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Channel: Gesellschaft & Soziales – Einfach bewusst
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Wertschätzung ist die Basis für Nachhaltigkeit

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Es ist eine Sekunde vor zwölf. Energiekrise, Klimawandel, Umweltzerstörung, Artensterben, Konsumpf, Hamsterrad. Wir schauen bereits in den Abgrund und gehen munter weiter.

Warum schätzen wir immer mehr immer öfter immer weniger wert? Diese Frage kann sich nicht nur jeder stellen, sondern sollte auch öffentlich debattiert werden. Denn Wertschätzung ist ein Schlüssel zu einem nachhaltigen Leben. Ist einem alles egal, schützt man auch nichts.

Etwas wertzuschätzen bedeutet, es positiv zu bewerten, es zu respektieren und es mit einzubeziehen. Wertschätzung drückt sich mit Wohlwollen, Empathie, Freundlichkeit und Interesse aus – und zwar gegenüber sich selbst, den Mitmenschen, der Umwelt, den Lebensmitteln und den Gegenständen.

Am besten fängt man bei sich selbst an. Wer sich annimmt und sein Leben liebt, dem ist daran gelegen, das Leben nachhaltig und lebenswert zu gestalten.

In einem lebenswerten Leben spielen wertgeschätzte und wertschätzende Mitmenschen eine entscheidende Rolle. Ein Mensch mit hohem Selbstwert hat öfter eine wertschätzende Haltung seinen Mitmenschen gegenüber und wird eher von anderen wertgeschätzt. Dies ist der Nährboden für die Bereitschaft und Freude, an einem Strang zu ziehen und für das Wohlergehen aller einzustehen.

Das Wohlergehen aller ist nur in einer intakten Umwelt möglich. Deswegen ist die Wertschätzung gegenüber der Natur, der Tier- und Pflanzenwelt so wichtig. Ohne Wertschätzung entfällt die Motivation für den Umweltschutz.

Auch bei der Ernährung zeigt sich, wie eng Wertschätzung und Nachhaltigkeit miteinander verzahnt sind. Bei uns in der Ersten Welt stehen Lebensmittel scheinbar selbstverständlich im Überfluss zur Verfügung. Unter welchen hanebüchenen Umständen und mit welchen negativen Auswirkungen der Großteil der tierlichen Lebensmittel, aber auch viele pflanzliche Lebensmittel hergestellt werden, ist hinlänglich bekannt. Trotzdem wollen wir uns vor allem preisgünstig ernähren. So können wir es uns leisten, 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel pro Jahr wegzuwerfen. Damit könnte man 3,2 Milliarden Menschen ernähren. Derzeit hungern 800 Millionen Menschen auf der Welt.

Nicht zuletzt gilt es, die Gegenstände wertzuschätzen. In unserer Wegwerfgesellschaft ist nur noch wenig von Wert und Bestand. Wir besitzen immer mehr in immer kürzeren Zyklen. Dabei existieren die Handlungsalternativen einer nachhaltig lebenden Gesellschaft zum ordinären Neukauf längst. Sie lauten: Minimalismus, freiwilliger Verzicht, reparieren lassen, selber reparieren oder herstellen, leihen, mieten, tauschen, teilen, Secondhand kaufen …

„Eher schätzt man das Gute nicht, als bis man es verlor“, schrieb der deutsche Dichter und Philosoph Johann Gottfried Herder im 18. Jahrhundert. Nun sind wir eine Sekunde entfernt, das Gute zu verlieren. Wollen wir uns nicht selbst abschaffen, gilt es jetzt zu handeln. Wir haben das Wissen und die Möglichkeiten, das Ruder herumzureißen. Das wird nur klappen, wenn wir die Wertschätzung wieder als einen Wert erkennen, den es zu schätzen gilt.

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Der Beitrag Wertschätzung ist die Basis für Nachhaltigkeit erschien zuerst auf Einfach bewusst.


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