von welcher dieser bekannten Persönlichkeiten hättest Du es nicht erwartet, dass sie sich rein pflanzlich ernährt?

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Buchtipp: “Aufbruch zur Achtsamkeit – Wie Pilgern unser Leben verändert” von Franz Alt, Bernd Lohse und Helfried Weyer

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Verlag Kreuz, 2013, gebundene Ausgabe, ISBN 9783451611476, 176 Seiten, 16,99 EUR

Aufbruch zur Achtsamkeit: Wie Pilgern unser Leben verändert von Franz Alt, Bernd Lohse und Helfried Weyer“Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen”, lautet eine Wanderweisheit. Franz Alt, Bernd Lohse und Helfried Weyer waren zu Fuß auf dem Olavsweg, einem alten Pilgerweg zwischen Oslo und Trondheim. In “Aufbruch zur Achtsamkeit – Wie Pilgern unser Leben verändert” beschreiben sie die Wanderroute durch die unberührte Natur Norwegens, erklären aber vor allem, was Pilgern bedeutet und wie dabei Körper, Geist und Seele in Einklang kommen.

Die drei Autoren betrachten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dies macht das Buch besonders interessant. Für den Journalisten Franz Alt trägt das Pilgern zur Achtsamkeit eines Menschen bei und schärft es das Bewusstsein für die Probleme der Welt wie dem Wassermangel auf der Südhalbkugel und dem Klimawandel. “Pilgerpastor” Bernd Lohse, der sich zur Aufgabe gemacht hat, den Glauben raus aus den städtischen Mauern in die Natur zu bringen, beschäftigt sich in seinen Beiträgen mit der geistlichen Dimension des Pilgerns. Helfried Weyer erzählt von den Pilgerwegen der Welt, die er auf seinen Reisen als Fotograf besuchte.

In unserer schnelllebigen Zeit fällt es immer schwerer, Lösungen für persönliche, gesellschaftliche und politische Krisen zu finden. Beim Pilgern wie auch auf langen Wanderungen kann dies gelingen. Die langsame Fortbewegung in der Natur, Einfachheit und Freiheit, Begegnungen und Gemeinschaft, aber auch Stille und Schweigen und vielleicht Beten und Meditieren sind die wesentlichen Dinge auf dem Weg. Sie helfen uns loszulassen, achtsam zu sein und Mut für Veränderungen aufzubringen. Dieses neue Lebensgefühl nach der Rückkehr im Alltag beizubehalten, ist nicht leicht. Ich habe dies selbst im letzten Jahr nach meiner Alpenüberquerung erfahren. Wie man diesem sogenannten Pilgertod entgehen kann, wird im letzten Kapitel des Buchs erklärt.

“Aufbruch zur Achtsamkeit – Wie Pilgern unser Leben verändert” gab mir den Anstoß bald wieder zu Fuß und mit wenig Gepäck unterwegs zu sein. Nach Pfingsten möchte ich mit meiner Freundin Stephi auf dem Steigerwald Panoramaweg wandern. Bewegt ein Buch über das Pilgern den Leser zur Bewegung, hat es seinen Zweck schon erfüllt. Und wenn ich meine beiden Gedanken “Wandern macht glücklich” und “Pilgern ist Wandern mit Gott” mit Franz Alts These “Glück ist wahrscheinlich ein anderes Wort für Gott” zusammenbringe, kommt bei mir vielleicht sogar Pilger-Feeling auf.

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100 Minimalismus-Zitate aus 4 Jahrtausenden

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100 Minimalismus-Zitate aus 4 Jahrtausenden - Foto: Abstieg vom Psiloritis auf Kreta (Christof Herrmann, 2011)

Die Idee minimalistisch oder freiwillig einfach zu leben, ist nicht neu. Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und weitere religiöse und spirituelle Traditionen ermutigen, auf die Anhäufung materieller Dinge zu verzichten. Weltliche Ansätze lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Philosophen, Schriftsteller und andere zeitgenössische Persönlichkeiten riefen in allen Epochen dazu auf, das Sein vor dem Haben zu stellen. Da liegt es nahe, eine Auswahl dieser zu Wort kommen zu lassen. Die folgenden Zitate und Aphorismen sind nach dem Geburtsdatum der Autoren sortiert. Interessanterweise beginnt die Liste wie die “100 berühmte Vegetarier”-Liste mit Zarathustra und endet auch wieder bei Spock aus Star Trek.

“In jedem Anfang liegt schon das Ende.” (Zarathustra, altiranischer Religionsstifter, lehrte im zweiten oder ersten Jahrtausend v. Chr.)

“Wo man nehmen will, muss man geben.” (Laozi, chinesischer Philosoph, lebte im 6. Jahrhundert v. Chr.)

“Die Natur eilt nicht und dennoch wird alles erreicht.” (Laozi, chinesischer Philosoph, lebte im 6. Jahrhundert v. Chr.)

“Wer seinen Wohlstand vermehren möchte, der sollte sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln den Honig, ohne die Blumen zu zerstören. Sie sind sogar nützlich für die Blumen.” (Siddhartha Gautama Buddha, Begründer des Buddhismus, 6. Jhd. v. Chr. – 5. Jhd. v. Chr.)

“Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen.” (Konfuzius, chinesischer Philosoph, vermutlich 551 v. Chr. – 479 v. Chr.)

“Ein wahrhaft großer Mensch verliert nie die Einfachheit eines Kindes.” (Konfuzius, chinesischer Philosoph, vermutlich 551 v. Chr. – 479 v. Chr.)

“Und der Herr sprach zu Mose auf dem Berg Sinai: Rede mit den Kindern Israel und sag zu ihnen: Wenn Ihr in das Land kommt, das ich Euch geben werde, dann soll das Land dem Herrn einen Sabbat feiern, eine Ruhezeit. Sechs Jahre sollst Du Dein Feld besäen und sechs Jahre Deinen Weinberg beschneiden und die Früchte einsammeln. Aber im siebten Jahr soll das Land dem Herrn einen feierlichen Sabbat halten. Da sollst Du Dein Land nicht besäen und auch Deinen Weinberg nicht bearbeiten.” (3. Mose 25, 1-4)

“Wie viele Dinge es doch gibt, die ich nicht brauche.” (Sokrates, griechischer Philosoph, 479 v. Chr. – 399 v. Chr.)

“Mein Körper strömt über vor Leichtigkeit, wenn ich von Brot und Wasser lebe, und ich spucke auf die Freuden des prachtvollen Lebens, nicht ihrethalben wohlgemerkt, sondern wegen der Beschwerden, die sie mit sich bringen.” (Epikur, griechischer Philosoph, 341 v. Chr. – 271 oder 270 v. Chr.)

“Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.” (Epikur, griechischer Philosoph, 341 v. Chr. – 271 oder 270 v. Chr.)

“Wer Dinge, die man nicht erlangen kann, begehrt, wer Dinge, an denen man sich nicht ersättigen kann, erstrebt, der kommt weit ab von der Wurzel des Lebens.” (Lü Buwei, chinesischer Politiker und Philosoph, um 300 v. Chr. – 236 oder 235 v. Chr.)

“Sparsamkeit ist eine gute Einnahme.” (Cicero, römischer Politiker und Philosoph, 106 v. Chr. – 43 v. Chr.)

“Aus Habsucht entstehen alle Verbrechen und Übeltaten.” (Cicero, römischer Politiker und Philosoph, 106 v. Chr. – 43 v. Chr.)

“Dem Armen mangelt viel, dem Geizigen alles.” (Publilius Syrus, römischer Mimen-Autor, lebte im 1. Jhd. v. Chr.)

“Dem anwachsenden Vermögen folgt die Sorge.” (Horaz, römischer Dichter, 65 v. Chr. – 8 v. Chr.)

“Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd.” (Lk 9,3; Worte Jesu an die Jünger; Jesus von Nazareth lebte wahrscheinlich vor 4 v. Chr. – 30 oder 31)

“Geben ist seliger als Nehmen.” (Apostelgeschichte 20,35; Paulus zitiert Jesus)

“Nicht arm ist der, der wenig hat, sondern der, der nach mehr verlangt.” (Seneca, römischer Dichter und Philosoph, etwa 1 – 65)

“Meine Armut ist mein Stolz.” (Mohammed, Religionsstifter des Islam, ca. 570 – 632)

“Wenn jeder einzelne darauf verzichtet, Besitz anzuhäufen, dann werden alle genug haben.” (Franz von Assisi, italienischer Mönch und Ordensgründer, 1181 oder 1182 – 1226)

“Wo die Armut mit der Fröhlichkeit ist, da ist nicht Begierde noch Habsucht.” (Franz von Assisi, italienischer Mönch und Ordensgründer, 1181 oder 1182 – 1226)

“Wie wenig irdischen Besitz man auch hat, der Mensch soll doch nicht mit seinem Herzen an ihm hängen.” (Mechthild von Magdeburg, deutsche Zisterzienserin und Mystikerin, um 1207 – 1282)

“Reinheit und Einfachheit sind die beiden Flügel, mit denen der Mensch über allen irdischen Dingen aufsteigt.” (Thomas von Kempen, Augustiner-Chorherr und geistlicher Schriftsteller, um 1380 – 1471)

“Warum klagst du Dschâmî, dass kein Mensch dein Wort begehrt? Rede minder, Minderkeit vermehrt der Ware Wert.” (Maulânâ Abdurrhamân Dschâmî, persischer Dichter, 1414 – 1492)

“Mangel und Überfluss lassen uns im Grunde gleich unbefriedigt. Das Unbehagen, welches unsere Wünsche uns bereiten, ist ähnlich dem, welches ihrer Erfüllung folgt.” (Michel de Montaigne, französischer Philosoph und Essayist, 1533 – 1592)

“Es gibt viele Wege, sich zu bereichern. Einer der besten ist die Sparsamkeit.” (Francis Bacon, englischer Philosoph und Staatsmann, 1561 – 1626)

“Mit ein paar Blumen in meinem Garten, einem halben Dutzend Bildern und einigen Büchern, lebe ich ohne Neid.” (Lope de Vega, spanischer Dichter, 1562 – 1635)

“Besonnenheit ist die seidene Schnur, die durch die Perlenkette aller Tugenden läuft.” (Thomas Fuller, englischer Historiker, 1608 – 1661)

“Bevor man etwas brennend begehrt, sollte man das Glück dessen prüfen, der es bereits besitzt.” (François de La Rochefoucauld, französischer Schriftsteller, 1613 – 1680)

“Laß uns faul in allen Sachen, Nur nicht faul zu Lieb’ und Wein’, Nur nicht faul zur Faulheit sein.” (Gotthold Ephraim Lessing, deutscher Dichter, 1729 – 1781)

“Durch das Einfache geht der Eingang zur Wahrheit.” (Georg Christoph Lichtenberg, deutscher Physiker und Aphoristiker, 1742 – 1799)

“Nun glaub ich auf dem rechten Wege zu sein, da ich mich immerfort als einen Reisenden betrachte, der vielem entsagt, um vieles zu genießen.” (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)

“Reichtum und Schnelligkeit ist, was die Welt bewundert und wonach jeder strebt, Eisenbahnen, Schnellposten, Dampfschiffe und alle mögliche Fazilitäten der Kommunikation sind es, worauf die gebildete Welt ausgeht, sich zu überbieten, zu überbilden und dadurch in der Mittelmäßigkeit zu verharren.” (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)

“Einfachheit ist das Resultat der Reife.” (Friedrich Schiller, deutscher Dichter, 1759 – 1805)

“Nur ein großer Geist wagt es, einfach im Stil zu sein.” (Henri Stendhal, französischer Schriftsteller, 1783 – 1842)

“Demgemäß ist Simplizität stets ein Merkmal nicht allein der Wahrheit, sondern auch des Genies gewesen.” (Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788 – 1860)

“Alles hastet einem Ziel entgegen, alles trottet dem Reichtum nach.” (Honoré de Balzac, französischer Schriftsteller, 1799 – 1850)

“Dem Unersättlichen in jeglichem Genuss, wird selbst das Glück zum Überfluss.” (Ludwig Bechstein, deutscher Schriftsteller und Archivar, 1801 – 1860)

“Abends ging ich hinaus in die Dunkelheit, da sah ich einen schimmernden Stern und hörte einen Frosch quaken. Die Natur schien zu sagen: Nun? Ist das nicht genug?” (Ralph Waldo Emerson, US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller, 1803 – 1882)

“Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.” (Charles Dickens, englischer Schriftsteller, 1812 – 1870)

“Weniger ist mehr.” (Robert Browning, englischer Dichter, 1812 – 1889)

“An sich ist Müßiggang durchaus nicht eine Wurzel allen Übels, sondern im Gegenteil ein geradezu göttliches Leben, solange man sich nicht langweilt.” (Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller, 1813 – 1855)

“Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.” (Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller, 1813 – 1855)

“Viel besser, nie besitzen, als verlieren.” (Friedrich Hebbel, deutscher Dichter und Dramatiker, 1813 – 1863)

“Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht Leben war, in die Flucht geschlagen wurde.” (Henry David Thoreau, US-amerikanischer Schriftsteller, 1817 – 1862)

“Überflüssiger Reichtum kann nur Überflüssiges erkaufen.” (Henry David Thoreau, US-amerikanischer Schriftsteller, 1817 – 1862)

“Alles Großes und Edle ist einfacher Art.” (Gottfried Keller, Schweizer Dichter und Politiker, 1819 – 1890)

“Die Dinge beobachten gilt mir beinah mehr als sie besitzen, und so hat man schließlich seinen Glück- und Freudeertrag wie anscheinend Bevorzugtere.” (Theodor Fontane, deutscher Schriftsteller, 1819 – 1898)

“Und es gibt keine Größe, wo nicht Einfachheit, Güte und Wahrheit herrschen.” (Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller, 1828 – 1910)

“Der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge ist ein Quell unendlichen Leids – und ein Quell unendlichen Trostes.” (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830 – 1916)

“Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewußtseins.” (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830 – 1916)

“Einszweidrei, im Sauseschritt // läuft die Zeit, wir laufen mit.” (Wilhelm Busch, deutscher Dichter und Zeichner, 1832 – 1908)

“Habe nichts in deinem Haus, von dem Du nicht glaubst, dass es nützlich oder schön ist.” (William Morris, britischer Maler, Designer und Schriftsteller, 1834 – 1896)

“Die Arbeit bekommt immer mehr alles gute Gewissen auf ihre Seite: Der Hang zur Freude nennt sich bereits ‘Bedürfniss der Erholung’ und fängt an, sich vor sich selber zu schämen. ‘Man ist es seiner Gesundheit schuldig’ – so redet man, wenn man auf einer Landpartie ertappt wird. Ja, es könnte bald so weit kommen, dass man einem Hange zur vita contemplativa (das heisst zum Spazierengehen mit Gedanken und Freunden) nicht ohne Selbstverachtung und schlechtes Gewissen nachgäbe.” (Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph und klassischer Philologe, 1844 – 1900)

“Wer wenig besitzt, wird umso weniger besessen: Gelobt sei die kleine Armut!” (Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph und klassischer Philologe, 1844 – 1900)

“Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.” (Mahatma Gandhi, indischer Volksführer und Staatsmann, 1869 – 1948)

“Es gibt keinen Satz, in dem man von zwanzig Wörtern nicht fünf weglassen könnte. Und wenn ich fünf sage, bin ich noch bescheiden.” (Paul Léautaud, französischer Schriftsteller, 1872 – 1956)

“Was sind all die Orgien des Bacchus gegen die Räusche dessen, der sich zügellos der Enthaltsamkeit ergibt.” (Karl Kraus, österreichischen Schriftsteller, 1874 – 1936)

“Man kann einen Raum sehr luxuriös einrichten, indem man Möbel herausnimmt, anstatt welche hinzufügt.” (Francis Jourdain, französischer Maler und Innenarchitekt, 1876 – 1958)

“Alle großen Dinge sind einfach, und viele können mit einem einzigen Wort ausgedrückt werden: Freiheit, Gerechtigkeit, Ehre, Pflicht, Gnade, Hoffnung” (Winston Churchill, britischer Staatsmann, 1874 – 1965)

“Zu viele Leute geben Geld aus, das sie nicht verdient haben, um Dinge zu kaufen, die sie nicht wollen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen.” (Will Rogers, US-amerikanischer Humorist, 1879 – 1935)

“Reduktion! Man will mehr sagen als die Natur und macht den unmöglichen Fehler, es mit mehr Mitteln sagen zu wollen als sie, anstatt mit weniger Mitteln.” (Paul Klee, deutscher Maler, 1879 – 1940)

“Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher.” (Albert Einstein, deutsch-schweizerischer Physiker und Nobelpreisträger, 1879 – 1955)

“Es ist merkwürdig, wie geistige Güter von den Menschen so volkommen anders gewertet werden als materielle.” (Franz Marc, deutscher Maler, 1880 – 1916)

“Einfachheit ist der Schlüssel jeder wahren Eleganz.” (Coco Chanel, französische Modedesignerin, 1883 – 1971)

“Je länger man lebt, desto deutlicher sieht man, dass die einfachen Dinge die wahrhaft größten sind.” (Romano Guardini, katholischer Religionsphilosoph und Theologe, 1885 – 1968)

“Der sicherste Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.” (Franz Werfel, österreichisch-US-amerikanischer Schriftsteller, 1890 – 1945)

“Du musst nur langsam genug gehen, um immer in der Sonne zu bleiben.” (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944)

“Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.” (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944)

“Die Gier ist immer das Ergebnis einer inneren Leere.” (Erich Fromm, deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker und Philosoph, 1900 – 1980)

“Wer’s nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er’s klar sagen kann.” (Karl Popper, österreichisch-britischer Philosoph, 1902 – 1994)

“Entsagungen bringen das Leben selber zum Genuss.” (Joachim Günther, deutscher Publizist und Autor, 1905 – 1990)

“Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit. Kompliziert bauen kann jeder.” (Sergei Pawlowitsch Koroljow, russischer Raumfahrtpionier, 1907 – 1966)

“Jeder intelligente Narr kann Dinge größer, komplexer und gewalttätiger machen. Es braucht einen Hauch Genie und eine Menge Mut, um in die entgegengesetzte Richtung zu gehen.” (Ernst Friedrich Schumacher, deutsch-britischer Ökonom, 1911 – 1977)

“Wenn du etwas loslässt, bist du etwas glücklicher. Wenn du viel loslässt, bist du viel glücklicher. Wenn du ganz loslässt, bist du frei.” (Ajahn Chah, theravada-buddhistischer Mönch, 1918 – 1992)

“Das Glück des Menschen – ich habe seine tiefsten Gründe gesucht, und das habe ich herausgefunden: Der Grund liegt nicht im Geld oder Besitz oder Luxus, nicht im Nichtstun oder Geschäfte machen, nicht im Leisten oder Genießen. Bei glücklichen Menschen fand ich immer als Grund tiefe Geborgenheit, spontane Freude an den kleinen Dingen und eine große Einfachheit.” (Phil Bosmans, belgischer Ordenspriester und Schriftsteller, 1922 – 2012)

“Jedes weggestrichene Adjektiv ist ein Gewinn.” (Wolf Schneider, deutscher Sachbuchautor und Sprachkritiker, *1925)

“Rasende rennen offne Falltüren ein.” (Manfred Hinrich, deutscher Philosoph und Autor, *1926)

“Gelassenheit gewinnt man durch Loslassen ohne zu hassen.” (Gerhard Uhlenbruck, deutscher Mediziner und Aphoristiker, *1929)

“Enthaltsamkeit ist die beste Medizin! Gibt’s allerdings nicht auf Krankenschein.” (Willy Meurer, deutsch-kanadischer Kaufmann und Aphoristiker, *1934)

“Manchmal nicht zu bekommen, was man will, ist ein großer Glücksfall.” (Dalai Lama / Tendzin Gyatsho, buddhistischer Mönch und Oberhaupt der Tibeter, *1935)

“Die einfachsten Dinge sind oft die wahrsten.” (Richard Bach, US-amerikanischer Schriftsteller (“Die Möwe Jonathan”), *1936)

“Lieber salopp als Galopp.” (Erhard Horst Bellermann, deutscher Bauingenieur und Aphoristiker, *1937)

“Wenn weniger mehr ist, dann ist ‘nichts’ vielleicht alles.” (Rem Koolhaas, niederländischer Architekt, *1944)

“Geld kann Leben nicht kaufen.” (Bob Marley, jamaikanischer Musiker, 1945 – 1981)

“Nur wer sein Herz an nichts Geschaffenes hängt, wer loslassen kann, wo andere hängen, der ist wirklich frei.” (Anselm Grün, deutscher Benediktinerpater und Autor, *1945)

“Der Schlüssel zu einer glücklichen Ausgewogenheit im modernen Leben ist Einfachheit.” (Sogyal Rinpoche, tibetischer Meditationsmeister, *1948)

“Es gibt zwei Arten reich zu sein: Entweder, indem man viel anhäuft, oder, indem man wenig begehrt.” (Jackie French Koller, US-amerikanische Autorin, *1948)

“Einfachheit ist die Kunst jeden Augenblick sprachlos dem Impuls des Herzens folgend den nächsten Schritt, den nächsten Handgriff zu tun und dabei zu staunen.” (Carlo Zumstein, Schweizer Psychotherapeut und Schamane, *1948)

“Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann.” (Hans Kruppa, deutscher Dichter und Schriftsteller, *1952)

“Mach’s einfach! Im doppelten Sinne.” (Axel Haitzer, deutscher Marketingexperte und Autor, *1959)

“Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wenig braucht.” (Niko Paech, deutscher Volkswirtschaftler, *1960)

“Wenn wir die Schönheit des Einfachen entdeckt haben, wenn wir sehen, dass es eine umfassende, absolut betörende Ordnung gibt, der wir folgen und die wir verstehen können, dann erscheint plötzlich alles in einem anderen Licht. Wir sehen das Komplizierte nur noch als nicht erreichte Einfachheit – als verlorene Schönheit des Ganzen.” (Peter Steiner, Schweizer Autor, *1961)

“Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen.” (Hape Kerkeling, deutscher Komiker und Autor, *1964)

“Der einfachste Weg Einfachheit zu erreichen, führt über gut durchdachtes Weglassen.” (John Maeda, US-amerikanischer Designer und Informatiker, *1966)

“Einfachheit bedeutet, an der richtigen Stelle zu kürz.” (Simon Zirkunow, deutscher Kommunikationsdesigner, *1983)

“Weil einfach einfach einfach ist.” (Werbespruch, Simyo, 2005)

“Weisheit und Einfachheit gesellen sich gern.” (russisches Sprichwort)

“< = >” (unbekannt)

“Captain Kirk: Mr. Spock, alle neuen Fakten scheinen unsere Situation noch komplexer zu gestalten. Spock: Das ist ein unvermeidliches Risiko bei allen wissenschaftlichen Bemühungen, Captain.” (aus Raumschiff Enterprise / Star Trek, spielt im 23. Jahrhundert)

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Nachhaltiges Reisen: Wien und Darmstadt

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Im dritten und vorletzten Teil meiner “Nachhaltiges Reisen”-Artikelserie gibt Bloggerin Doris Neubauer Tipps für eine Städtereise nach Wien und stellt die Autorin Stephanie Aurelia Runge Darmstadt vor.

Hier noch die Übersicht aller vier Artikel und acht Städte:

  1. Kempten im Allgäu und Bielefeld
  2. Lübeck und Aachen mit Eifel
  3. Wien und Darmstadt
  4. Dresden und Forchheim mit Fränkische Schweiz

Wien, Österreich - von Doris Neubauer, www.littlemissitchyfeet.com

Wien, Wien, nur du allein – warum gerade du?! Lange war ich wegen Reisen von ihr getrennt, meiner Wahl-Heimat-Stadt, und bin dennoch oder gerade deshalb gern wieder zu ihr “nach Hause” gegangen. Wien ist nicht nur die Hauptstadt Österreichs, sie ist mit 1,7 Millionen EinwohnerInnen (im Großraum der Stadt sind es sogar um die 2,4 Millionen) auch die bevölkerungsreichste Stadt in Österreich und vielleicht unsere einzige wirkliche Großstadt. Gelegen ist sie im Osten des Landes. Vieles bündelt sich um Wien – weshalb ein großes West-Ost-Gefälle herrscht.

Der Reiz der Stadt: Viele lieben Wien wegen seiner Geschichte, weil es eine äußerst saubere, reiche und ruhige Stadt ist. Ich persönlich mag Wien, weil sie – trotz ihrer Behäbigkeit – eine Stadt ist, in der es brodelt. Es tut sich einiges, auch wenn man vielleicht zweimal hinschauen muss, ehe man es entdeckt. Wien ist nicht aufdringlich, sondern wirkt langsam. Gerade in den letzten Jahren entstehen viele kleine, alternative, ökologische Shop- und Restaurantkonzepte sowie spannende Initiativen. Ich mag auch das Bunte und Vielfältige, weil man sowohl das alte, traditionelle als auch ein junges und alternatives Wien erleben kann. Nicht zu vergessen die vielen Parkanlagen, das Grün der umliegenden Hügel, die Erholungsgebiete der Donauinsel und des Wienerwaldes – eine Stadt mit so viel Natur ist schon etwas Besonderes.

Nachhaltiges Reisen: Wien - Foto: phil (Doris Neubauer)Über Nacht
Ich bin ja gern CouchSurfend unterwegs und schlafe bei Einheimischen, aber in Wien gibt es zwei Hotels bzw. Konzepte, die ich gern einmal testen möchte (auch wenn ich das vermutlich in “meiner” Stadt nie tun werde).

Das Boutiquehotel Stadthalle ist eines davon. Es ist das einzige Null-Energie-Bilanz-Stadthotel weltweit. Von den 80 Zimmern befinden sich 38 im Passivhaus, die restlichen verteilen sich im Stammhaus aus der Jahrhundertwende, das komplett renoviert wurde. Im Sommer lockt mich besonders das mit Lavendel begrünte Hoteldach … Dort würde ich mich gern von Schmetterlingen und Bienen umschwirren lassen und dabei entspannen. Und all das mitten in der Stadt, im 15. Wiener Gemeindebezirk.

Spannend finde ich auch das Konzept der Urbanauts: Die Gruppe wandelt leerstehende Lofts in Apartments für Gäste um.

Anschauen
Wien ist voll von Museen, Schlössern, historischen Gebäuden – und das meiste lässt sich bei einem Spaziergang durch die Stadt erkunden. Gerade dass fast alles zu Fuß erreichbar ist, mag ich an Wien so gern. Unbedingt dabei sein muss ein Gang über den Wiener Naschmarkt, den ältesten Wiener Markt. Werft dabei einen Blick nach oben zu den Jugendstilhäusern. Nicht versäumen darf man das Museumsquartier mit dem MUMOK, dem Leopold-Museum, dem genialen Museumsquartier-Shop mit individuellen Mitbringseln und dem Innenhof, in dem sich die WienerInnen und Gäste im Sommer wie Winter tummeln.

Essen & Trinken
Wo anfangen, wenn es in Wien ums Essen und Trinken geht? Ein Muss sind natürlich die Heurigen, diese nur ab und an offen stehenden Versorgungsbetriebe, in denen man herrlichen hauseigenen Wein trinken kann. Die meisten Heurigen in Wien sind eher touristisch, doch es gibt ein paar außerhalb gelegene “Buschenschanken”, die ich empfehlen kann, etwa Zum Guten Grinzing und den Kierlinger.

Was wäre Wien ohne seine Kaffeehäuser? Zwei meiner liebsten sind völlig unterschiedlich: Im Sommer einen Besuch wert ist das Café Rüdigerhof, das in einem wunderschönen Jugendstil-Gebäude untergebracht ist und einen großen, schattigen Gastgarten hat. Es ist ein typisches Wiener Kaffeehaus, in dem es sich schon lohnt, einfach bei einem Getränk und einem Stück Kuchen die unterschiedlichsten Charaktere zu beobachten – vom Studenten bis hin zum Journalistengrüppchen, von der feinen Wiener Dame bis zum Business-Man ist alles dabei. Anders ist das phil, eine Mischung aus Buchladen und Kaffeehaus/Restaurant, in dem auch viele biologische und fair gehandelte Köstlichkeiten serviert werden. Im phil finden sich eher die BoBos sowie die Studenten, aber es gibt kaum einen besseren Ort, einen Sonntagvormittag genussvoll zu vertrödeln.

Köstliches Bio-Essen mit französischem Touch gibt es im Café der Provinz. Der Bio-Imbiss Bizzo liefert schnelles und trotzdem gesundes Essen. Das beste (Bio-)Brot Wiens gibt es beim Joseph, der auch viele vegane Variationen im Angebot hat.

Ein spannendes Konzept hat auch der Deewan, in dem pakistanischen Essen serviert wird. Bezahlt wird, was man für richtig hält – feste Preise gibt es nicht. Gerade bei StudentInnen und dem Alternativpublikum ist das Restaurant deshalb ein gern besuchter Ort.

Nightlife
Ich habe zwei Lieblingskinos in Wien: Das alt eingerichtete Filmcasino zeigt immer wieder cineastische Schmankerl und ist gleichzeitig eine Zeitreise in eine vergangene Ära. Im Top Kino kann man zusätzlich vor oder nach dem Film in der Bar abhängen oder auch ganz gut essen. Im Sommer gibt es übrigens an jeder Ecke und zu jeder Zeit ein Open-Air-Kino.

“Entertainment & Confrontation” ist die alternative Veranstaltungslocation Arena, wo es immer wieder Konzerte, Kinovorführungen und jeden 3. Freitag im Monat das legendäre “Iceberg”-Clubbing gibt. Die Geschichte der Arena ist lang: Vor über 30 Jahren in der Nacht von 27. Juni 1976 wurde der ehemalige Schlachthof von den sogenannten “Arenauten” besetzt, um das Gebäude vor dem Abriss zu bewahren und zu einem Zentrum für die Jugend- und Alternativ-Szene zu machen. Bis Oktober dauerte die Besetzung, die mehr als 200 000 Menschen besucht haben sollen. Das eigenständige Kulturzentrum wurde zwar nicht im Schlachthof selbst errichtet, aber in kleinerem Umfang im benachbarten Inlandsschlachthof.

Aktiv
Man kann zum Beispiel auf den Flakturm klettern und dabei Geschichte erleben, denn die Flaktürme waren Hochbunker, die während des Zweiten Weltkriegs für Flugabwehrkanonen (Flak) und deren Feuerleitanlage errichtet wurden und zusätzlich als Schutzräume genutzt werden konnten.

Wer statt hoch hinauf lieber tief hinunter möchte, kann das in Wien ebenfalls tun, denn unter der Stadt liegt das größte unterirdische Areal, das eine Metropole zu bieten hat. Unterweltführungen macht der Verein Unterwelt – mehr dazu hier auf meinem Blog.

Ins Grüne
Wer möchte nicht in den Himmel? In Wien geht das einfach: Am Himmel kann man mit dem Bus 38A von der U4 Stadtion Heiligenstadt erreichen. Der Himmel liegt am Cobenzl, wie einer der Hügel Wiens – der 492 Meter hohe Latisberg im 19. Wiener Gemeindebezirk – für uns heißt. Nach dem Ausstieg bei der Busstation muss man ein bisschen den Hügel hinaufwandern – und bei der Kreuzung von Himmelstraße mit der Höhenstraße ist der Eingang zum Areal und dem Restaurant Oktogon Am Himmel. Ich verirre mich normalerweise immer dort oben – aber irgendwann finde ich den Eingang dann doch, also keine Angst. Nach dem Restaurant Oktogon, von dem man übrigens einen wunderschönen Blick auf Wien und die Weinberge rundherum hat, ist ein keltischer Lebensbaumkreis gelagert. Dort kann man sich ausruhen, “seinen” Baum (je nach Geburtsdatum) suchen und vielleicht sogar mehr über sich selbst herausfinden … übrigens, ich bin eine Feige.

Buchtipp
Ich kann für Wien weder einen Roman noch einen Reiseführer empfehlen, sondern schlage einen Film vor: In “Before Sunrise” streunen Julie Delpy und Ethan Hawke verliebt durch Wien. Ein schöneres Bild der Stadt wurde kaum je in einem Film gezeichnet und danach kann man selbst die Ecken wiedererkennen, die man im Film gesehen hat.

Darmstadt, Hessen - von Stephanie Aurelia Runge, www.textbausatz.de

Die Stadt Darmstadt lebt im Spannungsfeld von Kunst und Wissenschaft. Sie ist jung und lebendig – nicht nur wegen der rund 18.000 Studenten. Um 1900 blickte die Welt wegen der Jugendstil-Künstlerkolonie nach Darmstadt. Heute weckt das Kontrollzentrum der Weltraumorganisation ESA international Aufmerksamkeit, wenn Europa mal wieder einen Satelliten ins All schießt. Außerdem hat sie den wunderbaren Odenwald direkt vor der Tür.

Nachhaltiges Reisen: Darmstadt - Foto: Mathildenhöhe (Stephanie Aurelia Runge)Über Nacht
Jugendherberge Darmstadt. Gut geeignet für jeden, der es gesellig mag. Darmstadts beliebtester Badesee, der Woog, liegt direkt daneben. Von hier aus ist es ein Katzensprung auf die Mathildenhöhe, die Rosenhöhe oder ins belebte Martinsviertel. Auch die Innenstadt ist zu Fuß flott zu erreichen. Die Jugendherberge ist bei Halb- und Vollpension auf Vegetarier, Veganer und nach Voranmeldung auch auf muslimische Wünsche eingestellt. Die 2- bis 6-Bett-Zimmer verfügen über moderne sanitäre Anlagen und sind mit Stockbetten bestückt – eben typisch Jugendherberge. Das komplette Haus hat WLAN. DZ 29,90 EUR/Person, inkl. Frühstück.

Anschauen
Darmstadt ist eine der großen Jugendstilmetropolen. Deshalb ist die Mathildenhöhe mit ihrer Künstlerkolonie ein Muss! Das Ensemble entstand zwischen 1901 und 1914. Im großen Ausstellungsgebäude werden wechselnde, namhafte Werkschauen präsentiert. Das Museum Künstlerkolonie mit seinem prunkvollen Portal bietet einen Einblick in den Darmstädter Jugendstil. Im Platanenhain am Fuße des Hochzeitsturms – er ist das Wahrzeichen der Stadt – sind regelmäßig Boule-Spieler aktiv. Am Wasserbecken vor der Russischen Kapelle, die zu Ehren der Gattin des letzten Zaren errichtet wurde, vertreiben sich bis in die Nacht hinein die Menschen ihre Zeit. Das Jugendstiljuwel verdankt die Stadt übrigens dem letzten Großherzog von Hessen-Darmstadt, Ernst-Ludwig, der ein Enkel der englischen Königin Victoria war.

Essen & Trinken
Suppkult Elisabeth. Befindet sich im Herzen der Stadt, nahe der Stadtkirche, und ist berühmt für die leckeren Suppen, die täglich frisch gekocht werden. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Der kleine Laden liegt in einem Hinterhof mit französischem Flair, umgeben von kleinen, reizvollen Geschäften. Und weil die Atmosphäre so schön und das Angebot so appetitlich ist, bekommt man zur Mittagszeit oftmals keinen Platz mehr. Dann wartet man am besten die Rush Hour ab und gönnt sich hinterher in Ruhe einen Kaffee oder ein Dessert.

Nightlife
Weststadtcafé. Relaxt dem Sonnenuntergang und den vorbeifahrenden Zügen zuschauen. Die alte Wagenhalle der Bahn in der Nähe des Hauptbahnhofs hat nur zur warmen Jahreszeit (bis Ende September) geöffnet und ist am besten mit dem Auto oder Fahrrad zu erreichen. Es können mitgebrachte Steaks gegrillt werden. An Wochenenden legen oft DJs auf.

Aktiv
Hoch über dem Boden, über Seile und wippende Bretter, aber stets gut gesichert – die Parcours des Kletterparks verlangen von manchem Besucher etwas Mut, machen aber mächtig Spaß. Bei schlechtem Wetter sind die Wände der Kletterhalle eine Alternative, die allerdings deutlich mehr Sportlichkeit erfordern.

Ins Grüne
Am östlichen Stadtrand nahe der Rosenhöhe liegt der letzte Bauernhof der Stadt, das Hofgut Oberfeld. Durch das Engagement der Initiative Domäne Oberfeld e. V. ist dieses Kleinod erhalten geblieben. Hier lernen Kinder, woher Milch und Eier kommen. Es gibt ein beliebtes Hofcafé und einen Hofladen mit Saison abhängigem Angebot, das u. a. vom benachbarten Oberfeld stammt. Bewirtschaftet wird nach Demeter-Richtlinien. Die Wege rings um die Felder sind ein begehrtes Ziel von Spaziergängern. Dahinter befinden sich im Wald der Freizeitpark Oberwaldhaus am Steinbrücker Teich und jede Menge Wanderwege.

Buchtipp
Odenwald mit Bergstraße, Darmstadt, Heidelberg von Stephanie Aurelia Runge, Michael Müller Verlag, 1. Auflage, 2013, 16,90 EUR

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Wie gute Laune die Hilfsbereitschaft erhöht

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Wie gute Laune die Hilfsbereitschaft erhöht - Foto: Glückliche Kinder in Malaysia (Christof Herrmann, 2007)

“Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch die Vernachlässigung kleiner Dinge.” (Wilhelm Busch)

Ein Cent erzeugt dreimal gute Laune

Neulich ging ich nach dem Bezahlen im Supermarkt mit zwei Stoffbeuteln beladen zum Ausgang. Vor mir lief ein älterer Mann, davor eine Frau in meinem Alter. Plötzlich bückte sich die Frau und hob ein 1-Cent-Stück auf. Sie zeigte es dem älteren Mann, strahlte ihn an und schwebte zufrieden nach draußen. Der Mann drehte sich um, hielt mir die Tür auf und klopfte mir tatsächlich auf die Schulter, während er “Das Glück ist mit der Tüchtigen.” sagte.

Ich war schwer überrascht. Ein winziges, fast wertloses Stück aus Stahl und Kupfer veränderte schlagartige die Stimmung und Hilfsbereitschaft dreier Menschen. Selbst als ich eine Stunde später zuhause meine Einkäufe in den Kühlschrank stellte, hatte ich noch immer gute Laune.

Gute Laune erhöht die Hilfsbereitschaft

Dann erinnerte ich mich, gelesen zu haben, dass Menschen viel eher helfen, wenn sie selbst gut gelaunt sind. Psychologische Studien ergaben, dass dazu Kleinigkeiten ausreichen. In einem Versuch versteckte man eine 10-Cent-Münze in einer Telefonzelle und wartete, dass jemand sie fand. Dann ließ ein Lockvogel vor dieser Person eine Tasche fallen, deren Inhalt sich über den Boden verstreute. 88 % von denen, die zuvor das 10-Cent-Stück fanden, halfen beim Einsammeln. Von denen, die kein 10-Cent-Stück fanden, halfen hingegen nur 4 %. In anderen Versuchen fand man heraus, dass uns auch schöne Musik und angenehme Gerüche hilfsbereiter machen.

Öfter mal altruistisch handeln

Wer diesen psychologischen Effekt kennt, dem fällt es leichter altruistisch zu handeln. Solches uneigennütziges Verhalten bewirkt immer Positives, was oft – direkt oder auf lange Sicht – wieder auf einen selbst zurückkommt. Hätte die Frau im Supermarkt den älteren Mann nicht angestrahlt, hätte er mir kaum die Tür aufgehalten und auf die Schulter geklopft. Hätte mir der Mann nicht die Tür aufgehalten und auf die Schulter geklopft, hätte ich diesen Artikel nicht geschrieben. Und hätte ich diesen Artikel nicht geschrieben …

Selbstloses Helfen muss keine große Sache sein und kann auch Wildfremden angeboten werden. Ein kurze Unterstützung, ein nettes Wort oder ein 1-Cent-Stück, das man rein zufällig verliert, reichen aus. Einen kollektiven Freudentaumel, wie er während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu spüren war, wird man dadurch nicht anzetteln. Mehr Freude, Glück und Wärme im Zusammenleben der Menschen ist aber allemal drin.

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Kostenloses E-Book: “Forchheim – München – Venedig: Zu Fuß nach Südbayern &über die Alpen ans Mittelmeer”

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Im Sommer 2012 lief ich von meiner Haustür in Oberfranken nach München und weiter über die Alpen bis nach Venedig. Um die 963 Kilometer und 29.915 Höhenmeter zurückzulegen, brauchte ich 52 Tage.

Die Alpenüberquerung war eine der aufregendsten Reisen meines Lebens. Die langsame und minimalistische Art der Fortbewegung, die Schönheit und Vielfalt der Alpen und die zahlreichen Begegnungen mit anderen München-Venedig-Wanderern werden mir für immer in Erinnerung bleiben.

Forchheim - München - Venedig: Alpenüberquerung zu Fuß

Unterwegs schrieb ich täglich auf meinem Smartphone einen Bericht, den ich dann am Abend auf Facebook veröffentlichte.

Diese Berichte habe ich nun mit zahlreichen Fotos und ergänzenden Informationen zu einem kostenlosen 124-seitgen PDF zusammengefasst.

Zwar habe ich die Texte an einigen Stellen überarbeitet und ergänzt, ihr spontaner und roher Charakter ist jedoch erhalten geblieben. Das vorliegende E-Book sollte also nicht als fertiges Buch, sondern eher als Reisetagebuch gesehen werden.

Das Dokument ist etwa 10 MB groß und kann direkt im Browser gelesen werden. Klicke hierfür einfach mit der linken Maustaste auf das Cover oder einem der beiden Links oben. Alternativ kannst Du das PDF auch heruntergeladen und im Adobe Reader lesen. Dazu mit der rechten Maustaste auf das Cover oder einem der Links klicken und dann die Option “Ziel/Link speichern unter” wählen.

Korrekturen, Verbesserungsvorschläge und Fragen können mir gerne gemailt werden. Ich stelle dann zu einem späteren Zeitpunkt eine überarbeitete Version online.

Nun aber viel Spaß mit der Alpenüberquerung.

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Der selbstlose Junge in Laos

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Der selbstlose Junge in Laos - Foto: Empfangskomitee in den laotischen Bergen. (Christof Herrmann, 2007)

“Mehr als jede andere Tugend betont der Buddhismus Uneigennützigkeit, die in Liebe und heilender Hinwendung Ausdruck findet.” (Dalai Lama / Tendzin Gyatsho)

Vor einigen Jahren fuhr ich auf dem Weg nach China mit dem Rad durch Laos. Das kleine Land in Südostasien ist vor allem im Norden dünn besiedelt, mit tropischen Wäldern bewachsen und sehr bergig. Stundenlang kurbelte ich im kleinsten Gang in Serpentinen zum Pass hinauf, um anschließend im höchsten Gang hinab ins nächste Tal zu brausen.

In jedem laotischen Bergdorf lief mir ein Empfangskomitee begeistert winkender und “Sawadi” rufender Kinder entgegen. Die meisten trugen nur Lumpen am Leib. Manche hatten aufgrund einseitiger Ernährung Hungerbäuche. Die Familien lebten in kleinen Bambushütten, die weder über Strom noch über fließendes Wasser verfügten. Das kostbare Nass gab es vom Brunnen in der Dorfmitte, der gleichzeitig als Treffpunkt der Gemeinschaft diente.

Besonders in Erinnerung blieb mir die Begegnung mit einem Jungen von vielleicht sieben Jahren. Er hatte pechschwarzes Haar und schien nicht ganz gesund zu sein. Keuchend wie ein alter Mann holte er mich auf der Dorfstraße ein und lief lachend neben mir her. Als er schließlich vor seinem Zuhause angekommen war, blieb er stehen. Ich stoppte ebenfalls. Neugierig betrachtete er mein Fahrrad, an dem fünf Taschen hingen. Ich öffnete eine der Taschen und kramte zwei Bananen hervor. Mit leuchtenden Augen nahm er sie entgegen, sagte “Thank you”, verschlang die kleinere der beiden Bananen und sauste hinüber zur Bambushütte seiner Familie. Dort wartete bereits sein kleiner Bruder. Auch dessen Augen leuchteten, als ihm der große Bruder keuchend die größere der beiden Bananen wie den Stab bei einem Staffellauf übergab.

Ich setzte mich wieder auf mein Rad und fuhr los. Der Junge und sein kleiner Bruder winkten mir lachend zu. Die zweite Banane war längst verputzt. Am Ende des Bergdorfs drehte ich mich kurz um. Die beiden Brüder waren auf die Veranda gestiegen, um mich möglichst lange sehen zu können. Noch immer winkten sie zum Abschied.

Der selbstlose Junge in Laos - Foto: Bambushütten ohne Strom und fließendes Wasser. (Christof Herrmann, 2007)

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Die optimierte Route: Salzburg-Triest 2014

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Die optimierte Route Salzburg-Triest - Foto: Bachüberquerung in den Hohen Tauern (Christof Herrmann, 2013)

Eigentlich wollte ich vorerst nicht mehr über unsere Alpenüberquerung schreiben und mich wieder mit anderen Themen rund um Minimalismus und Nachhaltigkeit beschäftigen. Die vielen Seitenaufrufe, Kommentare und E-Mails zeigen mir aber das große Interesse an dieser Fernwanderung.

Deswegen präsentiere ich heute noch die optimierte Route Salzburg-Triest. Auf dieser möchte ich im nächsten Sommer gen Süden wandern. Etwa ein Drittel der Tour unterscheidet sich von der diesjährigen und ist mir noch nicht bekannt. Manche Etappen bzw. deren Daten (reine Gehzeit, Kilometer, Höhenmeter im Aufstieg, Höhenmeter im Abstieg) sind also “mit Vorsicht zu genießen”.

Trotzdem taugt die Route bereits zum Nachwandern. Sie führt auf Naturpfaden durch grandiose Gebirgslandschaften und kann von jedem bewältigt werden, der ausreichend Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit mitbringt.

Ich habe ein Dokument erstellt, das die optimierten Route Salzburg-Triest etwas genauer beschreibt. Falls Du daran Interesse hast, hinterlasse einfach einen Kommentar oder schreibe mir eine Nachricht. Auch Verbesserungsvorschläge zur Routenführung sind willkommen.

Berchtesgadener Alpen
1 Salzburg (429 m) – Toni-Lenz-Hütte (1550 m), 6 ½ h, 18 km, ↑ 1300 m, ↓ 179 m
2 Toni-Lenz-Hütte (1550 m) – Berchtesgaden (572 m), 7 h, 19 km, ↑ 700 m, ↓ 1678 m
3 Berchtesgaden (572 m) – Gotzenalm (1685 m), 5 ¾ h, 17 km, ↑ 1260 m, ↓ 147 m
4 Gotzenalm (1685 m) – Kärlingerhaus (1638 m), 8 h, 18 km, ↑ 1100 m, ↓ 1147 m
5 Kärlingerhaus (1638 m) – Maria Alm (802 m), 6 ½ h, 17 km, ↑ 620 m, ↓ 1456 m

Salzburger Schieferalpen
6 Maria Alm (802 m) – Statzerhaus (2117 m), 6 h, 14 km, ↑ 1650 m, ↓ 335 m
7 Statzerhaus (2117 m) – Rauris (950 m), 6 ½ h, 20 km, ↑ 400 m, ↓ 1567 m

Goldberggruppe (Hohe Tauern)
8 Rauris (950 m) – Schutzhaus Neubau (2176 m), 6 ¼ h, 20 km, ↑ 1446 m, ↓ 220 m
9 Schutzhaus Neubau (2176 m) – Duisburger Hütte (2572 m), 3 h, 7 km, ↑ 800 m, ↓ 404 m
10 Duisburger Hütte (2572 m) – Fraganter Schutzhaus (1810 m), 6 h, 16 km, ↑ 300 m, ↓ 1062 m
11 Fraganter Schutzhaus (1810 m) – Stall (867 m), 6 ½ h, 16 km, ↑ 950 m, ↓ 1893 m

Kreuzeckgruppe (Hohe Tauern)
12 Stall (867 m) – Hugo-Gebers-Hütte (2347 m), 6 ¼ h, 18 km, ↑ 1565 m, ↓ 50 m
13 Hugo-Gebers-Hütte (2347 m) – Feldnerhütte (2182 m), 6 h, 12 km, ↑ 850 m, ↓ 1023 m
14 Feldnerhütte (2182 m) – Greifenburg (664 m), 7 h, 18 km, ↑ 200 m, ↓ 1738 m

Gailtaler Alpen
15 Greifenburg (664 m)- Hermagor (602 m), 6 ¼ h, 25 km, ↑ 600 m, ↓ 642 m

Karnischer Hauptkamm
16 Hermagor (602 m) – Rifugio Nordio-Deffar (1406 m), 7 h, 22 km, ↑ 1370 m, ↓ 566 m
17 Rifugio Nordio-Deffar (1406 m) – Tarvisio (750 m), 4 h, 13 km, ↑ 500 m, ↓ 1156 m

Julische Alpen
18 Tarvisio (750 m) – Rifugio Zacchi (1380 m), 7 h, 20 km, ↑ 1100 m, ↓ 470 m
19 Rifugio Zacchi (1380 m) – Dom v Tamarju (1108 m), 4 ¾ h, 6 km, ↑ 860 m, ↓ 1132 m
20 Dom v Tamarju (1108 m) – Poštarski dom (1688 m), 3 ¼ h, 6 km, ↑ 850 m, ↓ 270 m
21 Poštarski dom (1688 m) – Pogačnikov dom (2050 m), 5 ¾ h, 9 km, ↑ 850 m, ↓ 488 m
22 Pogačnikov dom (2050 m) – Koča na Doliču (2151 m), 6 ½ h, 9 km, ↑ 1280 m, ↓ 1179 m
23 Koča na Doliču (2151 m) – Dom na Komni (1520 m), 5 ¾ h, 15 km, ↑ 500 m, ↓ 1131 m
24 Dom na Komni (1520 m) – Tolmin (200 m), 6 ½ h, 15 km, ↑ 500 m, ↓ 1820 m

Friaul-Julisch Venetien
25 Tolmin (200 m) – Tribil di Sopra (642 m), 6 ¼ h, 21 km, ↑ 1100 m, ↓ 658 m
26 Tribil di Sopra (642 m) – Castelmonte (618 m), 4 ¼ h, 15 km, ↑ 520 m, ↓ 544 m
27 Castelmonte (618 m) – Cormòns (56 m), 5 ¾ h, 25 km, ↑ 200 m, ↓ 762 m
28 Cormòns (56 m) – Gradina bei Doberdò del Lago (134 m), 4 ¼ h, 20 km, ↑ 250 m, ↓ 172 m
29 Gradina bei Doberdò del Lago (134 m) – Duino (39 m), 3 ¼ h, 14 km, ↑ 220 m, ↓ 315 m
30 Duino (39 m) – Triest (0 m), 5 h, 23 km, ↑ 400 m, ↓ 439 m

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100 Zitate für Tierschützer, Vegetarier, Veganer und solche, die es werden wollen

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100 Zitate für Tierschützer, Vegetarier und Veganer - Foto: Reife Orange auf dem Peloponnes in Griechenland (Christof Herrmann, 2006)

Es gibt viele Gründe, weniger Fleisch zu essen, Vegetarier zu werden oder sich rein pflanzlich zu ernähren. Meist spielen dabei ethische, ökologische, gesundheitliche, ökonomische oder spirituelle Aspekte eine Rolle.

Seit der Antike engagieren sich Gelehrte, Schriftsteller und andere zeitgenössische Persönlichkeiten für den Tierschutz und empfehlen, auf tierische Produkte zu verzichten. Die folgenden, chronologisch geordneten Zitate habe ich in den letzten drei Jahren gesammelt. Sie stammen aus vier Jahrtausenden Menschheitsgeschichte.

“Alle Heiligen und Ehrwürdigen in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft, sie alle sagen so: Kein Wesen darf man töten, noch misshandeln, noch beschimpfen, noch verfolgen. Das ist das reine, ewig beständige Religionsgebot, das von den Weisen, die die Welt verstehen, verkündet wird.” (Mahavira, Begründer der indischen Religion Jainismus, 599 v. Chr. – 527 v. Chr.)

“Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück.” (Pythagoras, antiker griechischer Philosoph, um 570 v. Chr. – nach 510 v. Chr.)

“Reichtum spendet die Erde verschwenderisch, friedsame Nahrung.” (Pythagoras, antiker griechischer Philosoph, um 570 v. Chr. – nach 510 v. Chr.)

“Wer vollbewußt unermessliche Güte pflegt, eingedenk der Hinfälligkeit alles Sterblichen, dem lösen sich die irdischen Fesseln. Wer klaren Sinnes auch nur für ein lebendes Wesen Güte hegt, der ist schon dadurch ein Gerechter. […] Wer nicht tötet noch töten lässt, nicht Gewalt tut noch Gewalt tun lässt, wer gegen alle Wesen gütig gesinnt ist, hat keinerlei Feindschaft zu fürchten.” (Siddhartha Gautama Buddha, Begründer des Buddhismus, 6. Jhd. v. Chr. – 5. Jhd. v. Chr.)

“Es ist die größte Befleckung, Leben zu entreißen und edle Glieder hineinzuschlingen.” (Empedokles, antiker griechischer Philosoph, um 495 v. Chr. – um 435 v. Chr.)

“Du sollst nicht töten.” (2. Mose 20,13)

“Besser ein Gericht Kraut mit Liebe als ein gemästeter Ochse mit Hass.” (Sprüche 15,17)

“Das Zeitalter, das wir das Goldene benannt haben, war gesegnet mit den Früchten der Bäume und mit den Kräutern, welche die Erde hervorbringt, und der Mund der Menschen wurde nicht mit Blut befleckt. Damals bewegten die Vögel ihre Schwingen sicher in den Lüften, und der Hase durchstreifte das freie Feld ohne Furcht; damals wurde der Fisch nicht das arglose Opfer des Menschen. Jeder Ort war ohne Verrat, keine Ungerechtigkeit herrschte, und alles war von Frieden erfüllt.” (Ovid, römischer Dichter, 43 v. Chr. – wohl 17)

“Jesus befahl mir, dass ich kein Fleisch esse und keinen Wein trinke, sondern nur Brot, Wasser und Früchte, damit ich rein befunden werde, wenn er mit mir reden will.” (Paulus, Apostel, Heiliger und Missionar des Urchristentums, 1. Jhd. v. Chr. oder 1. Jhd. – um 64)

“Sie sollen sich lieber an den gesunden Kohl und an Getreidebrei halten als an Fasane und Perlhühner.” (Plinius der Ältere, römischer Gelehrter und Schriftsteller, 23 oder 24 – 79)

“Tiere jedoch an die Schlachtbank zu führen und zu kochen, indem man sich mit Leichen besudelt, nicht um der Ernährung oder Sättigung willen, sondern indem man Lust und Schlemmerei sich zum Ziele setzt, ist über die Maßen gesetzlos und furchtbar.” (Plutarch, antiker griechischer Schriftsteller, um 45 – um 125)

“Der Leib, der mit Fleischspeisen beschwert wird, wird von Krankheiten heimgesucht, eine mäßige Lebensweise macht ihn gesünder und stärker und schneidet dem Übel die Wurzel ab.” (Basilius der Große, Bischof und Kirchenlehrer, um 330 – 379)

“Cibi innocentes, unschuldige Speisen, sind Speisen, die ohne Blutvergießen gewonnen werden.” (Hieronymus, Kirchenvater, 347 – 420)

“Übertriebener Fleischgenuss macht aus jeder Gesellschaft ein Massenkrankenhaus.” (Benedikt von Nursia, Begründer des Benediktinerordens, um 480 – 547)

“Gott wünscht, dass wir den Tieren beistehen, wenn sie der Hilfe bedürfen.” (Franz von Assisi, italienischer Mönch und Ordensgründer, 1181 oder 1182 – 1226)

“Es wird die Zeit kommen, in welcher wir das Essen von Tieren ebenso verurteilen, wie wir heute das Essen von unseresgleichen, die Menschenfresserei, verurteilen.” (Leonardo da Vinci, italienischer Maler, Bildhauer und Universalgelehrter, 1452 – 1519)

“Die fleischlose Diät ernährt einen Menschen vollständig, verlängert sein Leben und heilt solche Krankheiten oder beugt ihnen vor, welche wir der Schärfe oder Unreinheit des Blutes zuschreiben.” (Albrecht von Haller, Schweizer Mediziner, Botaniker und Publizist, 1708 – 1777)

“Der Tag wird kommen, an dem auch den übrigen lebenden Geschöpfen die Rechte gewährt werden, die man ihnen nur durch Tyrannei vorenthalten konnte. Die Franzosen haben bereits erkannt, dass schwarze Haut kein Grund ist, ein menschliches Wesen schutzlos der Laune eines Peinigers auszuliefern. Ebenso mag eines Tages erkannt werden, dass auch die Zahl der Beine, die Behaarung und das Ende des Os sacrum sämtlich unzureichende Gründe sind, ein empfindendes Wesen solch einem Schicksal zu überlassen. […] Die Frage ist nicht, ob sie denken oder sprechen können, sondern ob sie leiden können.” (Jeremy Bentham, englischer Philosoph und Jurist, 1748 – 1832)

“Die religiöse Ehrfurcht vor dem, was unter uns ist, umfasst natürlich auch die Tierwelt und legt dem Menschen die Pflicht auf, die unter ihm stehenden Geschöpfe zu ehren und zu schonen.” (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)

“Gerechter Gott! Aus wieviel Marterstunden der Tiere lötet der Mensch eine einzige Festminute für seine Zunge zusammen!” (Jean Paul, deutscher Schriftsteller, 1763 – 1825)

“Die natürliche Nahrung des Menschen, seiner Konstitution nach zu urteilen, scheint hauptsächlich aus Früchte, Wurzeln und anderen Pflanzenteilen zu bestehen.” (Georges Cuvier, französischer Naturforscher, 1769 – 1832)

“Moralisches Handeln ist dasjenige Handeln, das nicht eigennützig, sondern altruistisch ist. Sein Motiv ist gerade nicht das eigene Wohl, sondern direkt das Wohl und Wehe anderer Wesen.” (Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788 – 1860)

“Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.” (Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788 – 1860)

“Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück.” (Charles Darwin, britischer Naturwissenschaftler und Autor, 1809 – 1882)

“Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.” (Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller, 1828 – 1910)

“Die Menschen gehen lieber zugrunde, als dass sie ihre Gewohnheiten ändern.” (Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller, 1828 – 1910)

“Bis auf weiters das Messer blitzt, die Schweine schrein, // Man muss sie halt benutzen, // Denn jeder denkt: Wozu das Schwein, // Wenn wir es nicht verputzen? // Und jeder schmunzelt, jeder nagt // Nach Art der Kannibalen, // Bis man dereinst ‘Pfui Teufel!’ sagt // Zum Schinken aus Westfalen.” (Wilhelm Busch, deutscher Dichter und Zeichner, 1832 – 1908)

“Wahre menschliche Kultur gibt es erst, wenn nicht nur Menschenfresserei, sondern jede Art des Fleischgenusses als Kannibalismus gilt.” (Wilhelm Busch, deutscher Dichter und Zeichner, 1832 – 1908)

“Offenbar tritt in dem Maße, wie die Kultur sich hebt, an die Stelle der Fleischkost die Pflanzenkost.” (August Bebel, deutscher Politiker, 1840 – 1913)

“Wer die Opfer nicht schreien hören, nicht zucken sehen kann, dem es aber, sobald er außer Seh- und Hörweite ist, gleichgültig ist, dass es schreit und zuckt, der hat wohl Nerven, aber – Herz hat er nicht.” (Bertha von Suttner, österreichische Pazifistin und Schriftstellerin, 1843 – 1914)

“Die Vernunft beginnt bereits in der Küche.” (Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph und klassischer Philologe, 1844 – 1900)

“Ich bin sowohl Vegetarier als auch leidenschaftlicher Antialkoholiker, weil ich so besseren Gebrauch von meinem Gehirn machen kann.” (Thomas Alva Edison , US-amerikanischer Erfinder und Unternehmer, 1847 – 1931)

“Wie kann man nur irgend etwas essen, das Augen hat!” (John Harvey Kellogg, Erfinder der Erdnussbutter und der Cornflakes, 1852 – 1943)

“Tiere sind meine Freunde und ich esse meine Freunde nicht.” (George Bernard Shaw, irisch-britischer Schriftsteller, 1856 – 1950)

“Gewohnheit versöhnt die Menschen mit jeder Gräueltat.” (George Bernard Shaw, irisch-britischer Schriftsteller, 1856 – 1950)

“Je mehr Raum die Fleischnahrung und die Reizmittel in der Kost einnehmen, desto geringer werden die Leistungen, die Tugend und die physische Kraft eines Volkes. In denjenigen Völkern aber, welche an einer ausschließlich oder vorwiegend pflanzlichen Kost festhalten, schlummert eine überraschende Entwicklungskraft.” (Maximilian Oskar Bircher-Benner, Schweizer Arzt, Ernährungswissenschaftler und Entwickler des Birchermüeslis, 1867 – 1939)

“Die Ernährung ist nicht das Höchste, aber sie ist der Boden, auf dem das Höchste gedeihen oder verderben kann.” (Maximilian Oskar Bircher-Benner, Schweizer Arzt, Ernährungswissenschaftler und Entwickler des Birchermüeslis, 1867 – 1939)

“Die Größe einer Nation und ihre moralische Reife lassen sich daran bemessen, wie sie ihre Tieren behandeln.” (Mahatma Gandhi, indischer Volksführer und Staatsmann, 1869 – 1948)

“Die Erde hat genug für die Bedürfnisse eines jeden Menschen, aber nicht für seine Gier.” (Mahatma Gandhi, indischer Volksführer und Staatsmann, 1869 – 1948)

“Nicht eine milde Form der Schlachtung, sondern ihre Beseitigung soll man anstreben. Je mehr man das Schlachten ‘human’ zu gestalten sucht, desto mehr stärkt man die Sache der Metzgerei selbst. Ein wirklich konsequenter Standpunkt des Tierschutzes wird erst dann gewonnen sein, wenn die Menschheit sich entschlossen haben wird, das Töten und Essen der Tiere aufzugeben.” (Maximilian von Sachsen, sächsischer Prinz und katholischer Geistlicher, 1870 – 1951)

“Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein, um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten.” (Christian Morgenstern, deutscher Schriftsteller, 1871 – 1914)

“Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.” (Albert Schweitzer, deutscher Arzt, Theologe, Musiker und Philosoph, 1875 – 1965)

“Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit.” (Albert Schweitzer, deutscher Arzt, Theologe, Musiker und Philosoph, 1875 – 1965)

“Auch wenn wir gar nicht hoffen könnten, dass jemals alle Menschen zur vegetarischen Lebensweise übergehen werden, hätte niemand deswegen das Recht, Fleisch zu essen. Ein Unrecht bleibt auch dann ein Unrecht, wenn alle es verüben.” (Magnus Schwantje, deutscher Schriftsteller, Pazifist und Tierrechtler, 1877 – 1959)

“Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.” (Albert Einstein, deutsch-schweizerischer Physiker und Nobelpreisträger, 1879 – 1955)

“So lebe ich fleischlos, fettlos, fischlos dahin, fühle mich aber ganz wohl dabei. Fast scheint mir, dass der Mensch nicht als Raubtier geboren ist.” (Albert Einstein, deutsch-schweizerischer Physiker und Nobelpreisträger, 1879 – 1955)

“Ich esse kein Fleisch, ich rauche nicht und ich trinke nicht, und deshalb fühle ich keine Kälte in mir.” (Percy Grainger, australisch-US-amerikanischer Komponist und Pianist, 1882 – 1961)

“Nun kann ich euch in Frieden betrachten; ich esse euch nicht mehr.” (Franz Kafka beim Betrachten von Fischen in einem Aquarium, deutschsprachiger Schriftsteller, 1883 – 1924)

“Gebt acht auf die Tiere, auf die Rinder, auf die Schafe, auf die Esel; glaubt mir, sie haben auch eine Seele, sind auch Menschen, nur dass sie ein Fell tragen und nicht sprechen können.” (Nikos Kazantzakis, griechischer Schriftsteller, 1883 – 1957)

“Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.” (Aldous Huxley, britischer Schriftsteller, 1894 – 1963)

“Es denkt der Mensch, zufrieden froh: / Ich bin kein Schlächter, blutig roh; / doch da der Mensch kein Wurstverächter, / so trägt die Mitschuld er am Schlächter.” (Eugen Roth, deutscher Dichter, 1895 – 1976)

“Ich bin Vegetarier aus gesundheitlichen Gründen, wegen der Gesundheit der Hühner.” (Isaac Bashevis Singer, polnisch-US-amerikanischer jiddischer Schriftsteller, 1902 – 1991)

“Wo es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi. […] Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka.” (Isaac Bashevis Singer, polnisch-US-amerikanischer jiddischer Schriftsteller, 1902 – 1991)

“Gärtner ist der Urberuf des Menschen, also nicht Bauer oder gar Viehzüchter. Fruchtnahrung ist die paradiesische Kost, die Unschuldsspeise. Denn die reifen Früchte fallen dem Menschen zu, ohne das er die Substanz der Bäume oder der Kerne anzugreifen und zu vernichten braucht.” (Carl Anders Skriver, deutscher Begründer des Ordens der Nazoräer, 1903 – 1883)

“Der Wurm in seiner Qual windet sich auf dem Haken. Unvorstellbarer Schmerz – grässlicher, langsamer Tod! Wäre er ein Mensch, würde er sicherlich verzweifelt fragen, ob es möglich sei, dass die Gottheit solches geschehen lasse. […] Der Angler aber sitzt am Wasser, […] lauscht dem Gesang der Vögel und freut sich, dass diese kleinen Sänger heute in unseren Gegenden ein sicheres, geschütztes Leben haben.” (Edgar Kupfer-Koberwitz, deutscher Autor und Überlebender des Konzentrationslagers Dachau, 1906 – 1991)

“Man kann in die Tiere nichts hineinprügeln, aber man kann manches aus ihnen herausstreicheln.” (Astrid Lindgren, schwedische Schriftstellerin, 1907 – 2002)

“Schlaflosigkeit – Krankheit einer Epoche, in der man den Menschen befiehlt, vor vielen Tatsachen die Augen zu schließen.” (Stanisław Jerzy Lec, polnischer Lyriker und Aphoristiker, 1909 – 1966)

“Am raschesten wäre wohl das Problem des Fleischessens gelöst, wenn jedermann das Tier, dessen Fleisch er verzehrt, vorerst selbst zu diesem Zwecke schlachten müsste.” (Max Otto Bruker, deutscher Arzt und Sachbuchautor, 1909 – 2001)

“Nach physiologischen Gesichtspunkten ist […] der Genuss von Fleisch und den tierischen Produkten Milch und Ei unnötig, falls die übrige vegetabile Kost vollwertig ist.” (Max Otto Bruker, deutscher Arzt und Sachbuchautor, 1909 – 2001)

“Wir, uns auf die christliche Theologie berufend, behaupten, Tiere fallen nicht unter das Tötungsverbot, denn sie haben keine Seele. Es gab einmal eine Zeit, in der diese Kirche auch von den Frauen glaubte, sie hätten keine Seele oder doch eine viel niedrigere, als die Männer sie haben. Es gab auch eine Zeit, in der man glaubte, ‘Neger’ hätten keine Seele und dürften darum als ‘Sklaven’, wie nicht lebende Ware, verkauft und straflos getötet werden.” (Luise Rinser, deutsche Schriftstellerin, 1911 – 2002)

“Es ist die Anonymität unserer Tieropfer, die uns taub macht für ihre Schreie.” (Luise Rinser, deutsche Schriftstellerin, 1911 – 2002)

“Die Speisekarte – das blutigste Blatt, das wir schreiben.” (Karlheinz Deschner, deutscher Schriftsteller und Kirchenkritiker, *1924)

“Tierfreunde: Erst Lämmchen streicheln, dann Lammbraten; erst den Angler anpöbeln, dann Forelle blau. Jäger mögen sie nicht: – Wildbret!” (Karlheinz Deschner, deutscher Schriftsteller und Kirchenkritiker, *1924)

“Ostern zu feiern und Lamm zu essen ist so, als feierte die Feuerwehr ihr Bestehen damit, dass sie ein Haus abbrennt, oder die Wasserwacht, indem sie ein Schiff versenkt. Löse deshalb die Vorstellung auf, Ostern mit dem Verzehr von Lamm- oder anderem Fleisch zu feiern. Es wäre ein Stich in Christi Herz. Bemühe dich vielmehr, an diesem Festtag ihm nachzustreben, und entwickle Achtung und tiefe Liebe allen Geschöpfen gegenüber. Dann ist Ostern wirklich ein Festtag, den es zu feiern lohnt.” (Sathya Sai Baba, indischer Guru, 1926 – 2011)

“Alles was direkt vom Feld kommt, hat Zukunft. Wir können die Menschheit nicht mit lauter Produkten ernähren, die über das Tier gehen. Das ist eine wahnsinnige Verschwendung von Energie und Rohstoffen und belastet die Umwelt.” (Helmut Maucher, deutscher Manager, *1927)

“Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung, sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen.” (Erich Gräßer, deutscher Theologe und Politiker, *1927)

“Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Schweigen ermutigt den Folterknecht, niemals den Gefolterten.” (Elie Wiesel, US-amerikanischer Schriftsteller und Überlebender des Holocausts, *1928)

“Viele Ausdauersportler sind Vegetarier, sie lehnen sogar das Sitzfleisch ab.” (Gerhard Uhlenbruck, deutscher Mediziner und Aphoristiker, *1929)

“Echtes Christentum kann und muss ohne Fleisch auskommen. Denn wie kann man eine eigene Humanität, eine eigene Menschlichkeit, eine eigene Vervollkommnung ansteuern und realisieren, wenn man zugleich weiß, dass man unsere Brüder und Schwestern, die Tiere, tötet. Es ist unmöglich, eine höhere Spiritualität zu erreichen, wenn man Tiere schlachtet.” (Hubertus Mynarek, deutscher Philosoph, Theologe und Kirchenkritiker, *1929)

“Es ist einfacher, Tiere zu lieben. Sie sind nie heimtückisch oder hinterhältig – mit Menschen habe ich nicht so tolle Erfahrungen gemacht.” (Ingrid van Bergen, deutsche Schauspielerin, *1931)

“Essen Sie, soviel Sie wollen, von allen vollwertigen, unraffinierten pflanzlichen Nahrungsmitteln – und genießen Sie dadurch eine große Vielfalt.” (T. Colin Campbell, US-amerikanischer Biochemiker, emeritierter Hochschulprofessor und Autor von “China Study – Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise”, *1934)

“Die allermeist Fälle, vielleicht 80 bis 90 Prozent aller Krebs-, Herz-Kreislauf- und andere degenerativen Erkrankungen lassen sich – zumindest bis ins hohe Alter – einfach dadurch vermeiden, dass man auf eine pflanzliche Ernährung umstellt.” (T. Colin Campbell, US-amerikanischer Biochemiker, emeritierter Hochschulprofessor und Autor von “China Study – Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise”, *1934)

“MKS und BSE, / Blei im Fisch und Gift im Schwein, / Tollwut-Fuchs beißt Sanftmut-Reh / Lasst uns Vegetarier sein!” (Fritz-J. Schaarschuh, deutscher Philologe und Aphoristiker, *1935)

“In demokratischen Ländern werden zwar gewöhnlich Menschenrechte geachtet, die Rechte der Tiere jedoch nur in den seltensten Fällen respektiert. Doch das Prinzip der wechselseitigen Abhängigkeit der Erscheinungen lehrt uns, dass wir mit allen Wesen gleichermaßen verbunden sind. Meist vergessen wir diesen Punkt aber und machen uns keine Gedanken über die Folgen, die negatives Verhalten unsererseits auf kurze oder lange Sicht auf unsere Lebensumstände haben wird. Die überhandnehmende Ausbeutung von Tieren und Natur wird zukünftig wahrscheinlich Auswirkungen auf unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln und unserer Gesundheit haben. Wenn wir darüber nur einen Moment nachdächten, würden wir mit Sicherheit ein System schaffen, das stattdessen auf Tier- und Umweltschutz setzt.” (Dalai Lama / Tendzin Gyatsho, buddhistischer Mönch und Oberhaupt der Tibeter, *1935)

“Wir müssen erkennen, dass es ökologischer Selbstmord ist, eine fleischbasierte Landwirtschaft und Ernährung beizubehalten.” (Michael W. Fox, britischer Tierarzt und Autor, *1937)

“Tierschutz ist auch immer Menschenschutz! Von der Würde des Menschen können wir erst sprechen, wenn wir gelernt haben, die Würde der Tiere zu respektieren. Der Tag wird kommen, an dem im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht nur die Würde des Menschen, sondern auch die Würde der Tiere geschützt wird.” (Franz Alt, deutscher Journalist, *1938)

“Die Beiträge der Rinderhaltung zum Treibhauseffekt sind ähnlich groß wie die des gesamten Autoverkehrs, wenn wir die Waldrodung fürs Rind und für Futtermittel einbeziehen.” (Ernst Ulrich von Weizsäcker, deutscher Naturwissenschaftler und Politiker, *1939)

“Wenn Schlachthäuser Glaswände hätten, würden alle Menschen vegetarisch leben.” (Paul McCartney, britischer Ex-Beatle, *1942)

“Das Fleisch, das wir essen, ist ein mindestens zwei bis fünf Tage alter Leichnam.” (Volker Elis Pilgrim, deutscher Schriftsteller, *1942)

“Als wir eines Tages über Freiheit und Gerechtigkeit sprachen, saßen wir gerade bei Steaks. Ich esse Elend, dachte ich mir, als ich den ersten Bissen zu mir nahm. Und spuckte ihn aus.” (Alice Walker, US-amerikanische Schriftstellerin und politische Aktivistin, *1944)

“Entweder ist das Tier nicht wie wir, dann gibt es keinen Grund, das Experiment durchzuführen; oder aber das Tier ist wie wir, und in diesem Fall sollten wir mit dem Tier keinen Versuch durchführen, der uns empören würde, wenn es an einem von uns unternommen würde.” (Peter Singer, australischer Philosoph und Ethiker, *1946)

“Vor 130 Jahren hat die Kirche geschwiegen, weil es nur Schwarze waren. Vor 60 Jahren hat die Kirche geschwiegen, weil es nur Juden waren. Heute schweigt die Kirche, weil es nur Tiere sind.” (Christa Blanke, deutsche Theologin und Tierschützerin, *1948)

“Die Fleischindustrie ist eine der ökologisch zerstörerischsten Industrien auf unserer Erde. Für die Aufzucht und das Schlachten von Schweinen, Kühen, Schafen, Truthähnen und Hühnern bedarf es nicht nur enormer Landflächen und Wassermengen, sie trägt auch mehr zum Ausstoß von Treibhausgasen bei als die gesamte Automobilindustrie.” (Paul Watson, kanadischer Gründer der Sea Shepherd Conservation Society, *1950)

“Ich persönlich verzichte seit 35 Jahren auf Fleisch und die Teilnahme an Grippewellen.” (Ruediger Dahlke, deutscher Arzt und Psychotherapeut, *1951)

“Wenn das Problem unsichtbar ist […], dann entsteht auch eine ethische Unsichtbarkeit.” (Carol J. Adams, US-amerikanische Autorin, *1951)

“Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, solange es lebt.” (Marie-Luise Holzer-Sprenger, deutsche Autorin, *1952)

“Die Nazis unterhielten Vernichtungslager mit menschlichen Insassen, und wir unterhalten Vernichtungslager mit tierlichen Insassen.” (Helmut F. Kaplan, österreichischer Autor und Tierrechtler, *1952)

“Jedes Stück Fleisch, das wir heute weniger essen, ist ein Stück Weg zu Gott.” (Guido Knörzer, deutscher Theologe und Philosoph, *1956)

“Meine besten Leistungen habe ich erbracht, als ich 30 Jahre alt und Veganer war.” (Carl Lewis, US-amerikanischer Leichtathlet, *1961)

“Das beste Fleisch ist immer noch Fruchtfleisch.” (Andreas Michalsen, deutscher Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin, *1961)

“Der moderne Karnismus baut auf flächendeckender Gewalt auf. Dieses Ausmaß an Gewalt ist notwendig, um genug Tiere zu schlachten, damit die Fleischindustrie ihre derzeitigen Gewinnmargen halten kann. Der Karnismus ist derart gewalttätig, dass die meisten Menschen nicht bereit sind, Zeugen dieser Gewalt zu werden. Und wer es doch wird, für den kann es verstörende Folgen haben.” (Melanie Joy, US-amerikanische Psychologin und Autorin, *1966)

“Die Milchindustrie ist vielleicht sogar die brutalste Tierindustrie überhaupt. Sie ist ausbeuterisch, es gibt dort, was die Opferzahlen angeht, wahrscheinlich sogar mehr Leiden, als in der Fleischindustrie.” (Melanie Joy, US-amerikanische Psychologin und Autorin, *1966)

“Veganer sind eingefleischte Vegetarier.” (Andreas Dunker, deutscher Aphoristiker und Journalist, *1967)

“Fleischessern zu zeigen, dass man durch eine vegane Ernährung muskulöser und stärker werden kann, ist das Beste daran, eine veganer Fitnesstrainer zu sein.” (Mike Mahler, US-amerikanerischer Fitnesstrainer und Autor)

“Gib tierische Lebensmittel für zwei Monate oder sogar nur für eine Woche auf und ich verspreche Dir, dass Du besser aussiehst und Dich besser fühlst und Du es für immer tun möchtest!” (Alicia Silverstone, US-amerikanische Schauspielerin, *1976)

“Die Behauptung, dass eine vegane Lebensweise den Verzicht auf Lebensfreude bedeutet, kann ich keineswegs bestätigen und ich kenne auch ehrlich gesagt keinen Veganer, auf den eine freiwillige Selbstkasteiung zutreffen würde.” (Björn Moschinski, deutscher Koch und Autor, *1979)

“Mein Proteinbedarf lässt sich problemlos über pflanzliche Quellen, wie z. B. Hülsenfrüchte, Nüsse, Produkte aus Soja, wie Tofu oder Sojamilch, decken. Eine rein pflanzliche Ernährung bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber der gemeinen Mischkost. Sie ist für den Körper leichter aufzuschlüsseln, und bei ihrer Verstoffwechselung treten weniger belastende Nebenprodukte auf. Da viele tierische Proteinquellen den Säure-Basen-Haushalt negativ beeinflussen, ist auch hier eine rein pflanzliche Kost überlegen.” (Patrik Baboumian, veganer Strongman-Sportler und “Stärkster Mann Deutschlands 2011″, *1979)

“Meine Ausdauer ist gestiegen und ich fühlte mich die ganze Saison überhaupt nicht ermüdet. Ich glaube nicht, das man etwas essen sollte, das eine Mutter hatte.” (Salim Stoudamire, US-amerikanischer Basketballer, *1982)

“Von der weltweit vorhandenen Ackerfläche könnten folglich sehr viel mehr Menschen ernährt werden, wenn die darauf angebaute Nahrung nicht für die die Erzeugung tierischer Produkte ver(sch)wendet würde. Eine Lösung des Welternährungsproblems ist folglich bei einem hohen Anteil tierischer Lebensmittel praktisch nicht möglich.” (Karl von Koerber, Thomas Männle und Claus Leitzmann in “Vollwert-Ernährung: Konzeption einer zeitgemäßen und nachhaltigen Ernährung”)

“Durch die Senkung des Fleischkonsums auf ein auch der Gesundheit förderliches Maß könnten ein viertel oder mehr der klimarelevanten Emissionen vermieden werden. Der Übergang zu einer stärker pflanzlich orientierten Ernährung eröffnet somit das mit Abstand größte Einsparpotential (bis zu 100 Mio. t CO2-Äquivalente) im Ernährungssystem. Darüber hinaus würden die volkswirtschaftlichen Folgekosten der ernährungsbedingten Krankheiten (50 Mrd. DM/Jahr) erheblich reduziert.” (Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags in “Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre”)

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Kitsch, Kommerz, Konsum: Gehen in der Weihnachtszeit unsere Werte verloren?

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Gehen in der Weihnachtszeit unsere Werte verloren? - Foto: Weihnachten in Neuseeland (Christof Herrmann, 2006)

“Geben ist seliger als nehmen.” (Apostelgeschichte 20,35)

Ist Weihnachten nur noch ein Kitsch- und Konsumfest? Vergessen wir vor lauter Shoppen und Schenken, worum es an diesem Tag eigentlich geht? Müssen wir den Werteverfall fürchten oder dürfen wir uns unbeschwert an all dem Klimbim erfreuen? Der Bayerische Rundfunk geht derzeit diesen Fragen nach und bat mich um einen Kommentar.

Man sollte meinen, meine Antwort falle eindeutig aus. Schließlich schreibe ich über Minimalismus und Nachhaltigkeit und ist mein Blog ein Plädoyer für den Konsumverzicht. Doch so einfach mache ich es mir nicht. Ein Großteil des Konsums zur Weihnachtszeit sind Geschenke. Am Schenken an sich ist nichts auszusetzen, es kann vielmehr als Wert gesehen werden. In der Apostelgeschichte (20,35) heißt es: “Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.”

Aus christlichem Verständnis feiern wir an Weihnachten die Geburt Jesu. Gott hat sich in Jesus den Menschen mitgeteilt. “Gott wurde Mensch, damit Menschen Kinder Gottes werden”, lautet ein kirchliches Bekenntnis. Noch heute symbolisieren die Gaben an Weihnachten das Geschenk Gottes an die Menschheit: die Geburt Jesu als “Heil der Welt”.

Auch wer mit Kirche und Glauben weniger am Hut hat, kann ein besinnliches Familienfest mit Weihnachtsbaum, Geschenken und Essen feiern, ohne unsere Werte zu verleugnen. Doch wenn ich die Innenstädte sehe, in denen sich die Menschen mit Plastiktüten beladen wie von Sinnen durch Fußgängerzonen und Geschäfte schieben; wenn ich die Umsatzzahlen des Handels während des Weihnachtsgeschäfts lese; wenn ich mit ein paar gestressten Freunden pappsüßen Glühwein in Keramikbechern aus China schlürfe, während Whams “Last Christmas” in der Endlosschleife dudelt, steht für mich fest, dass Kitsch, Kommerz und Konsum längst Überhand genommen haben. Der Wert Wohlstand hat alle anderen Werte abgehängt. Weihnachten soll das Fest der Liebe und Nächstenliebe sein. Doch wer denkt noch an die Hungernden in der Dritten Welt? An die Armen, die im Krankenhaus liegen? An die Einsamen, die an Heilig Abend nach einer offenen Kneipe suchen? An die Menschen, die Weihnachten arbeiten müssen? An die Tiere, die als Braten auf dem festlich geschmückten Tisch landen? Selbst der Wert Familie wird oft zu einem Schnappschuss zwischen Weihnachtsbaum und Geschenkeberg degradiert. Die Zeit reicht freilich noch aus, das Foto umgehend mit dem Kommentar “Trautes Heim, Glück allein!” auf Facebook & Co. zu posten.

Dieses Spiel spiele ich nicht mit! Meine wenigen Geschenke hatte ich schon beisammen, als im Spätsommer im Aldi die ersten Spekulatius auftauchten. Ansonsten verschenke ich das immer kostbarer werdende Gut Zeit. Mehrere Tage verbringe ich im Kreis meiner Lieben und hole so aus der Weihnachtszeit das für uns Maximale heraus. Da bin ich wieder ganz Minimalist.

Dieser Beitrag wird nächste Woche auch auf dem Blog Woran glauben? des Bayerischen Rundfunks erscheinen.

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Warum vegane Ernährung nicht kompliziert ist

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Warum vegane Ernährung nicht kompliziert ist: Ein Apfel am Tag und der Doktor bleibt, wo er mag.

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Daniel von beVegt.

Ich ernähre mich seit dreieinhalb Jahren vegan und in dieser Zeit ist mir ein seltsamer Widerspruch aufgefallen: Einerseits gibt es die weit verbreitete Vorstellung, dass es sehr kompliziert sei, sich vegan zu ernähren. Andererseits sind die meisten Menschen, die sich für Minimalismus und ein einfaches Leben interessieren, der vegetarischen oder veganen Lebensweise zumindest nicht abgeneigt.

Minimalisten und Veganer

Christof zum Beispiel beschäftigt sich seit Jahren mit dem Minimalismus, war die letzten zwei Jahre Vegetarier und ernährt sich nun seit Anfang 2014 rein pflanzlich. Bei mir war es andersherum: Ich bin über die vegane Ernährung auf den Minimalismus gestoßen, vor allem über Leo Babauta. Und ich hatte damals sofort das Gefühl, dass mein neuer veganer Lebensstil sehr gut mit den Ideen in Einklang steht, über die Leo auf seinen beiden Blogs schreibt.

Kann es wirklich sein, dass ich mich auf der Suche nach mehr Einfachheit für die komplizierteste aller Ernährungsweisen entschieden habe – und das dann noch nicht einmal merke?

Nein, natürlich nicht. Denn wenn man genau hinsieht, gibt es hier gar keinen Widerspruch, sondern bloß ein Missverständnis: Es ist nicht kompliziert, ein Veganer zu sein, aber es kann schwierig sein, einer zu werden. Wenn Außenstehende sagen, sich rein pflanzlich zu ernähren, sei sicher nicht einfach, dann denken sie dabei wohl an die vielen Veränderungen, die der Umstieg mit sich bringen würde. Und in dieser Hinsicht haben sie Recht. Es ist kompliziert, gewohnte Verhaltensmuster zu verlassen und einstmals vertraute Dinge neu zu erlernen. Wer vegan lebt, muss anders einkaufen, anders kochen, anders reisen, andere Gespräche führen.

Überraschung nach dem Umstieg

Wer aber den Umstieg schon hinter sich hat und bereits eine Zeit lang Veganer ist, macht meistens eine ganz andere Erfahrung: Die vegane Ernährung ist nicht kompliziert, sondern in vielerlei Hinsicht einfach – ja geradezu minimalistisch.

Ein Vergleich, der mir dazu einfällt, ist das Entrümpeln. Es fällt uns oft schwer, uns von Dingen zu trennen, selbst wenn wir sie nicht mehr brauchen und seit Jahren nicht mehr benutzt haben. Aber wer einmal konsequent ausgemistet hat und nun darauf achtet, nichts Überflüssiges mehr anzuhäufen, dem wird sein “altes” Leben plötzlich furchtbar kompliziert erscheinen.

Fünf Gründe, warum eine vegane Ernährung nicht kompliziert ist

1. Simple Ernährungsregeln

Als Veganer richte ich mich nur nach einer einzigen, simplen Ernährungsregel: Wenn es eine Pflanze ist, esse ich es, wenn es vom Tier kommt, esse ich es nicht. Ich muss weder Kalorien zählen noch Nährstoffverhältnisse berechnen noch mir wie bei der Paläo-Diät Gedanken darüber machen, ob ein bestimmtes Lebensmittel schon meinen Vorfahren vor 10.000 Jahren zur Verfügung gestanden hat oder nicht.

2. Simples Einkaufen

Wenn ich heute meinen Wocheneinkauf erledige, dauert das nie mehr als 15 Minuten. Er spielt sich größtenteils in der Obst- und Gemüseabteilung ab. Das Durchforsten endloser Regalreihen gehört der Vergangenheit an. Was ich brauche, finde ich schnell: Frisches und tiefgefrorenes Obst und Gemüse, Nudeln, Reis und Quinoa, Nüsse und Sojamilch. Fertig. Kleingedrucktes muss ich nicht lesen, um tierische Zutaten zu identifizieren. Weil ich vor allem unverarbeitete Lebensmittel kaufe, hat kaum etwas in meinem Einkaufswagen ein Label.

3. Simples Kochen

Ich liebe einfache Gerichte mit wenigen Zutaten, idealerweise in nur einem Topf oder einer Pfanne zubereitet. Vegane Gerichte aus der asiatischen, indischen oder afrikanischen Küche eignen sich dafür hervorragend, weil es dort die typisch westliche Aufteilung in Hauptgericht und Beilagen nicht gibt. Auch komplizierte Zubereitungsarten sind beim Kochen mit Pflanzen überflüssig. Ich muss weder Garen noch Pochieren noch Filetieren noch Ausnehmen noch Entbeinen. Ich muss keine Fleischreste, Knorpel, Knochen oder Blut entsorgen, brauche weder ein Fleischthermometer noch eine elektrische Bratenschere. Und das Beste ist, dass fast alles mit allem kombinierbar ist, ohne dass es zur Geschmackskatastrophe kommt:
- Reis mit Gemüse
- Quinoa mit Linsen und Curry
- Salat mit Tomaten, Gurke und einem einfachen Dressing aus Öl, Essig und Zitronensaft
- ein selbstgebackenes Brot aus fünf Zutaten mit einem schnell zubereiteten Hummus
- ein frischer Obstsalat mit Leinsamen und ein paar Walnüssen

4. Simples Essengehen

Als Veganer habe ich es leicht, auswärts zu essen. In normalen Restaurants gibt es meist nur ein oder zwei vegane Gerichte – vorbei die Zeiten, in denen ich minutenlang die Speisekarte studieren musste und dann noch immer unsicher war, ob ich das Richtige bestellt habe. Wenn es keine vegane Option auf der Karte gibt, frage ich den Kellner, ob der Koch ein einfaches Gericht zubereiten oder aus einem À-la-carte-Essen eine vegane Version zaubern kann. Und wenn ich auf Reisen gehe, suche ich mir vorher auf der Website Happycow die entsprechenden Restaurants am Zielort heraus. Früher dauerte die Suche nach einem Restaurant in einer fremden Stadt häufig sehr lange und war sogar mit Stress verbunden.

5. Simple Ethik

Als ich noch Fleisch, Eier, Milch und Käse gegessen habe, musste ich einen komplizierten Spagat zwischen meiner Lebensweise und meinen moralischen Vorstellungen machen. Heute lebe ich als Veganer mehr im Einklang mit meinen Prinzipien: Ich möchte nicht, dass anderen Lebewesen Schaden zugefügt wird, und verhalte mich entsprechend. Das sorgt für ein leichtes Gewissen.

Vegane Ernährung in der Google-Suche
Was hältst Du von meiner Behauptung, dass eine vegane Ernährung nicht kompliziert ist? Was bedeutet Minimalismus im Hinblick auf Ernährung für Dich?

Gelesen im Februar: Fleischatlas, Alice im Wunderland, Reinhold Messner, Hilal Sezgin …

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Gelesen im Februar: Fleischatlas, Alice im Wunderland, Reinhold Messner, Hilal Sezgin, Persepolis & Friedrich Ani

“Es ist mit dem Lesen wie mit jedem anderen Genusse: er wird stets desto tiefer und nachhaltiger sein, je inniger und liebevoller wir uns ihm hingeben. Man muß seine Bücher als Freunde und Lieblinge behandeln, jedes in seiner Eigenart schätzen und nichts von ihm verlangen, was dieser Eigenart fremd ist”, sagte Hermann Hesse.

Nach sieben im letzten Monat stelle ich heute sechs weitere “Freunde und Lieblinge” vor. Ich hoffe, sie sind mir nicht böse, dass ich sie benote und in Kurzreviews beschreibe. Zum Glück kommen fast alle gut weg.

Fach- und Sachliteratur

  1. Fleischatlas 2013 (Erscheinungsjahr: 2013, meine Bewertung: 4 von 5 Sternen)
    Der Fleischatlas schockiert nicht mit Bildern, sondern zeigt mit Zahlen und Fakten die fatalen Folgen des global steigenden Fleischkonsums für Mensch, Tier und Natur.

Belletristik

  1. Süden und das Geheimnis der Königin von Friedrich Ani (2002, 2,5 Sterne)
    Friedrich Anis Romane um den Kommissar Tabor Süden werden zu den besten deutschen Krimis gezählt. Mich konnte mein erster Tabor-Süden-Roman nicht überzeugen. Mit dem Ermittlerteam wurde ich nicht warm, die Handlung plätscherte so dahin.
  2. Aufbruch ins Abenteuer von Reinhold Messner (1972, 5 Sterne)
    Reinhold Messner berichtet in “Aufbruch ins Abenteuer” über seine frühen Bergerlebnisse, von der Besteigung des Sass Rigais als fünfjähriger Bub bis zu den Expeditionen im Himalaya. Ich habe dieses Buch dreimal gelesen: als Kind, als Student und in diesem Monat. Es begeistert mich noch immer, weil Messner etwas zu erzählen hat und schreiben kann wie kaum ein anderer Abenteurer.
  3. Landleben: Von einer, die raus zog von Hilal Sezgin (2011, 4 Sterne)
    “Tiere erwidern die Achtsamkeit, die man ihnen zukommen lässt. Die Geräusche, der Konsum, die ausbeuterische Praxis, die man weglässt, schaffen Raum für etwas viel Schöneres und Wertvolleres”, schreibt Hilal Sezgin auf den letzten Seiten von “Landleben”. Damit bringt nicht nur ihre Tierliebe, sondern auch den Geist ihres Buchs zum Ausdruck.
  4. Alice im Wunderland von Lewis Carroll (1865, 4,5 Sterne) [gelesen in der Übersetzung von Christian Enzensberger, 1963]
    Oscar Wilde und Königin Victoria, Douglas Adams und die Beatles (“Lucy in the Sky with Diamonds”), Kinder und Erwachsener – diese surreale wahnwitzige Geschichte zieht seit 150 Jahren die Menschen in ihren Bann.

Comics

  1. Persepolis: Jugendjahre von Marjane Satrapi (2006, 5 Sternen)
    Die ergreifende wahre Geschichte, die schonungslose Erzählweise und die grafische Einfachheit machen auch den zweiten Teil von “Persepolis” zu einem Comic-Vergnügen.

Hast Du eines dieser Bücher schon gelesen? Welches Buch hat Dich im Februar begeistert?

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77 Glück-Zitate aus 4 Jahrtausenden

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Zwei glückliche Chinesinnen (Foto: Christof Herrmann, 2007)

Was ist Glück? Wie wird man glücklich? Kann man Glück bewahren? Solche Fragen dürften wir uns alle ab und an stellen, haben wir doch eines gemeinsam: Das Streben nach Glück. Auch Philosophen, Schriftsteller und andere zeitgenössische Persönlichkeiten suchen seit der Antike nach Antworten. Die folgenden Glück-Zitate reichen von Sokrates bis Hemingway und von Schopenhauer bis Captain Kirk. Ich habe die Glück-Zitate in den letzten eineinhalb Jahren gesammelt. Sie sind nach dem Geburtsdatum der Urheber sortiert.

“Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg.” (Siddhartha Gautama Buddha, Begründer des Buddhismus, 6. Jhd. v. Chr. – 5. Jhd. v. Chr.)

“Wer ist glücklich? Wer Gesundheit, Zufriedenheit und Bildung in sich vereinigt.” (Thales von Milet, griechischer Philosoph und Mathematiker, um 624 v. Chr. – um 547 v. Chr.)

“Glück verheißend allein ist friedvolles Tun, Unglück verheißend das Handwerk des Krieges.” (Laozi, chinesischer Philosoph, lebte im 6. Jahrhundert v. Chr.)

“Das wahre Glück ist: Gutes zu tun.” (Sokrates, griechischer Philosoph, 479 v. Chr. – 399 v. Chr.)

“Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.” – Thukydides, griechischer Historiker, vor 454 v. Chr. – vermutlich zwischen 399 und 396 v. Chr.)

“Glück ist Selbstgenügsamkeit.” (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 v. Chr. – 322 v. Chr)

“Verzage nicht, auch bei allzugroßem Leid; vielleicht ist das Unglück die Quelle eines Glücks.” (Menander, griechischer Komödiendichter, 342/341 v. Chr. – 291/290 v. Chr.)

“Mein Körper strömt über vor Leichtigkeit, wenn ich von Brot und Wasser lebe, und ich spucke auf die Freuden des prachtvollen Lebens, nicht ihrethalben wohlgemerkt, sondern wegen der Beschwerden, die sie mit sich bringen.” (Epikur, griechischer Philosoph, 341 v. Chr. – 271 oder 270 v. Chr.)

“Den seligen und zugleich letzten Tag meines Lebens verbringend, schreibe ich euch diese Zeilen. Ich werde von Harn- und Ruhrbeschwerden verfolgt, die keine Steigerung der Größe mehr zulassen. All dem aber steht gegenüber die Freude der Seele über die Erinnerung an die von uns geführten Gespräche.” (Epikur, griechischer Philosoph, 341 v. Chr. – 271 oder 270 v. Chr.)

“Jeder sei der Schmied seines Glücks.” (“Fabrum esse suae quemque fortunae.”) (Appius Claudius Caecus, römischer Konsul, um 340 v. Chr. – 273 v. Chr.)

“Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält.” (Seneca, römischer Dichter und Philosoph, etwa 1 – 65)

“Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; […] und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.” (Offenbarung des Johannes 21,1-5)

“Glaube an dein Glück, so wirst du es erlangen.” (Ali ibn Abu-Talib, Vetter und Schwiegersohn des Propheten Mohammed, um 600 – 661)

“Wo die Armut mit der Fröhlichkeit ist, da ist nicht Begierde noch Habsucht.” (Franz von Assisi, italienischer Mönch und Ordensgründer, 1181 oder 1182 – 1226)

“Aus Ziegeln und aus Lehm erbaut zerfällt des Glücks Palast; den Baustein schaff zur Seligkeit, solang’ du Zeit noch hast.” (Maulânâ Abdurrhamân Dschâmî, persischer Dichter, 1414 – 1492)

“Wer will, soll glücklich sein, denn morgen ist uns nichts gewiß.” (Lorenzo I. de’ Medici, italienischer Dichter und Stadtherr von Florenz, 1449 – 1492)

“Denn ein Herz voll Freude sieht alles fröhlich an, ein Herz voll Trübsal alles trübe.” (Martin Luther, deutscher Theologe und Reformator, 1483 – 1546)

“Wie unser Herz sich bläht, wenn nur ein Hauch des Glückes es durchweht.” (Torquato Tasso, italienischer Dichter, 1544 – 1595)

“Bevor man etwas brennend begehrt, sollte man das Glück dessen prüfen, der es bereits besitzt.” (François de La Rochefoucauld, französischer Schriftsteller, 1613 – 1680)

“Der höchste Genuss besteht in der Zufriedenheit mit sich selbst.” (Jean-Jacques Rousseau, französisch-schweizerischer Schriftsteller und Philosoph, 1712 – 1778)

“Ein langes Glück verliert schon allein durch seine Dauer.” (Georg Christoph Lichtenberg, deutscher Physiker und Aphoristiker, 1742 – 1799)

“Das größte Glück und das höchste Unglück sind nur kleine Abweichungen von dem Gewöhnlichen.” (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)

“Jeder hat sein eigen Glück unter den Händen, wie der Künstler die rohe Materie, die er zu einer Gestalt umbilden will. Aber es ist mit dieser Kunst wie mit allen; nur die Fähigkeit dazu wird uns angeboren, sie will gelernt und sorgfältig ausgeübt sein.” (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)

“Heiterkeit und Frohsinn sind die Sonne, unter der alles gedeiht.” (Jean Paul, deutscher Schriftsteller, 1763 – 1825)

“Kinder sollen nicht bewahrt und belehrt werden, sondern glücklich sollen sie im Sonnenlicht wachsen, erstarken und sich entwickeln, entfalten sollen sie sich wie die Blume unter der sorgenden Hand des kundigen Gärtners.” (Friedrich Fröbel, deutscher Pädagoge, 1782 – 1852)

“Neun Zehntel unseres Glücks beruhen allein auf der Gesundheit.” (Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788 – 1860)

“Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, mißlich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.” (Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788 – 1860)

“Der Gipfel des Glücks ist es, geliebt zu werden von einer schönen Seele, der Gipfel des Ruhms, bewundert zu werden von einem großen Geist.” (Théodore Jouffroy, französischer Philosoph, 1796 – 1842)

“In uns selbst liegen die Sterne unseres Glücks.” (Heinrich Heine, deutscher Dichter und Schriftsteller, 1797 – 1856)

“Dem Unersättlichen in jeglichem Genuss, wird selbst das Glück zum Überfluss.” (Ludwig Bechstein, deutscher Schriftsteller und Archivar, 1801 – 1860)

“Menschenherz was ist dein Glück? // Ein rätselhaft geborner // Und, kaum gegrüßt, verlorner, // Unwiederholter Augenblick!” (Nikolaus Lenau, österreichischer Schriftsteller, 1802 – 1850)

“Das Antlitz der Natur ist ein Ausdruck der Andacht. Wie die Gestalt Jesu steht sie da mit geneigtem Haupt und den Händen über der Brust gefaltet. Der glücklichste Mensch ist derjenige, der von der Natur die Verehrung lernt.” (Ralph Waldo Emerson, US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller, 1803 – 1882)

“Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben.” (Abraham Lincoln, 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, 1809 – 1865)

“Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück.” (Charles Darwin, britischer Naturwissenschaftler und Autor, 1809 – 1882)

“Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.” (Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller, 1813 – 1855)

“Was der Schlaf für den Körper, ist die Freude für das Gemüt: Zufuhr neuer Lebenskraft.” (Rudolf von Jhering, deutscher Rechtswissenschaftler, 1818 – 1892)

“Das Paradies der Erde // liegt auf dem Rücken der Pferde, // in der Gesundheit des Leibes // und am Herzen des Weibes.” (Friedrich von Bodenstedt, deutscher Schriftsteller, 1819 – 1892)

“Es gibt nur ein Mittel, sich wohl zu fühlen: Man muß lernen, mit dem Gegebenen zufrieden zu sein und nicht immer das verlangen, was gerade fehlt.” (Theodor Fontane, deutscher Schriftsteller, 1819 – 1898)

“Es gibt kein Glück im Wohlstand, durch Leiden wird das Glück erkauft.” (Fjodor Michailowitsch Dostojewski, russischen Schriftsteller, 1821 – 1881)

“Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück.” (Henrik Ibsen, norwegischer Schriftsteller, 1828 – 1906)

“Du brauchst nur zu lieben, und alles ist Freude.” (Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller, 1828 – 1910)

“Das Leben kann kein anderes Ziel haben als das Glück, Freude. Nur dieses Ziel – Freude – ist des Lebens völlig würdig. Verzicht, das Kreuz, Hingabe des Lebens, alles für die Freude.” (Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller, 1828 – 1910)

“Fast überall wo es Glück gibt, gibt es Freude am Unsinn.” (Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph und klassischer Philologe, 1844 – 1900)

“Es gibt nichts bedrohlicheres als das Glück, und jeder ausgetauschte Kuss kann eine Feindschaft hervorrufen.” (Maurice Maeterlinck, belgischer Schriftsteller, 1862 – 1949)

“Im täglichen Leben der meisten Menschen spielt Furcht eine größere Rolle als Hoffnung; sie sind mehr von dem Gedanken erfüllt, daß andere von ihnen Besitz ergreifen könnten, als von der Freude, die sie in ihrem eigenen Leben schaffen können oder in dem Leben anderer, mit denen sie in Berührung kommen.” (Bertrand Russell, britischer Mathematiker und Philosoph, 1872-1970)

“Er hat, dachte ich, eine gute Zigarre zu seinem Kaffee. Diese Verbindung ist äußerst behaglich, und das Behagen ist immerhin eine mindere Form des Glücks. Mit der muß man sich unter Umständen begnügen.” (Thomas Mann, deutscher Schriftsteller, 1875 – 1955)

“Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.” (Albert Schweitzer, deutscher Arzt, Theologe, Musiker und Philosoph, 1875 – 1965)

“Ja, so sind die meisten Menschen. Die Unglücksfälle schreiben sie sich ins Gedächtnis und memorisieren sie fleißig; aber das Glück, das viele Glück beachten sie nicht.” (Paula Modersohn-Becker, deutsche Malerin, 1876 – 1907)

“Wenn altgewordene Menschen sich darauf zu besinnen suchen, wann, wie oft und wie stark sie Glück empfunden haben, dann suchen sie vor allem in ihrer Kindheit, und mit Recht, denn zum Erleben des Glückes bedarf es vor allem der Unabhängigkeit von der Zeit und damit von der Furcht sowohl wie von der Hoffnung, und diese Fähigkeit kommt den meisten Menschen mit den Jahren abhanden.” (Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, 1877 – 1962)

“Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.” (Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, 1877 – 1962)

“Das Wort Glück hat in allen Sprachen etwas Vieldeutiges. Es ist eine Sonne, die eine Schar von Trabanten um sich herum hat: Behagen, Vergnügen, Lust, Zufriedenheit, Freude, Seligkeit, Heil.” (Ludwig Marcuse, deutsch-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller, 1894 – 1971)

“Glück, das ist einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis.” (Ernest Hemingway, US-amerikanischen Schriftsteller, 1899 – 1961)

“Glück ist kein Geschenk der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung.” (Erich Fromm, deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker und Philosoph, 1900 – 1980)

“Diese Welt, dachte ich, wäre kaum auszuhalten. Aber diese Welt, in der unaufhörlich nach Glück gestrebt wird, die voll ist von Glücks-Offerten, lauter Glücksartikeln zu Tagespreisen und von erster Marke, Glück durch Nagelpflege und Klangmöbel, Glück durch Busen, Ventilation und Vitamine, durch Wunscherfüllungen, Rasierwasser und seelische Entschlackung – sie läßt sich ertragen von einem Augenblick an, in dem man den Wahn besiegt hat, des Morgens müsse ein Glück neben der Uhr auf dem Tisch liegen.” (Gerd Gaiser, deutscher Schriftsteller, 1908 – 1976)

“Wenn du etwas loslässt, bist du etwas glücklicher. Wenn du viel loslässt, bist du viel glücklicher. Wenn du ganz loslässt, bist du frei.” (Ajahn Chah, theravada-buddhistischer Mönch, 1918 – 1992)

“Glück ist wie ein kleiner, lebhafter Hund, der mit dem Schwanz wedelt. Glück kann aber auch sein, einen kleinen, traurigen Hund zu streicheln, so dass er anfängt, mit dem Schwanz zu wedeln.” (Willy Breinholst, dänischer Humorist und Autor, 1918 – 2009)

“Das Glück des Menschen – ich habe seine tiefsten Gründe gesucht, und das habe ich herausgefunden: Der Grund liegt nicht im Geld oder Besitz oder Luxus, nicht im Nichtstun oder Geschäfte machen, nicht im Leisten oder Genießen. Bei glücklichen Menschen fand ich immer als Grund tiefe Geborgenheit, spontane Freude an den kleinen Dingen und eine große Einfachheit.” (Phil Bosmans, belgischer Ordenspriester und Schriftsteller, 1922 – 2012)

“Auf rasender Fahrt nach dem Glück bleibt es zurück.” (Manfred Hinrich, deutscher Philosoph und Aphoristiker, *1926)

“Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens was Glück war.” (Francoise Sagan, französische Schriftstellerin, 1935 – 2004)

“Der entscheidende Schlüssel zum Glück ist, mit dem zufrieden zu sein, was man im Augenblick ist und hat. Diese innere Zufriedenheit verändert ihren Blick auf die Dinge, so dass ihr Geist in Frieden verweilen kann.” (Dalai Lama / Tendzin Gyatsho, buddhistischer Mönch und Oberhaupt der Tibeter, *1935)

“Unser Glück ist abhängig vom Glück der anderen.” (Dalai Lama / Tendzin Gyatsho, buddhistischer Mönch und Oberhaupt der Tibeter, *1935)

“Glück ist wenn man Schwein hat, aber nicht jedes Schwein ist glücklich.” (Heini Almstätter, deutscher Mundartdichter und Kabarettist *1941)

“Wenn eure Augen in Dankbarkeit auf das schauen, was euch gegeben ist, dann wird automatisch die Freude in euer Herzen einziehen. Dankbarkeit und Freude sind Zwillingsschwestern – die eine bringt immer die andere mit sich.” (Karoline Mayer, deutsche Missionarin und Entwicklungshelferin, *1943)

“Um rundum glücklich zu sein, bedarf es nicht bloß der Eigenleistung. Auch wenn die erste Quelle des Glücks im Menschen, seiner Tugend, liegt, braucht es zusätzlich ein glückliches Geschick, mithin ein Geschenk von außen.” (Otfried Höffe, deutscher Philosoph, *1943)

“Überall, wo wirklich Leben ist, ist auch eine Spur von Glück.” (Anselm Grün, deutscher Benediktinerpater und Autor, *1945)

“Unsere Aufgabe sollte es sein, eine Balance, einen mittleren Weg zu finden. Wir müssen lernen, uns nicht mit unwesentlichen Aktivitäten und Beschäftigungen zu überfordern, sondern unser Leben mehr und mehr zu vereinfachen. Der Schlüssel zu einer glücklichen Ausgewogenheit im modernen Leben ist Einfachheit.” (Sogyal Rinpoche, tibetischer Meditationsmeister, *1948)

“In every life we have some trouble // But when you worry you make it double // Don’t worry, be happy.” (Bobby McFerrin, US-amerikanischer Musiker und Sänger, *1950)

“Glück ist, wenn man dafür geliebt wird, wie man eben ist.” (François Lelord, französischer Psychologe und Schriftsteller, *1953)

“Das moderne Konzept selbstbestimmten Lebens hadert mit dem glücklichen Lebensvollzug, dem glücklichen Eingelassensein in das Leben, und so gleitet ihm das Glück durch die Finger. Diejenigen, die ihm dann um so hartnäckiger nachjagen, bemerken nicht, daß sie es nur weiter vor sich her und von sich weg treiben. Wenn man sich stattdessen in die Unverfügbarkeit des Glücks findet, so heißt dies auch, dass man die Tatsache dieser Unverfügbarkeit selbst zu genießen bereit ist. Sie gehört geradewegs zum Glücke selbst. Das Glück hängt an dem Selbst, das sich dessen erfreut und damit im reinen ist, sich nicht vollends im Griff zu haben.” (Dieter Thomä, deutscher Philosoph und Hochschullehrer, *1959)

“Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.” (Jürgen Wegmann, deutscher Fußballspieler, *1964)

“Wer fähig zum Glück ist, der weiß, dass wahres Glück Phasen des Pechs, des Kummers, der Unzufriedenheit und des Unglücks umfasst – und der verlangt nicht, immer tun zu können, was er gerade will, sondern will immer, was er gerade tut.” (Sven Böttcher, deutscher Schriftsteller, *1964)

“Bürgersinn, sozialer Ausgleich und Kontrolle über das eigene Leben sind das magische Dreieck des Wohlbefindens in einer Gesellschaft. Je besser diese drei Kriterien in einer Gesellschaft erfüllt sind, desto zufriedener zeigen sich die Menschen mit ihrem Leben. Aber man kann diese Faktoren nicht isoliert betrachten. Sie brauchen und bedingen einander.” (Stefan Klein, deutscher Wissenschaftsautor, *1965)

“Glück besteht maßgeblich darin, sich verbunden zu fühlen: im Freundeskreis, im Kollegenkreis stabile, positive Beziehungen zu haben. Das Gefühl, gebraucht zu werden, ist ganz existenziell.” (Eckart von Hirschhausen, deutscher Arzt, Kabarettist und Schriftsteller, *1967)

“Ich will jetzt glücklich sein und nicht in 25 Jahren.” (Eli im Film “Raus aus Åmål”, 1999)

“Glück hat Tück.” (deutsches Sprichwort)

“Willst du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke dich. Willst du für drei Tage glücklich sein, so heirate. Willst du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen. Willst du aber ein Leben lang glücklich sein, so schaffe dir einen Garten.” (chinesisches Sprichwort)

“Erfolg und Glück sind auf der Seite der Narren.” (Captain Kirk im Film “Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart”, spielt im 23. Jahrhundert)
 
 
Welches dieser Glück-Zitate ist Dein Favorit? Kennst Du noch ein anderes passendes Glück-Zitat?

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Zurück zu den Wurzeln und mit den Händen mal wieder die Erde berühren

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Zurück zu den Wurzeln (Foto: Johanna Wagner, 2013)

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Johanna Wagner. Der Text ist ihrem Buch Schlaflos in der Regenzeit entnommen.

Manchmal glaube ich, eine große Idee wolle die Menschen gezielt benebeln und beschäftigen, separieren und verwirren. Jene Idee lenkt den Markt, die Konzerne, die Politik und schließlich die angeblich freien Bürger, denen am Ende doch keine andere Wahl bleibt, als zu konsumieren, was angeboten wird und sich den Errungenschaften der Technik hinzugeben, weil das moderne Leben es verlangt. Wie eine heimtückische Seuche verbreitet sich der westliche Lebensstil über den Globus und entzweit von unserer wahren Natur. Nur wenige schrecken zurück, die meisten möchten infiziert werden. Das freie, moderne Leben wirkt magnetisch. Es lockt mit Vereinfachung, aber endet in Problemen.

Und während viele von dem fortschrittlichen Leben träumen, ist es für uns ganz gewöhnlich. Wir leben, denken, lernen, arbeiten, konsumieren, essen, erkranken und sterben, wie wir zu leben, denken, lernen, arbeiten, konsumieren, essen, erkranken und sterben lernten und gewöhnen uns im Laufe der Zeit an die seltsamsten Dinge.

Doch wenn ich alles Erlernte ausradiere und die Gegenwart als Fremde von außen betrachte, verstehe ich die Welt nicht mehr:

Wir hängen Menschen an Schläuche, setzen ihnen künstliche Gelenke ein, erweitern ihre Gefäße und bringen ihr Herz künstlich zum Schlagen. Wir halten die Körperfunktionen am Leben, während die Seele vielleicht schon auf einem ganz anderem Weg ist. Doch in unserer Welt zählt nur das Sichtbare und gesund ist, was funktioniert.

Wir durchleuchten unsere Körper, aber nicht den Sinn des Lebens.

Wir dürfen die Menschen nicht sterben lassen, aber wir dürfen sie am Leben halten. Dürfen wir dann nicht doch über ihren Tod richten, indem wir über ihr Leben richten?

Wir schauen den ganzen Tag in Displays und immer weniger in Gesichter. Wir haben die beste Unterhaltung, aber führen seltener Gespräche – dafür haben wir keine Zeit, obwohl alles immer schneller geht.

Wir beschleunigen, aber schreiten rückwärts.

Wir haben es leichter, aber werden schwerer.

Wir sind überernährt, aber unterversorgt.

Wir haben es bequemer, aber werden krank.

Wir haben Wohlstand, aber leiden an Wohlstandskrankheiten.

Wir haben die beste Medizin, aber die meisten Kranken.

Wir sind das Werkzeug unseres eigenen Erfindungsgeistes geworden – die Welt wird immer komplexer, obwohl das Leben einfacher werden soll. Das ist der Widerspruch, dem niemand widerspricht.

Weil wir günstiges Fleisch wollen, produzieren wir Tiere wie Materie und bauen Futterpflanzen an, obwohl Menschen hungern.

Wir sind uns selbst am Nächsten und doch oft meilenweit entfernt. Wir sind zu beschäftigt und ständig unterwegs. Wir können zu jeder Zeit an jedem Ort sein, sind aber nur noch selten in der Gegenwart. Die Welt wird immer kleiner, wir können sie sogar nach Hause holen. Alles ist möglich – WIR SIND FREI! Doch die Freiheit macht uns zu ihren Gefangenen. Wenn alles möglich ist, hat man tausend Möglichkeiten und immer zu wenig Zeit. Wir sind die Sklaven unserer Zeit: Von unseren Familien getrennt und mit der Arbeit verheiratet, weil das moderne Leben flexible Menschen verlangt.

Unsere Bestimmung wird von der Gesellschaft bestimmt – wir sind nicht mehr für etwas berufen, wir erlernen einen Beruf. Wir werden immer älter, aber dürfen kaum noch Kind sein. Wir lernen immer früher zu denken, aber können nicht mehr nicht denken. Unser Kopf analysiert und denkt, bis er ausgebrannt ist, weil der Motor keine Energie mehr hat. Wo tanken wir auf?

Wir zerlegen die Welt unter dem Mikroskop und verlernen das Staunen. Nicht alles ist mit dem Kopf begreifbar, aber das begreift der Fortschritt nicht. Wir haben die ganze Welt analysiert, uns sogar eine Parallelwelt erschaffen, doch offline sind wir orientierungslos geworden. Wir fühlen uns allmächtig – dabei verlieren wir die Kontrolle. Nur wenige glauben an Gott, die meisten glauben an sich selbst. Doch wenn wir uns selbst nicht kennen, an wen glauben wir dann?

Wir ergötzen uns an der Materie und am Fortschritt, die uns die Freiheit bringen, die uns krank macht. Aber dafür gibt es ja die weißen Pillen, die Symptome lindern, aber die Ursachen verkennen. Wir wollen besitzen, aber werden von allem besessen. Wir verwurzeln uns in der Erde, aber zerstören sie. Doch wir haben für alles eine Lösung. Vor allem für die Probleme, die wir ohne den Fortschritt nicht hätten. Nur die Bedienungsanleitung für das eigene Leben haben wir irgendwo im Überfluss verloren.

Wir wollen immer mehr und übersehen was wir haben. Wir suchen das Glück um uns herum und spüren nicht, dass wir es in uns tragen. Wir sind die Unterzahl, aber verbrauchen die meisten Ressourcen. Wir müssen nicht mehr frieren – wir haben sogar die Heizung in der Welt angemacht. Wir haben die fortschrittlichsten Maschinen, aber die eigenen Hände vergessen. Wir konsumieren Produkte aus anderen Kontinenten, aber können keinen eigenen Garten bestellen – nicht einmal online. Wir sind frei, aber abhängiger als je zuvor. Und obwohl wir wählen dürfen, beklagen wir, keine Wahl zu haben.

Wir – ist der westliche Lebensstil.
Wir – ist der hohe Lebensstandard.
Wir – ist das Vorbild für viele Menschen auf der ganzen Welt, die bisher in ihren einzigartigen Kulturen zu Hause waren. Allmählich verschwinden sie in einer seichten Monotonie.

Sind das Klagelieder auf hohem Niveau oder berechtigte Zweifel an unserer Gesellschaftsform?

Es ist bei Weitem nicht alles schlecht, aber Vieles könnte besser sein, wenn wir weniger komplex und wieder mehr einfach sein würden. In dem ständigen Streben nach schneller, weiter, höher sehne ich mich nach einer Umkehr: Zurück zu den Wurzeln und mit den Händen mal wieder die Erde berühren!

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Sommersalat mit Champignons, Röstkernen und Steirischem Dressing

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Sommersalat mit Champignons, Röstkernen und Steirischem DressingVegan, vollwertig, nachhaltig – Zeit: 20 Min. – Schwierigkeit: leicht

Vor ein paar Jahren reiste ich in die Steiermark und besuchte meine Freunde Verena und Andreas (mit denen ich im letzten Jahr auch in der Fränkischen Schweiz wandern war). Gleich am ersten Abend aß ich in einem Lokal bei Graz etwas Einfaches, aber Köstliches: Pilzgröstl mit einem Dressing aus Kürbiskernöl und Apfelessig.

Zurück in Deutschland wurde das Pilzgröstl schnell zu einem meiner Standardgerichte. Mittlerweile hat es mich zu einem Sommersalat mit gebratenen Champignons, frischen Kräutern und gerösteten Kernen inspiriert. Der nussig-fruchtig-säuerliche Geschmack des Dressings passt hervorragend dazu.

Blattsalate haben bei uns in den warmen Monaten Saison und gibt es dann auch aus regionalem Anbau. Die Kräuter stammen am besten aus dem eigenen Garten oder Balkon.

Selbstverständlich kann man dieses Rezept ganz nach Gusto, Geldbeutel und Kühlschrank variieren. Ich verpasse dem Sommersalat gerne einen zusätzlichen Vitamin-Kick, indem ich Tomatenviertel, Paprikastreifen oder geraspelte Möhren hinzufüge. Als Topping machen sich frische Sprossen oder Keimlinge gut.

Für 4 Portionen:
250 g Blattsalate, z. B. Endivien-, Eichblattsalat, Lollo rosso, Lattughino, Rucola, junger Spinat
1 Handvoll Salatkräuter, z. B. Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Gartenkresse
6 EL Kerne, z. B. Sonnenblumen-, Kürbis-, Pinienkernen, Sesam
150 g Champignons
2 EL Olivenöl
3 EL Apfelessig
Salz
Pfeffer
6 EL Kürbiskernöl

Steirisches Dressing passt hervorragend zu einem Sommersalat

  1. Blattsalate waschen, trocken schleudern und ggf. zerkleinern.
  2. Salatkräuter waschen (falls nötig) und hacken.
  3. Kerne in einer Pfanne ohne Öl anrösten.
  4. Champignons putzen, in dünne Scheiben schneiden und in einer Pfanne in Olivenöl anbraten.
  5. Für das Steirische Dressing Essig mit Salz und Pfeffer verrühren, bis sich das Salz aufgelöst hat. Dann nach und nach das Kürbiskernöl zugeben und zu einer Emulsion verschlagen.
  6. Blattsalate, Kräuter und Champignons mit dem Dressing mischen.
  7. Auf Tellern anrichten und mit den Röstkernen bestreut servieren.

Tipps:
- Dieser Sommersalat schmeckt auch als Rohkost. Dafür einfach aufs Anbraten der Champignons und Kerne verzichten.
- Kürbiskernöl und Kürbiskerne gelten als wahre Gesundmacher. Sie haben antioxidative, entzündungshemmende, cholesterinsenkende und gefäßerweiternde Wirkung. Zudem werden ihnen positive Effekte bei gutartiger Prostatavergrößerung nachgesagt.

An guaden!

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Gelesen im August und September: Quintessenzen, Robert Musil, Regionalwert AG …

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Gelesen im August und September: Quintessenzen, Robert Musil, Regionalwert AG …

Da ich im August viel zum Gehen, aber kaum zum Lesen gekommen bin, gibt es heute eine Doppelausgabe in der Gelesen-Rubrik.

Mein Buch des Monats ist “Quintessenzen – Überlebenskunst für Anfänger” von Sven Böttcher. Darauf aufmerksam gemacht hat mich übrigens Einfach-bewusst-Leserin Elvira in einem Kommentar Anfang des Jahres.

Fach- und Sachliteratur

  1. Quintessenzen – Überlebenskunst für Anfänger von Sven Böttcher (Erscheinungsjahr: 2013, meine Bewertung: 5 von 5 Sternen)
    Der Autor Sven Böttcher erkrankte 2006 an Multipler Sklerose. Die Ärzte prophezeiten ihm, er werde einen weiteren Schub wahrscheinlich nicht überleben. Daraufhin nutzte er die ihm verbleibende Zeit, für seine drei Töchter “alles Hilfreiche für den Überlebensweg” aufzuschreiben, was er ihnen vielleicht nicht mehr selbst sagen können wird. Diese Quintessenzen liegen nun als Buch vor. Die üblichen Ratschläge à la “Sei dir selbst treu” oder “Höre auf deine innere Stimme” fehlen auf den 160 Seiten fast ganz. Stattdessen gibt es tiefgründige und gleichsam klare Betrachtungen über den Kosmos, das Glück, das Ego, die Liebe, die Lebensziele, die Ernährung, die Gesundheit und den Tod. Dass Sven Böttcher dabei trotz des “Totalverlustes an Perspektiven und sämtlichem materiellen Gedöns” seine positive Sicht auf das Leben und seinen Humor nicht verloren hat, macht “Quintessenzen” zu einem Volltreffer.
  2. Regionalwert AG von Christian Hiß (2014, 4 Sternen)
    Der Gärtnermeister und Landwirt Christian Hiß gründete 2006 die Regionalwert AG, eine Bürgeraktiengesellschaft, bei der die Aktionäre in Biohöfe, Bio-Läden, zwei Caterer, eine Gärtnerei, ein Weingut und einen Naturkost-Großhändler in der Region Freiburg investieren. Das u. a. mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnete Zukunftsmodell findet immer mehr Nachahmer in anderen Städten und Regionen. So ist das Buch “Regionalwert AG” ein praktischer Ratgeber zur Gründung, Beteiligung und Umsetzung ähnlicher Projekte.

Belletristik

  1. Die Verwirrungen des Zöglings Törleß von Robert Musil (1906, 4 Sterne)
    Musils erster Roman ist eine scharfsinnige Pubertätsstudie, in der ein Außenseiter Opfer sadistischer Quälereien seiner Mitschüler wird. Oft wird “Die Verwirrungen des Zöglings Törleß” als Bild der Diktatur und der Manipulation des einzelnen durch den Staat gedeutet.
  2. Genagelt von Leonhard F. Seidl (2014, 3 Sterne)
    In diesem Regionalkrimi geht der Vegetarier, Privatdetektiv und Hauptverdächtige Freddie Deichsler im oberbayerischen Isental auf Mörderjagd. Für meinen Geschmack zu derb und langatmig.

Comics

  1. 5 Songs von Gipi (2007, 4,5 Sterne)
    Der italienische Autor und Zeichner Gipi erzählt in seinem Coming-of-Age-Comic “5 Songs” die Geschichte von vier Jugendlichen, die glauben im verdreckten Übungsraum ihrer Indierock-Band vor ihren Problemen im Alltag fliehen zu können.
  2. Metro – Kairo Underground von Magdy El-Shafee (2012, 3,5 Sterne)
    Diese Graphic Novel wurde nach ihrer Veröffentlichung im Jahr 2008 in Ägypten verboten. Sie portraitiert die Metropole Kairo, in der sozialer Ungleichheit, willkürliche Staatsgewalt, Korruption und Frust das Leben der Menschen bestimmen, was schließlich zum Arabischen Frühling Anfang 2011 führte.

Und was liest Du gerade? Welches Buch kannst Du mir und meinen Lesern empfehlen?

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Warum Minimalisten lieber verschenken als verkaufen

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Kleinvieh macht auch Mist. Warum also nicht aus Scheiße Geld machen. (Foto: Christof Herrmann, 2006)

“Wenn jeder einzelne darauf verzichtet, Besitz anzuhäufen, dann werden alle genug haben.” (Franz von Assisi, italienischer Mönch und Ordensgründer, 1181/1182 – 1226)

Minimalisten verzichten auf Besitz, um sich von der materiellen Last zu befreien, um mehr Zeit für wichtigere Dinge zu haben, um nachhaltig zu handeln und um glücklicher zu sein. Hat man sich entschlossen, minimalistisch zu leben, stößt man schnell auf ein Problem: Wohin mit all dem Kram, der nicht mehr zum neuen Lebensstil passt?

Die meisten versuchen, möglichst viel zu möglichst guten Preisen zu verkaufen. Ich habe es genauso gemacht. Im Laufe der Jahre bin ich so tausende Artikel losgeworden, vor allem bei Amazon und eBay, aber auch über Kleinanzeigen, auf Flohmärkten und in Garage Sales. Nach dem Motto “Wer den Cent nicht ehrt, wird nie ein Dagobert.” habe ich in mühsamer Kleinarbeit Stück für Stück veräußert. Das obige Foto, das ich 2006 in Australien gemacht habe, zeigt eine Verkaufsidee, dessen Businessplan auf die Rückseite einer Briefmarke passt: “Kleinvieh macht auch Mist. Warum also nicht aus Scheiße Geld machen.”

Mittlerweile besitze ich bei Amazon und eBay keine Accounts mehr. Sachen, die ich nicht mehr brauche, gehen an soziale Einrichtungen. Ich bin der Meinung, dass Minimalisten lieber verschenken oder spenden als verkaufen sollten.

Wann Du verkaufen solltest

Es gibt vier Konstellationen, in denen es schlauer ist, aussortierte Sachen zu verkaufen.

  • Du bist verschuldet. Schulden machen das Leben kompliziert und sind Freiheitsräuber. Ich empfehle, alles daran zu setzen, möglichst schnell schuldenfrei zu werden.
  • Du hast noch keine Ersparnisse. Zu wissen, dass Du auch ohne Einkommen eine Zeitlang über die Runden kommst, gibt Dir ein Gefühl der Sicherheit. Es eröffnet Dir die Möglichkeit, Deinem Leben jederzeit eine neue Richtung zu geben. Ohne Ersparnisse hätte ich 2012 niemals meinen Job kündigen und mich als Autor selbstständig machen können. Wieviel Geldreserven man zurücklegen sollte, hängt von der Lebenssituation ab. Studenten brauchen weniger als Familien. Ein Betrag, der die Ausgaben eines halben Jahres entspricht, sollte es schon sein.
  • Du wirst voraussichtlich einen hohen Preis erzielen. Als ich mich im Juni von meinem Kleinstwagen trennen wollte, habe ich ihn natürlich nicht verschenkt. Ich musste nur ein paar Stunden investieren, um 4.700 Euro zu bekommen.
  • Du hast Spaß am Verkaufen. Gerade am Anfang kann es seinen Reiz haben, Artikel in Auktions- und Verkaufsportalen anzubieten und auf hohe Erlöse zu hoffen.

Warum Du lieber verschenken oder spenden solltest

Oft lohnt sich die Mühe nicht, aussortiere Sachen zu verkaufen. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Gewinn. Zu gerne übersieht man die versteckten Kosten und die kleinen zeitfressenden Arbeiten.

Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, warum Du lieber verschenken solltest.

  • Du sparst Zeit. Man sollten nie vergessen, dass die Zeit, die man in seinem Leben zur Verfügung hat, ständig knapper wird. Sven Böttcher drückt dies in seinem großartigen Buch Quintessenzen so aus: “Da Zeit alles ist, was wir haben, ist Zeitverschwendung eine Katastrophe, eine wahre Sünde dir selbst und dem Geschenk des Lebens gegenüber.”
  • Es beschleunigt den Prozess, minimalistisch zu leben. Je eher Du Deine Wohnung oder Dein Haus entrümpelt hast, desto schneller wirst Du die Vorteile des Minimalismus spüren.
  • Du handelst nachhaltig, da Deine Sachen weitere Verwendung finden und nicht auf dem Müll landen oder in Deinem Keller verstauben.
  • Es tut gut zu verschenken. “Geben ist seliger als Nehmen.” wird Jesus im Neuen Testament zitiert. Ein Minimalist, der etwas verschenkt, handelt zwar selten altruistisch, aber trotzdem ist es eine Win-win-Si­tu­a­ti­on für den, der etwas hat und gerne abgibt, und für den, der wenig hat und gerne annimmt.
  • Der Gewinn eines Verkaufs fällt meist deutlich geringer aus, als erwartet. Das liegt auch am Besitztumseffekt. Dieser bewirkt, dass wir eine Sache, die uns gehört, für wertvoller halten als eine gleichwertige Sache, die jemand anderem gehört. Experimente haben ergeben, dass sich der Besitztumseffekt mindestens um den Faktor zwei auswirkt. Wer sich das bewusst macht, kann Enttäuschungen vermeiden und sich eher durchringen, etwas kostenlos abzugeben.

Wie und wo Du verschenken oder spenden kannst

Manchmal ist es nicht einfach, selbst für gut erhaltene Sachen einen neuen Besitzer zu finden. Vor einem Jahr musste ich meine Kiste mit Büchern im Sozialkaufhaus wieder mitnehmen, da dessen Lager randvoll war. Mit ein wenig Kreativität und den folgenden Vorschlägen sollte es klappen, jemand anderem mit dem Aussortierten eine Freude zu machen. Im Zweifel empfiehlt es sich, vorher anzurufen.

  • Familie, Freunde, Bekannte und Kollegen.
  • Soziale oder gemeinnützige Einrichtungen wie Sozialkaufhäuser, Kindergärten, Bahnhofsmissionen, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Rotes Kreuz, Oxfam und Lions Club.
  • Im Internet finden sich zahlreiche Spendenprojekte. Kürzlich bin ich beim Versandhändler OTTO auf eine tolle Aktion gestoßen, bei der man Kleider für den guten Zweck spenden kann.
  • In Anzeigenblättern und auf Online-Verkaufsportalen gibt es meist eine “Kostenlos”- oder “Gegen Abholung”-Rubrik.
  • Schwarze Bretter, etwa in Supermärkten, Schulen und Unis.
  • Gut erhaltene Bücher werden oft auch von Büchereien angenommen.
  • In Öffentliche Bücherschränke kannst Du Bücher zur kostenlosen Mitnahme stellen.
  • Ein ähnliches Konzept wie Öffentliche Bücherschränke verfolgen die Giveboxes. Bei dieser Nachbarschaftsinitiative werden nicht nur Bücher, sondern auch andere Dinge wie Kleidung und Spielsachen zur Verfügung gestellt.
  • Auch in Umsonstläden oder Kost-Nix-Läden können gebrauchsfähige Gegenstände abgegeben werden.
  • In manchen Großstädten wird es geduldet, Möbel und andere Sachen mit einer Kennzeichnung wie “Zur kostenlosen Mitnahme” an die Straße zu stellen. Meist ist schnell ein neuen Besitzer gefunden.

Verkaufst Du noch oder verschenkst Du schon? Was hält Dich davon ab, mehr zu verschenken und damit Dich selbst mit Zeit zu beschenken?

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